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Was ihre Träume sind: Schüler im Gespräch mit Metzingens Oberbürgermeisterin

Carmen Haberstroh schätzt den Austausch mit Jugendlichen, die unvoreingenommen an Themen rangehen und macht Schülerinnen und Schülern des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Mut, sich zu engagieren.

Was gewünscht wird und wieso: Achtklässler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymansiums im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Carmen Haberst
Was gewünscht wird und wieso: Achtklässler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymansiums im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh Foto: Kirsten Oechsner
Was gewünscht wird und wieso: Achtklässler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymansiums im Gespräch mit Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh
Foto: Kirsten Oechsner

METZINGEN. Nervosität und Schüchternheit verflogen schnell, das Selbstbewusstsein wuchs rasant: 23 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) hatten dieser Tage ein exklusives Date mit Metzingens Oberbürgermeisterin. 70 Minuten nahm sich Carmen Haberstroh Zeit für die Achtklässler, die ihre Träume von einem für sie lebenswerten Metzingen vorstellen durften und das auch engagiert taten. Die Stadtchefin zeigte sich begeistert von den Gedanken der jungen Menschen und ihren Argumenten: »Ihr habt super Ideen und müsst unbedingt mitmachen bei der Jugendbeteiligung«, machte sie deutlich.

Sie schätze grundsätzlich die Zusammenarbeit mit jungen Menschen: Viele ihrer Ideen würde man als Erwachsener so nicht denken. Sie brächten durchaus frischen Schwung in so manche Überlegungen und Entscheidungen bringen, weil sie unvoreingenommen seien. »Engagiert Euch, bringt Euch ein«, appellierte sie an die Jungen und Mädchen.

»Ihr habt super Ideen und müsst unbedingt mitmachen bei der Jugendbeteiligung«

In der achten Klasse startet der Gemeinschaftskundeunterricht, im Bildungsplan hat die Demokratiebildung künftig einen sehr großen Stellenwert. Demnach soll, so DBG-Lehrerin Heike Lorch, nicht nur zugehört, sondern auch die Diskussions- und Argumentationskultur gepflegt werden. Deshalb habe sie sich mit der Klasse auch bei einem Projekt der Landeszentrale für politische Bildung beworben, bei dem Schüler raus aus der Schule in rein in die Rathäuser gehen: Um vor Ort über die Kommunalpolitik informiert zu werden und sich mit Entscheidungsträgern austauschen zu können – in Metzingen war’s die Oberbürgermeisterin persönlich, die sich den Vormittag über erarbeitenden Themen stellte.

»Sie haben ein gutes Vorwissen«, attestierte Landeszentralen-Referentin Malin Betke den Metzinger Jugendlichen. Und was sie erstaunte: Die Forderung nach einem Treffpunkt war nicht wie sonst üblich das beherrschende Thema. Das nach einem Krankenhaus in der Stadt indes eher: »Da muss ich euch enttäuschen, das wird in Metzingen kein Thema sein«, erklärte Carmen Haberstroh - um auf das hervorragende System von Feuerwehr und Krankentransport hinzuweisen.

»Das ist eine gute Idee und durchaus ein Thema für den Innenstadtberater und die Jugendbeteiligung«

Realistischer sei laut Carmen Haberstroh die Umsetzung der gewünschten öffentlichen Trampoline, am besten in der Stadtmitte. Die werde laut der Jugendlichen dadurch von ihnen belebt, zur Finanzierung könne man ein Spendenkässchen aufstellen. »Das ist eine gute Idee und durchaus ein Thema für den Innenstadtberater und die Jugendbeteiligung«, so Haberstroh. Ebenso lobte sie die Gedanken zur Ausweitung des Bürgerparks, der ein Produkt der Bürgerbeteiligung gewesen sei. Als solcher solle er die Outlet-City mit der Innenstadt verbinden und als Ruhezone dienen, nicht wie von den Schülern angedacht als Ort für Events. Aber: Diesen Gedanken werde sie ebenso mitnehmen wie den Wunsch nach einem zentralen Freizeitgelände mit Volleyball-, und Basketballfeld, Bolzplatz und Tischtennisplatten.

Der Grundgedanke sei laut Oberbürgermeisterin absolut richtig und werde bei der Verwaltung auch schon gedacht, eventuell sei eine Umsetzung im Zuge des Neubaus des Kombibads möglich. Bei allen Überlegungen dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass es bei Entscheidungen viele Zwänge gebe. Vieles sei unfassbar teuer und es fließe irre viel Geld, noch dazu müsse man möglichst viele Metzinger glücklich machen. Es sei eine der schwierigsten Aufgaben einzuordnen, was denn tatsächlich wichtig sei. Viele Menschen seien ganz laut, stünden aber nicht für eine Mehrheit. Deshalb machte sie den Jugendlichen Mut, sich mit Wünschen und Anregungen direkt bei ihr zu melden: »Wir sind angewiesen auf Rückmeldungen und am besten auch auf Vorschläge.«

»Wir sind angewiesen auf Rückmeldungen und am besten auch auf Vorschläge«

Man können ihr durchaus noch näherkommen als bei der Gesprächsrunde im Sitzungssaal des Rathauses: »Begleitet mich durch den Tag«, meinte Carmen Haberstroh und warb für ein Praktikum in ihrem direkten Mitarbeitendenstab.