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Die Räume des Pfullinger Kulturhauses Klosterkirche haben jetzt neue Namen

Der Pfullinger Verwaltungsausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag darüber entschieden, wie die verschiedenen Räume des Kulturhaus Klosterkirche benannt werden. Ein Überblick.

Weil der neue Saal zum Garten hin geöffnet werden kann, lautete ein Vorschlag zur Umbenennung »Gartensaal«. Gewählt wurde schlie
Weil der neue Saal zum Garten hin geöffnet werden kann, lautete ein Vorschlag zur Umbenennung »Gartensaal«. Gewählt wurde schließlich aber ein anderer Name. Foto: Privat
Weil der neue Saal zum Garten hin geöffnet werden kann, lautete ein Vorschlag zur Umbenennung »Gartensaal«. Gewählt wurde schließlich aber ein anderer Name.
Foto: Privat

PFULLINGEN. Die Räumlichkeiten des Pfullinger Kulturhaus Klosterkirche haben neue Namen. Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses haben darüber in ihrer Sitzung am Dienstagabend diskutiert und sie einstimmig beschlossen. Neuen Namen sollten her, weil die Stadtverwaltung gerade ein Leitsystem für die Räume im Kulturhaus erarbeitet. »Jeder Raum soll einen eigenen Namen bekommen, der Bezug zur Historie des Gebäudes hat«, erklärte Bürgermeister Stefan Wörner. Benennungen wie der »Große Saal« seien aus seiner Sicht zu unpersönlich und zu allgemein.

Die Stadtverwaltung hatte sich zuvor mit Mitgliedern der Initiative Kulturhaus Pfullingen (ikuh), des Fördervereins Kulturhaus Klosterkirche (KuK) und mit Thomas Bamberg, dem Architekten des neuen Anbaus, zusammengesetzt und erste Namensideen erarbeitet. »Wir haben uns von ähnlichen Gebäuden und den wenigen belegten Überlieferungen über die Klosterkirche inspirieren lassen«, erklärte Sabine Hohloch, Leiterin der städtischen Stabsstelle Kultur/Tourismus, die die Vorschläge vorstellte.

Klosterpatronin als Namensgeberin

Der Historische Saal im zweiten Obergeschoss der Klosterkirche sollte demnach in Cäciliensaal umbenannt werden. Die heilige Cäcilia gehörte zwar nicht zu den Ordensschwestern, fungierte aber als Klosterpatronin und ist auch in einem Wandgemälde des Kreuzgangs verewigt. Cäcilia galt, so steht es in der Ratsdrucksache, als Schützerin der Sänger, Musiker und Dichter. Weil der obere Saal der Klosterkirche vor allem für musikalische Darbietungen genutzt wird, wurde sie als Namensgeberin vorgeschlagen.

Der Raum im ersten Obergeschoss der Kirche sollte entweder »Speicher« heißen oder nach der letzten Klosterfrau Anna Reisch in Annasaal umbenannt werden, der Saal im Erdgeschoss entweder zum »Foyer« werden oder - nach der Ordensschwester Katharina von Weil - zum Katharinasaal. Katharina bezeichnete sich in überlieferten Klosterhandschriften als Schreiberin. Das unter anderem um 1504 entstandene Statutenbuch, das Vorschriften für die Klarissen enthält, lässt sich vollständig auf ihre Schreibtätigkeit zurückführen, heißt es in der Drucksache.

Klosterkeller bleibt gleich

Für den Keller der Kirche wurde kein neuer Vorschlag vorbereitet, er soll weiterhin Klosterkeller heißen, da er unter diesem Namen weit verbreitet bekannt sei. Das Atelierhaus soll zur Klause werden. »Schon beim Bau des Hauses war es damals angedacht, dass es eine Klause werden sollte«, erklärte Hohloch. Für den neu gebauten Saal, der bisher als »Großer Saal« bezeichnet wird, wurde »Gartensaal« als Name vorgeschlagen. Die Begründung: »Um eine klare Abgrenzung zum historischen Bauteil der Klosterkirche zu schaffen«, weil er sich in Richtung des Klostergartens öffnen lasse und weil dort auch andere Veranstaltungen stattfänden, die nichts mit Kultur oder der Historie zu tun hätten.

Bürgermeister Wörner zeigte sich zufrieden mit den Namen. »Vor allem auch mit den weiblichen. Das Gebäude war schließlich mal ein Frauenkloster.« Auch Maike Schmidt (CDU), Martin Fink (UWV) und Berkay Temelli (SPD) stimmten ihm in der Sache zu. Einzig Anke Burgemeister (GAL) und Klaus-Jürgen Michalik (FWV) konnten sich mit den Frauennamen nicht ganz anfreunden. »Ich finde, dass das zu viele Frauennamen sind. Da kommt doch Verwirrung auf«, sagte Burgemeister. Beide schlossen sich jedoch bei der Abstimmung der Mehrheit an, und stimmten für die Vorschläge.

Hin und Her gegrübelt

Einigkeit im Ausschuss gab es beim Namensvorschlag für den großen Saal: Die Räte konnten zwar nachvollziehen, warum er zum Gartensaal werden sollte, fanden aber, dass "dieser Name nochmal überdacht werden muss", wie es Gerd Mollenkopf (CDU) ausdrückte. Er sei zu unpersönlich und zu allgemein, lautete der Konsens. In der Sitzung wurde gegrübelt, welcher Name besser passen könnte. Vom "Kultursaal" über den "Klostergartensaal" bis hin zum "Konventsaal" gab es viele Vorschläge, die doch immer wieder abgelehnt wurden. Britta Wayand (FWV) hatte dann die Idee: "Warum nennen wir ihn nicht Klarissensaal? So hat er zwar einen Bezug zum Gebäude, wird aber nicht direkt mit einer Person in Verbindung gebracht." So wurde es dann auch beschlossen. (GEA)