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Aktuell Bevölkerungsschutz

Eningen schafft vier Sirenen an

Eningen will den Katastrophenschutz stärken. Bürgermeister Eric Sindek verweist im Technischen Ausschuss auf die angespannte Weltlage.

Auch in Eningen werden demnächst neue Sirenen installiert.
Auch in Eningen werden demnächst neue Sirenen installiert. Foto: Fischer Energietechnik & Warnsysteme
Auch in Eningen werden demnächst neue Sirenen installiert.
Foto: Fischer Energietechnik & Warnsysteme

ENINGEN. Eningen hat in den vergangenen Jahren viel Geld in den Hochwasserschutz gesteckt. Eine richtige Entscheidung, so Bürgermeister Eric Sindek. In der Verwaltungsausschuss-Sitzung des Eninger Gemeinderats haben die Räte jetzt beschlossen, auch das Warnsystem für die Bürger auszubauen. Dafür werden vier Sirenen angeschafft, die künftig die Bürger bei Katastrophen warnen und informieren sollen.

Ältere Eninger werden sich noch erinnern. Einmal im Monat heulte bis in die 70er-Jahre in der Mittagszeit die Sirene auf dem Eninger Rathaus auf: Probealarm. Den wird's in absehbarer Zeit in der Achalmgemeinde wieder geben. Vier bis acht Wochen soll's dauern, bis das Unternehmen Fischer Energietechnik & Warnsysteme die vier neuen Sirenen auf dem Rathaus, dem Bauhof, der Günther-Zeller-Halle und dem Johanneskindergarten installiert hat. Mit dieser Verteilung, das ergab eine Lärmpegelmessung, kann nahezu das ganze Gemeindegebiet erreicht werden.

Prädestiniert für Starkregenereignisse

»Eningen ist prädestiniert für Starkregenereignisse«, nannte Sindek einen Grund, warum es wichtig ist, die Bürger warnen zu können. Noch eindringlicher lenkten er und einige Bürgervertreter den Blick aber auf die Weltlage: »Wir leben nicht in Kriegszeiten, aber auch nicht in Friedenszeiten«, erklärte der Bürgermeister. Vielen sei das aber nicht klar. Es wäre naiv, sich nicht auf die Bedrohung vorzubereiten. Die Aufgabe der Bürgermeister sei es: Bewusstsein für die Bedrohungslage zu schaffen.

Ähnlich sah's Cliff Werz (CDU), der sich aber fragte, ob die Bürger die Sirenen auch deuten könnten. Man müsse diese unterrichten. So sah es auch Rebecca Hummel (SPD), die regelmäßige Probealarme ins Spiel brachte, auch um auf das Thema aufmerksam zu machen. Das hielt nicht nur Sindek für eine gute Idee. Anke Arnold, die das Sachgebiet Ordnungsamt leitet, ergänzte in diesem Zusammenhang, dass die Sirenen nicht nur heulen, sondern mit ihnen auch Sprachdurchsagen möglich sind.

Die Mischung macht's

Katharina Eckert (GAL) bat darum, die Schule rechtzeitig zu informieren, sollten die Probealarme während der Unterrichtszeiten ausgelöst werden - aus Rücksicht auf die Kinder. Sie hatte zuvor Bürgermeister Sindek gefragt, warum der Bevölkerungsschutz auf Sirenen setzt und nicht die Warnung über die Handynetze verbessert werde. »Die Mischung macht's«, ist sich Sindek sicher. Zum einen brauche es voneinander unabhängige Systeme, um die Bürger zuverlässig zu erreichen. Akku-gestützt funktionieren die angebotenen Sirenen weitgehend autark. Bei Bedarf können sie über Digitalfunk an­gesteuert werden – sowohl durch die Feuerwehr vor Ort als auch über MoWas, das Modulare Warnsystem des Zivilschutzes. Sie funktionieren daher auch, falls die Stromversorgung vor Ort ausfällt und oder die Handynetze nicht funktionieren. Die Sirenen seien auch robuster bei Hackerangriffen. »Die Warnung geht auch bei einem Blackout durch.«

Rund 68.500 Euro kostet die Anschaffung der Sirenen. Diese muss die Gemeinde aus der eigenen Tasche bezahlen. Zwar gibt es ein Förderprogramm des Bundes für den Ausbau der Warnsysteme. Doch dafür hätte die Gemeinde schon vor geraumer Zeit einen Antrag stellen müssen. »Das war vor meinem Amtsantritt«, antwortete Sindek auf eine entsprechende Frage von Katharina Eckert. Inzwischen sei das Programm ausgelaufen und ein neues sei nicht aufgelegt worden, bedauert er. (GEA)