PFULLINGEN. Nach zwei Jahren ohne, hat der VfL Pfullingen seit zwei Monaten einen neuen, jungen Präsidenten. Und nicht nur das: Auch die Führungsriege des Vereins ist mit drei weiteren Mitgliedern deutlich jünger. Zwischen 17 und 29 Jahre sind »die Neuen« alt und trotzdem keine Unbekannten. Im GEA-Gespräch verraten die vier, wer sie sind, was sie motiviert hat, sich diesem Ehrenamt anzunehmen und was sie bewegen wollen.
Markus Hehn (29), im Beruf Pressesprecher der Stadt Pfullingen, wurde zum VfL-Präsidenten gewählt. Er tritt in die Fußstapfen von Sven Schauenburg, der mit seinem Rücktritt eine große Lücke im Verein hinterlassen hatte. Maik Wörner (21) ist neuer Referent für Sport, Felix Röckel (29) Referent für die Öffentlichkeitsarbeit und Kimi Hirsch (17) Beisitzer. Sie alle sind mit dem Verein »groß geworden«, haben erste »Erfahrungen« im Eltern-Kind-Turnen gemacht und sind seitdem dem Verein treu geblieben.
Als Trainer und Schiedsrichter aktiv
»Ich habe in der Grundschule dann mal Tennis gespielt, bin aber schnell zum Handball gekommen und seitdem dort geblieben«, erzählt Wörner. Dem 21-Jährigen hat der Ballsport so gefallen, dass er sogar als Trainer und Schiedsrichter in der Abteilung aktiv ist. »Bei mir ist es auch der Handball, der mir am Herzen liegt«, schließt sich Hirsch an. Auch sonst ist der 17-Jährige engagiert, war im Jugendausschuss des VfL und ist wichtiger Part, wenn es um die TV-Übertragung der Handball-Spiele geht.
Der VfL-Vorstand
Markus Hehn ist der neugewählte Präsident des VfL Pfullingen. Sein Vize ist, wie auch schon die Jahre davor, Hans-Georg Finkbohner. Maik Wörner ist neuer Referent für Sport, Felix Röckel Referent für die Öffentlichkeitsarbeit und Kimi Hirsch Beisitzer. Mit von der Partie sind Falko Rauscher als Referent für Recht und Organisation und Steffen Bauer, der für die Protokolle und das Jahnhaus zuständig ist. Eine Stelle ist noch unbesetzt: das Referat Finanzen. »Wir brauchen da noch jemanden oder auch ein Team, dass vielleicht sogar berufliche Erfahrungen in dem Bereich hat und sich mit den VfL-Finanzen befasst«, sagt Hehn. Wer an dem Ehrenamt interessiert ist, kann sich in der Geschäftsstelle des Vereins melden. (GEA) info@vfl-pfullingen.de
Markus Hehn hat schon einige Abteilungen im VfL durchlaufen: Tennis, Tischtennis, Handball. »Ich war bis vor Kurzem noch Schiedsrichter im Handball.« Nach zwölf Jahren war im Sommer 2024 damit aber Schluss. Hehn war zudem Jugendvertreter im Hauptausschuss und konnte so schon einige Vorstands-Erfahrungen sammeln. Felix Röckel hatte es in die Skiabteilung gezogen: »Meine Eltern waren dort schon und dann lag es nicht fern, dass ich auch Teil davon werde.« Außerdem spielt der 29-Jährige Handball und Tennis und war zudem im Ausschuss der Skiabteilung.
Als Team in den Vorstand
Die jungen Männer wirken hoch motiviert, sich alle den neuen Aufgaben zu stellen. Dabei hatte keiner je daran gedacht, jemals dieses Ehrenamt zu übernehmen. »Markus ist tatsächlich auf jeden von uns zugekommen, und hat gefragt, ob wir gemeinsam in den Vorstand wollen«, erzählt Wörner. Hehn - und auch Röckel - war damals Mitglied im VfL-Zukunftsrat, der in der vorstandslosen Zeit gegründet wurde. Dessen Fokus lag zwar nicht auf der Neubesetzten der Führungsriege, seine Mitglieder befassten sich aber mit der Neustrukturierung der Vorstandsaufgaben. »Ich wurde dann irgendwann gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, den Posten des Präsidenten zu übernehmen«, sagt Hehn. Und siehe da: Der 29-Jährige sagte nach kurzer Bedenkzeit »Ja«.
