Am Sonntag, 23. November, wird Ingrid Rumpf in Bad Godesberg mit dem mit 2 000 Euro dotierten Palästina-Solidaritätspreis der Palästinensischen Gemeinde Deutschland (PGD) ausgezeichnet. Er wird alle zwei Jahre vergeben.
Botschafterin als Schirmherrin
»Mit diesem Preis würdigt die Jury ihren langjährigen Einsatz für Flüchtlingskinder im Libanon«, heißt es in der Pressemitteilung der PGD, die eine Dachorganisation für alle in Deutschland lebenden Palästinenser ist. Ingrid Rumpf habe zudem mit ihrer Nakba-Ausstellung in ganz besonderer Weise dazu beigetragen, eine breite Öffentlichkeit mit der Geschichte des palästinensischen Volkes bekannt zu machen und für die aktuelle politische Lage zu sensibilisieren. »Dies ist eine grundlegende Bedingung, um Verständnis für die Situation der Palästinenser zu erhalten und somit für die Solidarität mit Palästina zu werben«, heißt es im Pressetext. Schirmherrin der Preisverleihung im historischen Gemeindesaal in Bad Godesberg ist die Botschafterin Palästinas in Deutschland, Dr. Khouloud Daibis.Für Ingrid Rumpf ist diese Auszeichnung eine große Ehre. »Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass ich für diese Ausstellung schon viele Beschimpfungen über mich ergehen lassen musste«, erklärt sie. An vielen Orten, an denen die Nakba-Ausstellung seit 2008 gezeigt wurde, hatte es im Vorfeld heftige Diskussionen gegeben. Diese gipfelten darin, dass Ingrid Rumpf Antisemitismus vorgeworfen wurde. »Was völlig abwegig ist«, wie sie betont. In dieser Hinsicht sei sie sehr selbstkritisch. Die 65-Jährige erinnert daran, dass sie gemeinsam mit anderen Ende der 80er-Jahre mehrfach alternative Gedenkfeiern zum Volkstrauertag organisiert habe. »Dort haben wir insbesondere auch an die jüdischen Opfer erinnert«, erklärt sie. Deshalb schätzt sie die Anerkennung, die dieser Preis mit sich bringt. Und sie freut sich auf die Reise nach Bad Godesberg. »Dort werde ich viele Bekannte und Freunde, die Solidaritätsarbeit für Palästina leisten, wiedersehen«, sagt sie.
Genf, Edinburgh, Johannesburg
Auch die Nakba-Ausstellung wird in Kürze ganz besonders gewürdigt: Die englische Fassung wird vom 26. November an aus Anlass des Internationalen Tages der Solidarität mit dem palästinensischen Volk bei den Vereinten Nationen in Genf gezeigt. Dass so etwas möglich ist, verdankt Ingrid Rumpf ihrer inzwischen sehr guten internationalen Vernetzung. »Die Kontakte zur UN sind über unsere Partner-Organisationen in Frankreich und der Schweiz entstanden, die dort die französisch-sprachige Version der Ausstellung betreuen«, berichtet sie.Insgesamt sind jetzt vier deutsche, drei französische und drei englische Fassungen der Ausstellung in Umlauf. Zeitgleich mit der Schau in Genf wird sie auch in Edinburgh zu sehen sein, Anfang Dezember wird sie in Johannesburg gezeigt. Für Ingrid Rumpf bedeutet das stets zusätzliche Arbeit: Teils muss sie persönlich die Schautafeln auf den Weg bringen, stets aber die dazu gehörigen Kataloge, die vor Ort verkauft werden sollen. Die Erlöse daraus kommen – ebenso wie ihr Preisgeld – voll und ganz dem Vereinszweck zugute: »Im vergangenen Jahr konnten wir 200 000 Euro aus privaten Spendengeldern in unsere Projekte im Libanon investieren.« (GEA)