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Warum gab es so viele Feueralarme in den Eninger Flüchtlingsunterkünften?

29 von insgesamt 49 Alarmen über Brandmeldeanlagen wurden im vergangenen Jahr in Eninger Flüchtlingsunterkünften ausgelöst. Das sagt die Freiwillige Feuerwehr dazu.

Die Freiwillige Feuerwehr Eningen musste 2024 zu insgesamt 49 Alarmen über Brandmeldeanlagen in der Achalmgemeinde ausrücken. Ei
Die Freiwillige Feuerwehr Eningen musste 2024 zu insgesamt 49 Alarmen über Brandmeldeanlagen in der Achalmgemeinde ausrücken. Einige davon waren Fehlalarme. Foto: Privat
Die Freiwillige Feuerwehr Eningen musste 2024 zu insgesamt 49 Alarmen über Brandmeldeanlagen in der Achalmgemeinde ausrücken. Einige davon waren Fehlalarme.
Foto: Privat

ENINGEN. Mehr als die Hälfte der »Alarme über Brandmeldeanlagen«, die es im vergangenen Jahr in Eningen gab, wurden in Flüchtlingsunterkünften ausgelöst. Insgesamt waren es zwar nicht, wie zunächst in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr verkündet, 40 von 49 Alarmen, die in den Unterkünften ausgelöst wurden. Doch mit 29 immer noch der überwiegende Teil. Aber warum sind es so viele? Das sagt die Freiwillige Feuerwehr der Achalmgemeinde dazu.

Zunächst die Fakten: Von den 29 Alarmen, konnten 14 auf angebranntes Essen zurückgeführt werden. Acht waren Täuschungsalarme und fünf Fehlalarme, zählt Dominik Röhm, stellvertretender Pressesprecher der Eninger Feuerwehr, auf GEA-Nachfrage auf. Neben einem technischen Defekt, der die Brandmeldeanlage auslöste, gab es 2024 nur einen wirklichen Brand. Eine Matratze hatte Feuer gefangen und musste gelöscht werden - verletzt wurde niemand.

Brandmeldeanlagen nicht sensibler als andere

Die Brandmeldeanlagen in den Flüchtlingsunterkünften seien nicht sensibler, als andere. »Die sind nach den aktuell gültigen DIN-Normen errichtet«, erklärt Röhm. Technisch sind sie sogar so ausgestattet, dass sie Fehlalarme verhindern sollen. Doch warum gibt es so viele Feueralarme? »Es gibt unterschiedliche Gründe für die Alarme in den Flüchtlingsunterkünften«, ist sich die Freiwillige Feuerwehr sicher und stützt sich auf die genannten Auslöser. Hauptsächlich seien es tatsächlich angebrannte Speisen, wie die Zahlen belegen, aber auch »mutwillige oder beabsichtige Auslösungen«, zu denen beispielsweise auch das Rauchen im Zimmer zähle. Warum und mit welcher Absicht, das könne nicht genau gesagt werden.

Laut Röhm sei dies aber ein Täuschungsalarm. »Genaugenommen zählen die auch zu den Fehlalarmen.« Ein Fehlalarm liege demnach immer dann vor, wenn der Alarm auslöst, ohne, dass es wirklich brennt, erklärte Röhm. »Von einem Täuschungsalarm sprechen wir beispielsweise eben dann, wenn im Zimmer geraucht wurde. Das erkennen wir direkt, weil meist noch Rauschwaden im Zimmer hängen.« Da gebe es klare Indizien für den Fehlalarm. Auch Baustellenrauch könne die Brandmeldeanlagen auslösen. Wenn man einen Blick auf die Räumlichkeiten wirft, in denen die Feueralarme ausgelöst wurden, lässt sich kein Muster erkennen: »Die Verteilung der ausgelösten Rauchmelder in Privatzimmern und in den Gemeinschaftsbereichen hält sich die Waage«, schreibt Röhm dazu.

Für drei Unterkünfte zuständig

Insgesamt ist die Freiwillige Feuerwehr Eningen im Fall der Fälle für drei Flüchtlingsunterkünfte zuständig. Zwei seien mit automatischen Brandmeldeanlagen ausgestattet, »mit direkter Aufschaltung auf die Feuerwehr«. In der dritten Unterkunft ist auch eine Brandmeldeanlage, aber ohne direkte Verbindung zum Eninger Feuerwehrhaus, installiert. Dort wurde im vergangenen Jahr auch »nur ein Alarm übermittelt und ein Einsatz ausgelöst, welcher sich als Fehlalarm herausgestellt hat«.

2023 waren es insgesamt 24 Alarme, die in Eninger Flüchtlingsunterkünften ausgelöst wurde. Nur fünf weniger als im vergangenen Jahr. 2022 waren es 17. Wie häufig in anderen, umliegenden Flüchtlingsunterkünften die Alarme ausgelöst werden, könne nicht gesagt werden. »Diese Informationen liegen uns nicht vor.« (GEA)