»Für mich war aber klar, dass ich das nicht komplett alleine machen werde.« Hehn ist aktiv auf Wörner, Röckel und Hirsch zugegangen und hat mit ihnen über das Thema VfL-Vorstand gesprochen. Woher die drei sich kennen? »Ach, man kennt sich halt. Der Verein ist zwar groß, aber dann doch nicht so riesig und wir sind ja alterstechnisch nicht allzu weit auseinander«, lautet die einstimmige Antwort. »Außerdem sind die drei ziemlich umtriebig und sind nicht nur mir mit ihrem Engagement aufgefallen«, ergänzt Hehn.
Wenn, dann richtig
»Wir haben uns dann ein paar Wochen Bedenkzeit gegeben und uns darüber Gedanken gemacht, was alles auf uns zukommen wird«, sagt Hirsch. Die vier waren sich nämlich einig: Wenn sie in den Vorstand kommen, dann wollen sie das Ganze richtig angehen. »Ich glaube, dass wir eine wirklich gute Konstellation sind und uns ergänzen«, sagt Röckel. Eine Einschätzung, die die anderen Vereinsmitglieder zu teilen scheinen: Ende November 2024 wurden die jungen Männer nebst bekannten Gesichtern gewählt.
Bisher ist bei keinem Zweifel über die Entscheidung aufgekommen. »Wir sind jetzt erstmal dabei, den Hauptverein besser kennenzulernen und uns einen Überblick zu verschaffen«, sagt Wörner. Im Vordergrund stehe gerade, Kontakt zu den Abteilungsleitern aufzunehmen, um deren Anliegen abzufragen. Außerdem ist die junge Führungsriege dabei, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren des Vereins auszubauen. »Die war definitiv schon mal besser«, sagt Röckel.
Autonomie der Abteilungen beibehalten
»Uns ist dabei eines sehr wichtig: Wir wollen die Abteilungen unterstützen und ihnen nicht reinreden«, sagt Hehn. Die sollen weiterhin autonom sein und es auch bleiben. Die vier könnten sich beispielsweise vorstellen, den früheren internen Newsletter wieder ins Leben zu rufen. »Das sind alles Überlegungen, die wir jetzt sammeln und dann nochmal genauer durchgehen werden.«
Genaugenommen sei der VfL-Vorstand ein Aufsichtsgremium, gibt Hehn zu bedenken. »Für viele andere Aufgaben gibt es hauptamtliche Geschäftsführer, wie beispielsweise die VfL-Kita-Leiterin.« Ob die knappen Hallenkapazitäten oder die fehlenden Übungsleiter: »Wir beschäftigen uns eher mit solchen, anderen Themen.« Für alle ist klar: »Wir wollen über niemandes Kopf hinweg etwas entscheiden.« Das Ziel sei es, den »Tanker VfL Pfullingen« auf Kurs zu halten und voranzubringen. »Wenn wir ganz weit in die Zukunft blicken, könnte uns beispielsweise die Frage danach interessieren, welche neuen Sportarten in unser Portfolio passen würden«, erklärt Wörner. »Aber eins nach dem anderen.«
Für zwei Jahre gewählt
Jetzt sind die Hehn, Wörner, Röckel und Hirsch erst einmal für zwei Jahre in den Vorstand gewählt, lernen den Verein aus dieser neuen Perspektive kennen und gehen dann nach und nach verschiedene Aufgaben an. Die Vier sind sich einig: »Wir sind hoch motiviert und freuen uns, uns für den Verein einsetzen zu können. Das wird eine gute Zeit.« (GEA)