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Anfangs fehlte das Wasser

LICHTENSTEIN-HOLZELFINGEN. Im Dorf leben 634 Einwohner in 116 Häusern. 1884 gründet sich eine Freiwillige Feuerwehr. 91 Männer meldeten sich zum Dienst, Christian Schenk leitete die Truppe. Vier Hühlen sicherten die Wasserversorgung, rund zweitausend Eimer konnten daraus geschöpft werden. Zusätzlich gab es noch etwa sechzig private Wasserzisternen. Im Einsatzfall mussten alle Einwohner mithelfen, damit die Wasserkette geschlossen werden konnte.

Vier Jahre nach der Gründung wurden eine vierrädrige Stoßspritze mit dreißig Metern Wurfweite sowie über hundert Meter Schläuche und eine acht Meter hohe Bockleiter angeschafft. All diese Geräte nutzten allerdings nichts, als 1896 ein Wohngebäude samt Scheune und Stall durch einen Blitzschlag in Flammen stand. Der Brand konnte nicht gelöscht werden, weil nicht genügend Wasser vorhanden war.

1927 übernahm Wilhelm Fromm die Leitung der Feuerwehr. 1936 wurde sie mit einer mechanischen, fahrbaren Leiter ausgestattet. Unter Leitung von Julius Gekeler erhielt sie 1951 einen Anhänger mit einer Tragspritze. Als sein Sohn Gerhard 1968 die Truppe übernahm, änderte sich manches. 1971 erfüllte sich mit dem Kauf des Löschfahrzeugs LF 8 ein lang gehegter Wunsch der Wehr.

Nur ein Jahr später absolvierten die Männer zum ersten Mal die Prüfung zum bronzenen Leistungsabzeichen. »Die Männer mussten schließlich richtig ausgebildet werden«, erinnert sich Gekeler lachend an diese Zeit. Ein Feuerwehrgerätehaus samt Löschteich nahm die Wehr 1973 in Betrieb.

»Mir hend an großa Bruder kriagt«, kommentiert der heutige Ehrenkommandant das Jahr 1975, in dem Holzelfingen mit der Gemeindereform der Gemeinde Lichtenstein zugewiesen wird und daraus die »Freiwillige Feuerwehr Lichtenstein, Abteilung Holzelfingen« resultiert. Im Jubiläumsjahr hat die Abteilung 39 aktive Feuerwehrleute unter Kommandant Jörg Gekeler. (lpt)