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Über 3.000 Stunden Eigenleistung: Der Eninger Narrenstall feiert Jubiläum

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen die Eninger Häbles-Wetzer am kommenden Wochenende: Am Samstag dreht sich alles ums Thema Wein bei den Festlichkeiten zum Bau des Vereinsheims vor 20 Jahren. Traditionelle Kirbe mit Schlachtplatte gibt es tags darauf.

Mit viel Eigenleistungen haben die  Häbles-Wetzer  vor 20 Jahren ihr Vereinsheim hergerichtet.
Mit viel Eigenleistungen haben die Häbles-Wetzer vor 20 Jahren ihr Vereinsheim hergerichtet. Foto: Gabriele Bimek
Mit viel Eigenleistungen haben die Häbles-Wetzer vor 20 Jahren ihr Vereinsheim hergerichtet.
Foto: Gabriele Bimek

ENINGEN. Eigenleistung war das Zauberwort bei den Häbles-Wetzern, als es um den Bau des Vereinsheims in der Ortsmitte in der Schwanenstraße 5 ging. Nach der Gründung des Vereins 1992 dauerte die Suche nach einem geeigneten Objekt gut zehn Jahre. Nach einigen Fehlversuchen, unter anderem mit der Bauhofbaracke, erhielt die Narrenzunft den Zuschlag für den freistehenden ehemaligen Farrenstall. Die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Jürgen Steinhilber standen dem Vorhaben also positiv gegenüber. »Wir haben uns davor in Privaträumen oder Gaststätten zu Versammlungen und Sitzungen getroffen«, erinnert sich Thomas Hummel an die damaligen Umstände. Der Ehrenzunftmeister ist von Anfang an mit dabei und hatte von 1993 bis 2018 den Vorsitz inne.

Der Ruf nach einem festen Standort für die zur Jahrtausendwende auf mehr als 120 Narren angewachsene Zunft verstärkte sich, wurde immer dringlicher. Enorm war dann auch der Einsatz, als im Mai 2003 der Startschuss für die Umbauarbeiten des Gebäudes fiel. »Gut zweieinhalb Jahre ging es jeden Samstag auf die Baustelle. Bei 3.000 Stunden habe ich aufgehört aufzuschreiben«, erzählt Hummel und schmunzelt. »Die Frauen haben den Part übernommen, die arbeitenden Männer mit Essen zu versorgen«, wirft Zunftmeisterin Karin Keck im Gespräch ein. »Diese Zeit hat uns zusammengeschweißt. Übrigens: Den Kaffee und Kuchen samstagnachmittags haben wir beibehalten.«

Einweihung mit großem Fest

Viel Gespartes floss in die Bauarbeiten, finanziell ergänzt durch einen Bauzuschuss von der Gemeinde. »Viele kritische Stimmen meldeten sich wegen Bedenken an der Finanzierung. Es ging Null auf Null auf«, weiß Hummel. Zudem hielten sie die Eninger Bürger auf dem Laufenden, was Fortschritte bei den Arbeiten betraf. »Bei unseren Baufesten haben wir Bausteine verkauft und somit einiges an Spenden eingenommen.« Strom- und Wasseranschluss waren vorhanden, eine gute Voraussetzung für die neuen Sanitär- und Heizungsanlagen. Auch Fenster wurden ersetzt, eine großzügige Küche eingebaut, eine professionelle Theke im großzügigen Aufenthaltsraum installiert, Lagerräume und ein barrierefreier Zugang geschaffen.

Am 15. und 16. Oktober 2005 wurde dann die neue Bleibe der Narrenzunft offiziell übergeben. »Wir haben hier ein Raum-in-Raum-Verfahren verwirklicht, gut durchdacht und geplant«, versichert Hummel. Die Außenmauern blieben bestehen und innen neue Mauern errichtet. Einige Bauteile, wie Holztür, Scheunentor und Backsteine, weisen auf den ehemaligen Farrenstall hin.

Kultur im Narrenstall fest etabliert

»Die Räume wurden so konzipiert, dass eine sehr gute Nutzung möglich ist«, so Keck. Zum Beispiel bei den Zunftmeisterempfängen, an denen dank der funktional eingerichteten Küche Maultaschen serviert werden. Es gibt die Seniorentreffen alle zwei Wochen, dann die Jugendveranstaltungen, das gemeinsame Frühstück am Schmotzigen Donnerstag - das neue Vereinsheim wird genutzt und hat sich etabliert. Nicht zu vergessen die »Kultur im Narrenstall«, bei der namhafte Künstler mit Show, schwäbischer Satire und Musik auftreten. »Das jährt sich im kommenden Jahr zum 20. Mal. Dieses Kult-Event feiern wir in der HAP-Grieshaber-Halle«, informiert Keck.

Jetzt steht am Samstag, 11. Oktober, zunächst einmal das Fest zum 20-jährigen Bestehen des Vereinsheims an. Vorgesehen ist eine Weinprobe bei einer Weinwanderung in den Metzinger Weinbergen mit Abschluss im Narrenstall. Tags darauf am Sonntag ist Kirbefest mit Schlachtplatte, diese gibt es »to go« oder sie kann in Gesellschaft im Narrenstall genossen werden. (GEA)