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Aktuell Tradition

Was beim Stadtfest in Metzingen geboten sein wird

Das Stadt- und Heimatfest zieht versuchsweise wieder vor die Tore der Stadt. Rummel, Umzug, Bühnen-Kunst geboten.

Beim bislang letzten Stadtfest im Jahr 2018 zog auch der Trachtenverein Glems mit seinen Holzhackerbuaba mit.  ARCHIVFOTO: NIETH
Beim bislang letzten Stadtfest im Jahr 2018 zog auch der Trachtenverein Glems mit seinen Holzhackerbuaba mit. Foto: Markus Niethammer
Beim bislang letzten Stadtfest im Jahr 2018 zog auch der Trachtenverein Glems mit seinen Holzhackerbuaba mit.
Foto: Markus Niethammer

METZINGEN. Zurück in die Zukunft: Am Bongertwasen vor den Toren Metzingens spielte das Stadt- und Heimatfest schon bis 2001. Nach vierjähriger coronabedingter Pause steigt dort vom 1. bis 3. Juli auch die Neuauflage der 1875 erstmals gefeierten Traditionsveranstaltung. »Es soll ein Fest für alle werden«, betonen Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh und die im Festausschuss sitzenden Gemeinderäte Bernd Hettich und Susanne Bernauer bei der Vorstellung des Zweieinhalbtage-Programms unisono, »mit viel Spaß für Groß und Klein.« Denn bei den vergangenen Festen am Kelternplatz gab es immer mal wieder Löcher, in denen das Publikum nicht so strömte.

Das soll am Bongertwasen anders werden. Er bietet mehr Platz, und den nutzt die Stadt für ein größeres, konzentrierteres Angebot für alle Altersgruppen. Mit Autoscooter und Geisterbahn, mit Kletterturm vom H 3 und Bungee-Jumping, mit OIdtimer-Ausstellung der Motorworld und Flugsimulator des Luftsportvereins Roßfeld. Im Zentrum des Ganzen steht ein Festzelt, das nach den gefallenen Corona-Beschränkungen 1 700 Besucher fasst. Drinnen steht eine Bühne, auf der am Samstag, 2. Juli, ab 13 Uhr Vereine auftreten. Bauchtanz und Einrad-Vorführungen werden zu sehen sein, Percussion, Gesang und Blasmusik zu hören. Ab 20.30 Uhr entern traditionell Lokalmatador Ernest and the Hemingways die Bühne.

»Es ist ein Experiment mit viel Programm an einem Ort, um Publikums-Löcher zu vermeiden«

Die Bewirtung übernimmt ein Gastronom von der Alb, nachdem die Stadtverwaltung bei Metzinger Restaurant-Betreibern vergeblich anklopfte. »Es gibt nur wenige Anbieter, die ein Fest dieser Dimension mit großem Festzelt stemmen«, sagt Heidrun Müller, Amtsleiterin des Gebiets Bildung, Kultur und Soziales, dazu. Im Außenbereich schenken die Metzinger und Neuhäuser Wengerter in neuen Weinlauben aus. Höhepunkt des Stadt- und Heimatfests, das im dreijährigen Turnus gefeiert wird, bleibt wie seit jeher der große Festumzug mit über 2 500 überwiegend jungen Teilnehmern. 1 150 von ihnen kommen aus den Schulen, 670 aus Kitas, alle treffen sich um 11 Uhr auf dem Kelternplatz. Dort wird Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh um 11 Uhr mit Kindern des Kindergartens Schlossstraße eine Luftballon-Traube steigen lassen. Dann zieht der lange Zug durch die Innenstadt zum Bongertwasen.

Los geht das Stadt- und Heimatfest dort am Freitag, 1. Juli, im Festzelt. Um 18 Uhr wird die Verwaltungschefin ihr erstes Fass im noch neuen Amt anstechen und ist »schon ein bisschen aufgeregt« davor. Anschließend machen Die Partyfürsten Stimmung, die auch schon auf dem Cannstatter Wasen aufgetreten sind. Schluss ist um 1 Uhr nachts. Auch dann noch kommen Festbesucher mit kostenlosen Shuttlebussen zurück in die Innenstadt, ins Neugreuth, nach Neuhausen und Glems. Ein- bis zweimal die Stunde fahren die Busse am Festwochenende. Auch am Schlusstag, Sonntag, 3. Juli. Der beginnt am Bongertwasen mit einem ökumenischen Gottesdienst um 10 Uhr. Von 11.30 bis 13 Uhr spielen die Hofbühlmusikanten zum Frühschoppen.

»In der Ukraine ist seit acht Jahren Krieg, aber niemand käme auf die Idee, ein Fest abzusagen«

Der Nachmittag gehört auf der Bühne den Schwaben: Musikalisch umrahmt von den Besa Buaba, treten Hillus Herzdropfa auf, mit ihrem Programm »Von dr Alb ra«. Von 15.30 bis 17 Uhr geben die TusSies-Bundesliga-Handballerinnen Interviews und erfüllen Autogrammwünsche. Viel los also am ersten Juli-Wochenende auf dem Bongertwasen. Die Rückkehr des Traditionsfestes hierher ist laut OB Haberstroh »ein Experiment. Wir wollen das Fest auf neue Beine stellen.« Das Programm für das Stadtfest 2.0 haben viele Jung-Gemeinderäte mitgestrickt.

Beim Umzug laufen auch Flüchtlinge aus der Ukraine mit. Die haben ausdrücklich befürwortet, dass das Stadt- und Heimatfest stattfindet, trotz des Kriegs in ihrer Heimat. »In der Ukraine ist seit acht Jahren Krieg, aber noch nie ist jemand auf die Idee gekommen, ein Fest abzusagen«, zitiert die Verwaltungschefin erstaunte Geflüchtete. Jetzt fehlen nur noch gutes Wetter und jede Menge Besucher. Der Eintritt zum Fest ist frei. (GEA)

 

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