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Was macht eigentlich Pfullingens Wirtschaftsförderer?

Christian Jabot, ist seit knapp dreieinhalb Jahren Wirtschaftsförderer der Stadt Pfullingen. Aber was genau macht er? Ein Einblick in seine Arbeit.

Christian Jabot ist seit dreieinhalb Jahren Wirtschaftsförderer der Stadt Pfullingen.
Christian Jabot ist seit dreieinhalb Jahren Wirtschaftsförderer der Stadt Pfullingen. Foto: Berya Yildiz Inci
Christian Jabot ist seit dreieinhalb Jahren Wirtschaftsförderer der Stadt Pfullingen.
Foto: Berya Yildiz Inci

PFULLINGEN. »Meine Freunde haben mich das auch schon mal gefragt«, antwortet Christian Jabot mit einem Schmunzeln im Gesicht auf die Frage, was er in seinem Beruf macht. Der 33-Jährige ist seit dreieinhalb Jahren Wirtschaftsförderer der Stadt Pfullingen. Oder ganz korrekt: Leiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing. »Darunter können sich erstmal die wenigsten etwas vorstellen.« Jabot sieht sich als Bindeglied zwischen dem Gewerbe und der Stadt Pfullingen. Das übergeordnete Ziel: Die Stadt attraktiver machen - daher auch das »Stadtmarketing« in der Jobbeschreibung.

Die Stelle des Wirtschaftsförderers gibt es schon seit einer Weile. »Sie war aber länger nicht besetzt«, sagt der 33-Jährige. Als Stefan Wörner zum Bürgermeister gewählt wurde, habe dieser die Stelle neu ausgeschrieben und er sich beworben. Eigentlich ist er gelernter Bankkaufmann und hat vor seiner Anstellung bei der Stadt bei der Kreissparkasse gearbeitet. »Dort hatte ich schon unzählige Male Kontakt zum Gewerbe. Die Erfahrung von damals helfen mir heute enorm.«

Eigene Ideen einbringen

Einen klassischen Arbeitsalltag gibt es nicht: Jeder Tag sehe anders aus, bringe andere Termine und Projekte mit sich. Eines davon ist beispielsweise das Frühlingserwachen inklusive des verkaufsoffenen Sonntags, das erst kürzlich in Pfullingen stattgefunden hat. Jabot ist bei den Planungssitzungen mit dem Gewerbe- und Handelsverein Pfullingen (GHV) anwesend, bringt eigene Ideen für des Events mit ein und hat dabei immer die Verbindung des Gewerbes abseits des Zentrums mit dem in der Innenstadt im Hinterkopf.

»Das hat dieses Jahr auch ziemlich gut geklappt mit der Erweiterung des Frühlingserwachens in Richtung Gewerbegebiet Steinge.« Aber seine Aufgaben gehen noch weit darüber hinaus: die Shuttlebusse organisieren, Absperrungen aufstellen und in Kontakt mit der Stadtplanung stehen. »Ich bin mir selbst weisungsbefugt und kann meine Aufgaben frei planen«, erklärt Jabot. Am Anfang sei das komisch gewesen. »Aber mittlerweile habe ich den Dreh raus, wie ich alles unter einen Hut bringen kann.« Hilfreich dabei: ein hohes Maß an Selbstdisziplin.

Den Leerstand managen

»Ein weiteres Aufgabenfeld, mit dem ich mit nahezu täglich beschäftige, ist das Leerstandsmanagement.« Dabei sei das Problem, dass die wenigsten der leerstehenden Räumlichkeiten der Stadt Pfullingen gehören. Auch hier sei er wieder Vermittler, diesmal aber zwischen dem Gewerbe und den Eigentümern. Unterstützung bei seiner Arbeit bekommt Jabot vom Vorzimmer des Bürgermeisters. »Allgemein arbeiten wir eng zusammen. Mein Büro ist auch direkt neben dem von Bürgermeister Wörner und bei mir mit drin sitzen sein Referent und die städtische Pressestelle.«

Grundsätzlich würden die Türen immer offen stehen, der Austausch funktioniere niederschwellig und problemlos. »Wir wissen immer Bescheid, was gerade wo in Pfullingen passiert und beraten uns regelmäßig«, erklärt Jabot. »Der Informationsfluss ist wirklich gut.« Gleichzeitig würde es in den anderen Fachbereichen eine hohe Sensibilität für Jabots Schaffen geben, immer wieder würde er aktiv in verschiedene Prozesse eingebunden. Und auch die Gewerbetreibenden melden sich regelmäßig mit ihren Anliegen bei ihm.

Public Viewing in der Neuen Mitte

Durch den Austausch entstehen immer wieder neue Projekte, die in der Echazstadt umgesetzt werden. »Wir versuchen stetig weiterzuwachsen«, sagt der 33-Jährige. Er wohnt selber in Pfullingen und wisse so genau, wo welcher Bedarf nach Änderungen oder neuen Events bestehe. So sei auch die Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat der Stadt und das Projekt Public Viewing in der Neuen Mitte entstanden.

»Der Wunsch danach war schon immer da und dann sind wir das Ganze einfach mal angegangen.« Und das mit Erfolg. »Das Tolle ist, dass sich keiner für etwas zu schade ist«, sagt Jabot. Nach jedem Fußballabend hätten die Organisatoren alle gemeinsam noch den Müll eingesammelt und die Neue Mitte wieder auf Vordermann gebracht. »Wir kennen uns, sei es über Vereine oder einfach aus dem Stadtbild, und das macht uns zu einem guten Team.«

Grillabend mit Unternehmen

Ein weiteres Projekt ist das Unternehmerfrühstück, bei dem es darum geht, dass sich die Pfullinger Unternehmen untereinander vernetzten und besser kennenlernen. »Zusätzlich wollen wir ab diesem Jahr auch im Sommer einen Grillabend mit den Unternehmen veranstalten«, erklärt Jabot. Der Austausch stehe dabei im Vordergrund und, dass Pfullingen als Wirtschaftsstandort zusammenwachse. Auch die Lehrstellenrally, bei er es darum geht, dass junge Menschen die Ausbildungsberufe im Ort kennenlernen, ist Teil von Jabots Arbeitsalltag. Oder ganz aktuell: Die Betreuung des Breitbandausbaus in der Stadt.

In den vergangenen Jahren habe Jabot zudem eine große Rolle in der Planung der Neuen Mitte gespielt und sich unter anderem Gedanken dazu gemacht, wie sie belebt werden könnte. Auch in diesem Jahr beschäftigt er sich damit. Vor allem im Hinblick darauf, dass mit der geschlossenen Marktschenke, das gastronomische Angebot dort ziemlich mau aussehe. »Ich hoffe, dass wir spätestens zum Sommer hin das Problem temporär lösen können. Wir führen dazu aktuell Gespräche mit verschiedenen Gastronomen, um Möglichkeiten zu finden.«

Kein Tag gleicht dem anderen

Die Liste der Projekte des Wirtschaftsförderers ließe schier endlos weiter führen. »Meine Arbeit ist wirklich vielfältig.« Kein Tag würde dem anderen gleichen und die Aufgaben würden nie enden. Bereut hat Jabot seine Entscheidung, Leiter der Stabsstelle zu werden, nicht. »Das ist und war definitiv richtig. Ich freue mich, aktiver Teil von Pfullingens Entwicklung zu sein.« (GEA)