Zwanzig Jahre lang saß Karl-Heinz Mollenkopf in der Ratsrunde dem Bürgermeister exakt gegenüber. Allerdings war es nicht der direkte Blickkontakt mit dem Rathauschef, der Mollenkopf zu dessen erstem Stellvertreter machte. Das wollten die Bürger so. Bei drei Wahlen schenkten sie dem Glasermeister ihr Vertrauen, machten ihn schließlich zum Stimmenkönig.
Mollenkopf wirkte in den zwei Jahrzehnten im Bau- und Verwaltungsausschuss mit, er saß auch in der Verbandsversammlung des Sammelklärwerks Oberes Echaztal, im Umlegungsausschuss für Bauangelegenheiten, gehörte dem Gutachterausschuss und der Strategiekommission an. Fünf Jahre lang war Mollenkopf im Kreistag aktiv.
Markante Projekte
Heß listete einige markante Projekte der Pfullinger Kommunalpolitik, die in diesen zwei Jahrzehnten umgesetzt worden sind, auf. Er nannte unter anderem die Friedhofserweiterung, die Sanierung des Quartiers Wickenhof und des Areals Klosterkirche, den Bau der Verkehrsstraße Ost, das Haus am Stadtgarten, das Baugebiet Mauer-Weil.Der Bürgermeister dankte seinem Stellvertreter, der »diese Aufgabe souverän gelöst und die Stadt auch entsprechend nach außen vertreten hat«. Was einen Glasermeister von Berufs wegen auszeichnen muss, habe Mollenkopf auch im Ehrenamt praktiziert: Durchblick, Ausblick, Weitblick.
Landwirtschaftsmeister Helmut List war drei Legislaturperioden lang im Gemeinderat und seinen Ausschüssen. Er gehörte außerdem der Natur- und Umweltkommission an, war im Umlegungsausschuss für Bauland, vertrat die Stadt beim Sammelklärwerk. Heß dankte dem Landwirt dafür, dass er auch den städtischen Acker mitbestellt, ihn regelrecht beackert und nicht nur darübergeschürft habe. Im Gemeinderat habe sich List sehr für die Belange der Landwirtschaft engagiert. Heß bedauerte Lists Ausscheiden sehr, zeigte andererseits für den aus gesundheitlichen Gründen erfolgten Rückzug volles Verständnis.
Fünf Jahre war Gerd Stocker im Gemeinderat, im Bauausschuss und im Klärwerk-Zweckverband vertreten. Die Schwerpunkte seiner kommunalpolitischen Arbeit sah Heß »eindeutig auf der baulichen und der Stadtentwicklung Pfullingens«.
Der selbstständige Handwerksmeister müsse sich mehr um seinen Betrieb kümmern, nannte Heß einen Grund für den Ausstieg. Der Bürgermeister freute sich über Andeutungen Stockers, dass er in der nächsten Legislaturperiode vielleicht wieder dabei sein wolle.
Die Ehrungen
Der Gemeindetag und Städtetag Baden-Württemberg ehrte an diesem Abend drei Gemeinderäte für zwei Jahrzehnte währendes Engagement in der Kommunalpolitik. Und wieder gehörte Karl-Heinz Mollenkopf zu den Empfängern einer Ehrennadel. Die beiden anderen Auszeichnungen erhielten Margrit Vollmer-Herrmann (SPD) und Dr. Detlef Rumpf (GAL). Der studierten Diplomökonomin Vollmer-Herrmann - sie leitet auch das Pfullinger Alten- und Pflegeheim Samariterstift - liege der soziale Bereich besonders am Herzen und so setze sie sich immer wieder für Themen wie Kindergärten, Schulen, Förderung der Jugend, Natur- und Umweltschutz, aber auch für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Stadt ein.Dr. Detlef Rumpf ist seit 1984, mit einer Unterbrechung von 1999 bis 2004, im Gemeinderat. Dem GAL-Stadtrat sind, so Heß, Natur- und Umweltschutz und soziale Aufgaben besonders wichtig. Am Herzen gelegen habe ihm der Einstieg in die Jugendsozialarbeit an der Schloss-Schule, der Ausbau der Bildungseinrichtungen, das umfassende Betreuungsangebot an den Kindergärten und die Seniorenarbeit. Heß schätzt seine sachliche Art, Lösungen zu finden. (GEA)