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Benefizkonzert für Orgel in Pfullinger Martinskirche war voller Erfolg

Das Akkordeon-Orchester des Albvereins Pfullingen und die Corona BigBand begeistern mit Streifzug durch Stilepochen.

Das Akkordeonorchester unter Leitung von Beate Fischer-Haas begeisterte in seinem Benefizkonzert auf ganzer Linie.
Das Akkordeonorchester unter Leitung von Beate Fischer-Haas begeisterte in seinem Benefizkonzert auf ganzer Linie. Foto: Leippert
Das Akkordeonorchester unter Leitung von Beate Fischer-Haas begeisterte in seinem Benefizkonzert auf ganzer Linie.
Foto: Leippert

PFULLINGEN. Als »Mix aus Klassik, Rock & Pop, dem ein oder anderen Ohrwurm und auch Überraschendem« war das Benefiz-Akkordeon-Konzert in der Pfullinger Martinskirche angekündigt. Geworden ist es ein wahrer Streifzug durch die Stilepochen der Musikgeschichte. Von der Renaissance bis in die Neuzeit reichten die präsentierten Stücke. Alle gespielt auf einem Handzug-Instrument, bei dem der Ton durch freischwingende, durchschlagende Zungen erzeugt wird, dem Akkordeon. Gab es früher in der Region viele Akkordeonorchester, findet man diese heutzutage eher selten.

Vor allem im Albverein trifft man diese Art der Musik noch an. So auch in Pfullingen, wo diese Sparte 1951 gegründet wurde und bis heute sehr erfolgreich existiert. Sie freue sich riesig, dass »volles Haus« sei, meinte Bezirkskantorin Bettina Maier in ihrer Begrüßung. »Es ist super, dass das Akkordeon-Orchester für unsere Orgel ein Benefizkonzert spielt.« Denn die benötigte Renovierung des Kircheninstruments belaufe sich auf über 80.000 Euro. Auch wenn Spenden ein Stück weit schon Erträge gebracht hätten, »trägt das Konzert heute sicherlich auch dazu bei«, dankte Maier im Voraus, dass dadurch im kommenden Jahr in einem ersten Abschnitt die Elektrik der Orgel erneuert und eine Setzeranlage eingebaut werden könne, damit wieder alle Register voll nutzbar sind.

Gelungener Sprung in die Neuzeit

Mit »Air« von Johann Sebastian Bach, einem der wohl bekanntesten Stücke der klassischen Musik der Barockzeit, eröffnete das Orchester unter Leitung von Beate Fischer-Haas das gut einstündige Konzert. Im »Präludium und Fuge a-Moll« des ungarischen Komponisten Mátyás Seiber gelang der Sprung in die Neuzeit aufs Beste, der »Kanon in D-Dur« von Johann Pachelbel führte Musiker und Publikum zurück ins Barock. Das aus einem TV-Werbespot bekannte »Palladio« beeindruckte mit pulsierender Rhythmik, der »Libertango« lud mit seinem Wechselschritt regelrecht zum Tanzen ein.

Im Konzertwerk »Concerto d’amore« des niederländischen Komponisten Jacob de Haan waren verschiedene Stilrichtungen wie Barock, Pop oder Jazz verbunden. Ein mit viel Applaus belohntes Stück war auch die Powerballade »Nothing Else Matters« der US-amerikanischen Band Metallica aus dem Jahr 1991, die das Orchester gemeinsam mit Schlagzeuger Volker Hecht brillant darbot. Ein Highlight war zudem die während der Pandemie gegründete Corona-BigBand von Beate Fischer-Haas am Akkordeon und Marco Späth am Saxofon.

Frenetischer Applaus

Das Duo glänzte etwa mit »Lord Willoughby's Welcome Home«, einer traditionellen englischen Ballade aus dem sechzehnten Jahrhundert, einem Choral und Marsch von Johann Sebastian Bach, dem »Theme from Alaskian Night« des amerikanischen Komponisten Carl Frangkiser, das Tango-Einflüsse beinhaltete oder dem altenglischen Marsch »The british Grenadiers«, einer der bekanntesten englischen Militärmärsche überhaupt, der vermutlich aus dem Elisabethanischen Zeitalter im späten 16. Jahrhundert stammt. »Ich bin echt begeistert«, dankte Maier am Ende, während die Zuhörer frenetisch applaudierten. Und natürlich spielten die Instrumentalisten eine Zugabe. Mit der Ballade »Imagine« von John Lennon endete die musikalische Zeitreise. (GEA)