ENINGEN. Knapp ein Jahr ist es her, da stand die Idee für einen Wochenmarkt erstmals auf der Agenda des Eninger Klima- und Umweltforums. Am kommenden Mittwoch, 18. September, um 8 Uhr bieten nun die Händler erstmals ihre Waren zwischen den Rathäusern feil. Das Ehepaar Samra Kanaan und Matthias Ruf vom Organisationsteam des Projekts setzt darauf, dass »das ganz andere Einkaufsflair« bei den Eningern ankommt. Jeden Mittwoch werden die Stände von 8 bis 13 Uhr zwischen den Rathäusern stehen. Die Angebotspalette reicht von Gemüse, Kartoffeln, Linsen, Obst, Eiern, Milch- und Käseprodukten, Wurst, Honig, Nudeln aus eigener Herstellung bis zu Antipasti, Blumen, Pflanzen sowie handgefertigter Kinderkleidung und Accessoires. Wobei noch nicht alle Anbieter von Anfang an mit von der Partie sind, sondern nach und nach dazustoßen sollen.
Ein Markt in Eningen? Lohnt sich der überhaupt? Ruf und Kanaan glauben fest daran, auch weil das Organisationsteam, zu dem auch Thomas und Inge Niethammer und Marlene Keppler gehören, keinen Schuss ins Blaue gemacht haben. Im Frühjahr hatten sie eine Umfrage unter den Eningern gemacht, um auszuloten, ob überhaupt Interesse an so einem Angebot besteht und was der Markt bieten muss, damit die Eninger einkaufen kommen. 441 Bürger haben sich beteiligt und waren durchgehend von der Idee überzeugt. Zwischen 20 und 30 Euro wollen sie bei einem Besuch auf dem Wochenmarkt ausgeben, der vor allem auch ein großes Angebot an Antipasti haben sollte. Gewünscht hätten sie sich mehrheitlich, dass die Händler ihre Stände freitagnachmittags oder samstags aufbauen.
Deadline bis Weihnachten
Das ließ sich aber nicht realisieren, räumt Ruf, ein. Der Mittwochmorgen ist es geworden, weil zu diesem Termin die Händler Zeit haben. Die beiden setzten aber darauf, dass die Eninger es sich einrichten und auch Berufstätige den Markt besuchen werden, und nicht nur die Gruppe 60 aufwärts sich den Korb schnappt. »Wir probieren es trotzdem«, sagen die beiden und hoffen, dass die Beschicker bis Weihnachten bei der Stange bleiben. Das ist die erste Deadline für die Organisatoren, sind da noch alle dabei, geht’s auch im kommenden Jahr weiter.
Klima- und Umweltforum
Mitglieder des Umweltteams der evangelischen Kirchengemeinde schufen die Grundlagen für die Gründung des Vereins Klima- und Umweltforum. Dessen Ziel ist es, Umweltschutz über die Kirchengrenzen hinaus zu betreiben, die Akteure in Eningen zu vernetzen, an einen Tisch zu bringen und die Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel zu bündeln. Das im Mai 2023 gegründete Klima- und Umweltforum will den Menschen im Ort durch sichtbares Handeln Hoffnung geben, und ihnen die Möglichkeit bieten, an diesen Veränderungen mitzuwirken. (GEA)
Und das wäre für die Macher aus mehreren Gründen wünschenswert. Zum einen soll der Markt mit vielen regionalen Produkten nachhaltiges Einkaufen erleichtern, zum anderen soll er eine neue Begegnungsmöglichkeit bieten, Raum geben für zwanglose Gespräche, fürs Kennenlernen und so Gemeinschaft schaffen, sagt Samra Kanaan. Um den Start zu erleichtern, soll's an dem einen oder anderen Mittwoch auch Zusatzangebote, etwa einen Espresso- oder einen Fruchtsaftstand, geben.
Auftakt mit Rundgang
Der Markt soll aber auch den Ortskern der Gemeinde stärken und beleben. Die beiden sehen das Angebot auch nicht als Konkurrenz für die örtlichen Händler, sondern als Ergänzung und Bereicherung. Der Markt könne aufzeigen, welches Potenzial der Ortskern hat, sagt Samra Kanaan und verweist auf den Plan der Gemeinde, die Ortsmitte neu zu gestalten.
Das Ehepaar freut sich über die Unterstützung der Gemeinde für den Wochenmarkt. Im Rathaus hätten sie quasi offene Türen eingerannt, berichten die beiden. Und zum Auftakt verzichtet die Verwaltung auf Standgebühren. Folgerichtig ist Bürgermeister Eric Sindek am Mittwoch dabei, wenn der Markt mit einem Rundgang offiziell um 11 Uhr eröffnet wird. Kanaan und Ruf setzen darauf, dass sich auch noch der eine oder andere Gemeinderat und natürlich viele Bürger anschließen. Womöglich schon mit vollen Taschen, denn eingekauft werden kann natürlich – wie künftig jeden Mittwoch von 8 Uhr an. (GEA)