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Zu Besuch auf der Pliezhäuser Großbaustelle

Die Marktplatzstraße bekommt ein neues Pflaster. Der Unternehmer Markus Steinhart zeigte den Gemeinderäten ein spezielles Montageverfahren für Steine.

Markus Steinhart zeigte den Gemeinderäten mit seinem Bagger, wie sich die vorbereiteten Steine auf die Straße setzen lassen.
Markus Steinhart zeigte den Gemeinderäten mit seinem Bagger, wie sich die vorbereiteten Steine auf die Straße setzen lassen. Foto: Malte Klein
Markus Steinhart zeigte den Gemeinderäten mit seinem Bagger, wie sich die vorbereiteten Steine auf die Straße setzen lassen.
Foto: Malte Klein

PLIEZHAUSEN. Vor der jüngsten Gemeinderatssitzung haben sich Pliezhäuser Räte auf eine Exkursion in die Praxis begeben. Weit entfernt war ihr Ziel nicht, aber aufschlussreich. Denn direkt vor dem Rathaus, in dem das Gremium tagt, ist bereits seit April eine Straßenbaustelle. Bürgermeister Christof Dold fasste die Situation dort zusammen: »Es ist eine Großbaustelle - vom Volumen und vom Geld.« Als er, seine Kollegen aus der Verwaltung und die Räte sich über den Fortschritt informierten, war bereits ein großer Teil der Marktplatzstraße neu gepflastert. Markus Steinhart, der Geschäftsführer der Max Steinhart GmbH, arbeitete zu dem Zeitpunkt gerade direkt vor dem Rathaus und verlegte Steine blockweise. Der Walddorfhäslacher Unternehmer und die Ingenieurin Lena Schwarz vom Ingenieurbüro für Bauwesen FMZ aus Karlsruhe berichteten über den Fortschritt.

Das frühere Pflaster auf der Marktplatzstraße war etwa 30 Jahre alt. Zuletzt waren Steine teilweise weggebrochen und abgesackt. Diese sind bereits vor Monaten entfernt worden. »Das neue Pflaster verändert das Ortsbild. Wenn die Baustelle beendet ist, gilt dort Tempo 20, und die Aufenthaltsqualität wird aufgewertet«, sagte Dold. Auf der einen Seite befinden sich das Rathaus und der Marktplatz, auf der anderen das Altenzentrum Haus am Schulberg. Die bald verkehrsberuhigte Straße verbindet beide Bereiche. Das reduzierte Tempo gilt auch für die Kreuzung mit der Wilhelmstraße bis hinauf zum Hörgeräteakustiker Hörkompliezen und auf der anderen Seite die Esslinger Straße über die Rathaus-Apotheke hinaus.

Auf Felsen gestoßen

Die Ingenieurin Lena Schwarz berichtete, dass das Baufeld etwas größer als geplant geworden ist. "Wir werden mehr Asphalt sanieren." Zum Zeitpunkt der Ratssitzung verzeichnete sie eine Bauverzögerung von zwei Wochen. "Das liegt an der Geologie. Die Arbeiter sind im Untergrund der Straße auf Felsen gestoßen. Allerdings könnten sie noch etwa eine Woche Zeit wieder ausgleichen und die Verzögerung reduzieren. "Wir planen, Ende Oktober fertig zu werden", sagte Schwarz.

Der neue Straßenaufbau erfolgt mit einem wasserdurchlässigen Asphalt, der bei Bedarf Feuchtigkeit gezielt in den Untergrund ableiten soll. Das zeigte Steinhart mit Wasser aus einem Eimer. Er goss es auf eine Stelle des Straßenaufbaus. Die Flüssigkeit versickerte. Wenn es trotz Dehnfugen zu Spannungsrissen im Pflaster kommen sollte, könne etwa eindringendes Niederschlagswasser versickern.

Selbstgebaute Maschine

Markus Steinhart demonstrierte den Gemeinderäten seine besondere Arbeitsweise beim Pflastern: Er zeigte ihnen Steine, die mit Vakuum auf einer Metallplatte gehalten wurden. Diese behandele er mit Kleber vor. Dann drehte er den Baggerarm mit den Steinen auf der Platte. So setze er die Steine im frischen Mörtelbett ab. »Diese Maschine habe ich selbst gebaut. Sie erleichtert uns die Arbeit«, sagte Steinhart.

Bürgermeister Dold ging noch auf die neu gestaltete Bushaltestelle ein: »Dort kommt ein neues Wartehäuschen hin. Bisher mussten die Fahrgäste unter einem Unterstand warten, von dem aus sie den Bus nicht direkt sehen konnten.« Matthias Katolla (UWV) wollte wissen, ob zwei Busse an der neugestalteten Kreuzung zwischen Marktplatzstraße und Esslinger Straße aneinander vorbei fahren könnten. »Zwei normale Busse auf jeden Fall«, sagte Dold. Bei Gelenkbussen könne er es nicht sagen. Sein Kollege Stefan Adam berichtete, dass es so geplant sei, wenn die Busse denn genau den Straßenraum ausnutzten. (GEA)