DETTINGEN. Sie überquerten einst als Krieger auf See die Meere und landeten mit ihren hochentwickelten Wikingerschiffen unter anderem in Grönland und Nordamerika. Nun soll Dettingen an zwei Tagen erobert werden: Das diesjährige Frühlingserwachen steht am Samstag, 5. und Sonntag, 6. April ganz im Zeichen der Nordländer. Mittendrin unter den wilden Wikingern: Gewerbeverein-Vorsitzender Rolf Hägele. Treibender Motor für die jährlichen Thementage, der jeweils mit großer Authentizität das Motto interpretiert und lebt – das Wikingerkostüm hatte er zur Vorstellung des Programms schon mal an.
Seit August denken Hägele und weitere Engagierte des Gewerbevereins über das Thema und die Ausführung nach: »Am Lagerfeuer sitzend ist uns die Idee gekommen, ein Wikinger-Lagerfeuer zu machen«, erzählt Hägele. Die kreativen Köpfe unter den Gewerbetreibenden legten los, nun wird am Samstag, 5. April mitten auf dem Marktplatz ein Wikingerlager eröffnet. Ein Feuer lodert in einer Feuerschale mit einem Durchmesser von zwei Metern, in deren Mitte thront ein aus Eisen gefertigter Wikinger-Drachen mit Dettinger Wappen.
Mitmachende sind erwünscht
Um 19 Uhr ist’s für die Besucher mit dem eher entspannten Zusammensein zunächst einmal vorbei sein: Die Dettinger »Wikinger«, angeführt von Hägele persönlich, werden das Lager erstürmen. »Wer uns nicht sieht, wird uns hören«, kündigt er lachend an. Über Mitmachende, ob jung oder alt, seien ausdrücklich erwünscht. Einlaufen werden auch die Trommler der Musikschule Metzingen. Rund um die eigens gestaltete Gartenanlage bewirten die Dettinger Gastronomen unter anderem mit Wikinger-Eintopf, zu trinken gibt’s neben den üblichen Getränken auch Met – von Manuel Strasser eigens fürs Frühlingserwachen hergestellt. In der Jurte der Schulsozialarbeit wird Mario Strehl Wikinger-Geschichten erzählen, Ruven Nagel sorgt mit Feueracts für Stimmung. Klar, werde man laut Organisator Hägele im Lager auch sitzen können – die klassische Festbestuhlung mit Biertischgarnituren werde es jedoch nicht geben.
Am Sonntag, 6. April werde es auf dem Marktplatz und drumherum weniger archaisch zugehen, aber der Wikinger-Style bleibe von 11 bis 18 Uhr zentrales Thema. Vor allem auch die Besucher sollen entsprechend gekleidet kommen, wünscht sich Rolf Hägele und hat einen Anreiz geschaffen: Das beste Wikinger-Kostüm wird prämiert. Besucher können sich zudem in einem eigens gebauten Wikinger-Boot fotografieren lassen und das Bild gleich mitnehmen.
Gewohntes Programm
Ansonsten gleicht das Programm den vielen vorangegangenen Frühlingserwachen: Um 11 Uhr wird es von Kindern der Schillerschule musikalisch eröffnet, danach folgen immer wieder verschiedene Aktionen auf der Bühne. Die traditionelle Mofa- und Motorradrundtour startet um 12 Uhr. In der Jurte wird sich eine Specksteinwerkstatt befinden und laden mittelalterliche Spiele zum Mitmachen ein. Kräuter und Zwerg-Obstbäume gibt’s auf dem Marktplatz zu kaufen und auf dem Rathausplatz befindet sich wieder eine Ausstellung mit landwirtschaftlichen Maschinen, Leitern und mehr. Die Feuerwehr ist einerseits vor Ort, um auf die Feuerschale anzupassen, und präsentiert zudem ihre Fahrzeuge auf dem Uhlandplatz.
Für Kaffee und Kuchen ist im Zillenhart-Saal gesorgt, im Freien bewirten die Gastronomen. Wer nicht nur feiern will, kann am verkaufsoffenen Sonntag shoppen und am Samstag sind die Läden bis 18 Uhr geöffnet. »Das wird eine schöne, runde Sache«, ist sich Rolf Hägele voller Vorfreude jetzt schon sicher. (GEA)