PFULLINGEN. Die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung zählt zu den Hauptaufgaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Die Ortsgruppe Pfullingen zog am Freitagabend in ihrem Schulungsraum Bilanz des Geschäftsjahrs 2024. Gegründet 1952, hat sich die Mitgliederzahl ständig vergrößert. Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg sie von 650 auf Stand heute 913 Mitglieder, davon 457 unter 18 Jahre. »Eine schöne Zahl, die unsere gute Arbeit bestätigt«, betonte der Vorsitzende Wolfgang Sommer in seinem Bericht. »Allerdings sind wir am Anschlag, was unsere Leistungsfähigkeit betrifft. Mehr engagierte und qualifizierungswillige Helfer wären nötig.«
Die Qualifikation der Ausbilder, Rettungsschwimmer und Trainer werde immer besser und der Ausbildungsstau der vergangenen Jahre sei fast abgearbeitet. »In den Kursen der Schwimmanfängern bekommen wir immer mehr Kinder, die ein Problem mit der Wassergewöhnung haben«, konstatiert er. Ihnen müsse erst beigebracht werden, den Kopf mal kurz unter Wasser zu halten. »Hier sind auch die Eltern gefordert, sich beim Thema Wassergewöhnung mehr einzubringen und dies bereits zuhause mit den Kindern zu üben.«
Kraul- und Schwimmkurse auch für Erwachsene
Unter anderem wegen dieser neuen Anforderungen sei ein neues Trainingskonzept ausgearbeitet worden, erläutert Ausbildungsleiter Michael Keppler. Auch seien Bahnziele und Organisation umstrukturiert worden. Immerhin werden wöchentlich mehr als 220 Kinder und Jugendliche von 27 Trainern und Helfern betreut. Vor allem das Samstagstraining ermögliche zielgerichtete, kompakte Kurse außerhalb des normalen Trainingsbetriebs. Sehr vielversprechend und vor allem begeistert angenommen werden die Kraulkurse. Ein Highlight sei im Sommer der Montagabend, an dem der DLRG ab 18 Uhr das komplette Freibad zur Verfügung stehe. Neu hinzugekommen im Januar sei das Schnorcheltauchabzeichen und ein Anfängerschwimmkurs für Erwachsene.
»Vielen Dank an alle Trainer und Helfer und an die Stadt Pfullingen«, betont er. »Im Jahr 2024 absolvierten wir 13 Wachgänge und 153 Stunden an elf Diensttagen, das heißt, weniger Stunden. Wir sind wetterabhängig«, informiert Einsatzleiter Steffen Schanz. »Beim Wetter müssen wir uns überraschen lassen, aber wir hoffen auf eine gute Saison.« Es wurden keine schweren Unfälle verzeichnet, hauptsächlich waren nur Pflaster und Eiswürfel gefragt. Dabei sei die »Sommerbilanz Ertrinken« der DLRG auf Bundesebene im vergangenen Jahr ernüchternd ausgefallen: Bis zum 10. September sind mindestens 353 Menschen in Deutschland ertrunken. Die Arbeit in der Ortsgruppe und am Becken sei unverzichtbar, resümiert Roswitha Pech, Ausbildungsleiterin im Bezirk Reutlingen. »Der gute Trend des letzten Jahres hat sich fortgesetzt und wir haben in der DLRG so viele Mitglieder wie noch nie.«
Aktive Jugendarbeit gesichert
Basis ist die Jugendarbeit, die einen besonderen Stellenwert bei den Pfullinger Rettungsschwimmern hat. Carla Rominger freute sich über die gut besuchten Ereignisse wie Oster- und Drachenbasteln, das Kinderferienprogramm oder das Nikolausschwimmen mit 106 Kindern in acht Altersklassen. »Bei den Bezirksmeisterschaften belegten wir die vorderen Plätze und sind damit in die Landesmeisterschaften weitergekommen«, fasst sie zusammen. »Unsere Ideen, etwa die sinnvolle Einbeziehung der Eltern sowie unsere gemeinsamen Aktivitäten wie Ausflüge und Veranstaltungen, kommen gut an. Dadurch schaffen wir es, den einen oder anderen Helfer zu gewinnen«, hält Sommer fest.
Er äußerte den Wunsch, dass bessere Absprachen mit der Stadt getroffen werden sollen, was den Zeitplan der Sanierungsarbeiten in den Bädern betreffe. Das sicherte ihm Bürgermeister Stefan Wörner zu, sei man doch im Guten miteinander unterwegs. Die Technik im Hallenbad sei in die Jahre gekommen und Ziel sei, das Bad in einen guten Zustand zu bringen. Gemeinsam werde man einen Sanierungszeitplan erstellen, die DLRG einbinden. »Wir sind dran. Das wird auch irgendwann fürs Freibad kommen«, stellt er in Aussicht. Die Bäder seien ein Zuschussbetrieb, in den jährlich mehr als eine Million Euro gesteckt werden und das gerne. »Wir wollen die Bäder langfristig halten«, versichert er. Er zeigte sich angetan von der positiven Entwicklung der Ortsgruppe. »Ich möchte ihnen Danke sagen für das, was sie alles tun. Für beide Seiten ist klar, wie wir zusammenarbeiten.«