PFULLINGEN.. Bei der Bundestagswahl im September 2021 musste die CDU bluten und landete bei nur noch 27 Prozent. Jetzt hat sie wieder kräftig hinzugewonnen und ist - wie überall - mit 33,1 Prozent der Gewinner des Wahlabends. Abgestraft wird in Pfullingen die FDP: Sie verliert mehr als 10 Prozentpunkte und erreicht nicht einmal mehr 7 Prozent der Wählerstimmen, vor dreieinhalb Jahren holte sie noch 13,1 Prozent. Mehr als 10 Prozentpunkte zugelegt hat dagegen die AfD, die in der Echazstadt von 8,7 (2021) auf 18,8 Prozent wächst. Die SPD büßt mehr als 7 Prozentpunkte ein und muss sich mit knapp 14,6 Prozent (2021: 21,7) zufriedengeben. Die Grünen verlieren knapp 4 Prozentpunkte und holen nur noch 12,1 Prozent, 2021 erreichten sie noch 15,9 Prozent.
Die Wahlbeteiligung ist deutlich gestiegen: Von den 13.302 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern haben 11.048 ihre Stimme abgegeben, das sind 83,06 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Beteiligung bei 77,87 Prozent.
Briefwähler mögen Donth
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Wiederbewerber für das Mandat Michael Donth hat seine Verluste vom September 2021 in Pfullingen wieder wett gemacht. Damals entfielen 33,8 Prozent der Erststimmen auf ihn, jetzt sammelte er 39,7 Prozent der Erststimmen ein und verbessert sich damit um 5,9 Prozentpunkte. Besonders beliebt ist Donth, der seine Verwaltungskarriere einst im Pfullinger Rathaus begann, bei den Briefwählern der Echazstadt. In allen sechs Briefwahl-Bezirken holt er deutlich mehr als 40 Prozent der Wählerstimmen, sein bestes Ergebnis in Pfullingen beschert ihm der Briefwahl-Bezirk 1 mit 52,5 Prozent. Bei den Wählern, die am Sonntag zur Urne gepilgert sind, hat der CDU-Abgeordnete im Wahlbezirk Kindergarten Kühnenbach die meisten Anhänger: 45,6 Prozent machten dort das Kreuzchen vor seinem Namen.
AfD-Kandidat Rudolf Grams kann insgesamt 17,3 Prozent der Pfullinger Stimmen auf sich vereinen, das sind 9,1 Prozentpunkte mehr, als Hansjörg Schrade im Jahr 2021 holte. Grams liegt in den meisten Wahlbezirken mit seinem Ergebnis an zweiter Stelle. Im Wahlbezirk Burgwegschule Zimmer 2 ist er jedoch der Stimmenkönig mit 28,6 Prozent und schlägt dort sogar Michael Donth, der in diesem Wahllokal auf 27,96 Prozent kommt. Ebendort holt die AfD auch ihr bestes Zweitstimmenergebnis mit 29,6 Prozent.
SPD-Kandidat Sebastian Weigle kann auch in Pfullingen den Sinkflug der Sozialdemokraten nicht verhindern. Mit knapp 15,7 Prozent der Erststimmen bleibt er 3,4 Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von 19,1 Prozent zurück, das Dr. Ulrich Bausch im September 2021 holte. Mit 21,5 Prozent der Stimmen erzielt er sein bestes Ergebnis in der Echazstadt im Wahlbezirk Schloss-Schule Zimmer 20, am schlechtesten schneidet er im Bezirk Kindergarten Kühnenbach ab, wo er nur 11,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler überzeugte.
Die Linke im Aufwärtstrend
Achtbar geschlagen hat sich der 19-jährige Grünen-Kandidat Jaron Immer, der als einer der jüngsten Bewerber für ein Bundestagsmandat in die großen Fußstapfen von Beate Müller-Gemmeke getreten ist. Immerhin 12 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn, das sind 4,7 Prozentpunkte weniger als Müller-Gemmeke 2021 holte, sie kam seinerzeit auf 16,7 Prozent. Der 19-Jährige hat die meisten Fans im Wahllokal Friedrich-Schiller-Gymnasium, D-Bau, Zimmer 132, wo ihm 16,8 Prozent der Wählenden ihre Stimme gegeben haben.
Der allgemeine Aufwärtstrend der Linken spiegelt sich auch in Pfullingen wider, sie erreicht insgesamt 6,4 Prozent, das sind 2,9 Prozentpunkte mehr als 2021. Kandidatin Anne Zerr kommt auf ein Erststimmenergebnis von 6,12 Prozent und liegt damit um 2 Prozentpunkte besser als Jessica Tatti, die vor dreieinhalb Jahren noch für dieses Partei angetreten war. Das BSW kommt in der Echazstadt auf 4,7 Prozent. (GEA)