Logo
Aktuell Vernissage

Die Skulptur »König im Handstand« von Andreas Futter wurde in Eningen aufgestellt

Nachdem die Bronzeskulptur des kleinen Königs im Handstand während Corona für Heiterkeit sorgte, ist sie nun dauerhaft vor dem Spital zu sehen.

Enthüllten den kleinen König in Eningen, von links: Künstler Andreas Futter, Bürgermeister Eric Sindec und Hermann Walz vom Förd
Enthüllten den kleinen König in Eningen, von links: Künstler Andreas Futter, Bürgermeister Eric Sindec und Hermann Walz vom Förderverein. Foto: Gabriele Böhm
Enthüllten den kleinen König in Eningen, von links: Künstler Andreas Futter, Bürgermeister Eric Sindec und Hermann Walz vom Förderverein.
Foto: Gabriele Böhm

ENINGEN. Er ist wieder da, und dieses Mal bleibt er. Über 20 Gäste begrüßten am Freitagabend den »König im Handstand«, eine Bronzeskulptur von Andreas Futter aus Schwäbisch Gmünd, die in der Coronaepidemie auf dem E-Punkt aufgestellt war und in schwieriger Zeit viele Kinder und Erwachsene zum Schmunzeln brachte. Auf Initiative des Fördervereins Eninger Kunstwege wurde der König zurückgeholt und dauerhaft am Spital aufgestellt. Der Kletterfelsen dort wird zum Thron. Für wärmende musikalische Klänge wie »Lucky Southern« sorgte Sebastian Minet von der Musikhochschule Stuttgart.

»Der Kunst- und Sinnespfad erhält mit der Skulptur eine wunderbare Ergänzung«, sagte Hermann Walz vom Förderverein. Finanziert wurde der Ankauf durch die Gemeinde, Hildegard Kübler-Laun sowie Vereinsmitglieder. Es ist noch eine weitere Plastik am Calner Platz geplant, der Verein denkt aber auch über eine Erweiterung des Pfads in Richtung Südbahnhof nach. Walz dankte Kulturmanagerin Ramona Matthes für ihre sehr gute Unterstützung.

Der König badet in der Menge

»Einem König gebührt ein Ort der Menschenmengen«, sagte Bürgermeister Eric Sindek. Dabei sei das Objekt gerade in einer Zeit entstanden, als man wegen des Virus Abstand voneinander hielt und »16 Landesfürsten oftmals in einem wackeligen Handstand gegen Maßnahmengegner balancieren mussten«. Die Skulptur wirke in diesem Zusammenhang wie eine »Karikatur auf diese vergangene Zeit«. Sindek dankte der Firma Mohring, die den passenden Sockelstein für den Felsen gefunden und die Plastik montiert habe, sowie allen, die den Ankauf möglich gemacht hätten. So hatten Hildegard Kübler-Laun, Elisabeth Brandt und Albrecht Andres durch den Verkauf von Bildkarten des verstorbenen Künstlers Erich Laun eine größere Summe erzielen können.

Kunsthistorikerin Jutta Fischer aus Metzingen gab eine Einführung zum Künstler und seinem Schaffen. Andreas Futter habe an der Kunstakademie Stuttgart Malerei studiert und bereits dort seine Ausdrucksweise entwickelt, Menschen in ihren Schwächen und in oft tragikomischen Alltagssituationen darzustellen. Die Dreidimensionalität habe dieser Thematik besser entsprochen. Der Künstler erlernte bei einem Bildhauer den Bronzeguss.

Der Kleine König zeige trotz beachtlicher Leibesfülle und schwerer Stiefel eine bemerkenswerte Akrobatik: den Handstand auf nur einem Arm und kleiner Fläche. »Er hat in seinem Amt sicher vieles zu schultern, doch er zeigt auch, dass er es bewältigen kann«, so Fischer. Futter verarbeite Geschichten in seinen Figuren. »Wie geht die Erzählung des Königs in Eningen weiter?« fragte die Rednerin.

Viele weitere Werke von Andreas Futter sind bis zum 19. Januar 2024 in der Gemeindebücherei zu sehen.
Viele weitere Werke von Andreas Futter sind bis zum 19. Januar 2024 in der Gemeindebücherei zu sehen. Foto: Gabriele Böhm
Viele weitere Werke von Andreas Futter sind bis zum 19. Januar 2024 in der Gemeindebücherei zu sehen.
Foto: Gabriele Böhm

Andreas Futter freute sich über die neue Bleibe für seine Skulptur. »Kunst bestimmt das Gesicht eines Ortes mit«, sagte er. Weitere Werke stellt Futter bis zum 19. Januar 2024 in der Gemeindebücherei aus. Dort begegnet man dem König erneut. Er fährt in seiner Kutsche oder ist Teil einer Bergsteigergruppe. »Wenn er eine Krone aufhat, ragt er natürlich aus der Masse heraus. Doch das wirkt ironisch, wenn gerade er es ist, der am meisten Hilfe benötigt.« Der König sei auch ein Fingerzeig, dass es im menschlichen Leben schwierig werde, wenn man sich selbst zu wichtig oder im Gegenteil zu wenig wichtig nehme. »Es geht ums richtige Gleichgewicht«, so der Künstler. (GEA)

Einen schwierigen, aber gekonnten Balanceakt zeigt der König vor dem Spital.
Einen schwierigen, aber gekonnten Balanceakt zeigt der König vor dem Spital. Foto: Gabriele Böhm
Einen schwierigen, aber gekonnten Balanceakt zeigt der König vor dem Spital.
Foto: Gabriele Böhm