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Aktuell Partnerschaft

Wannweiler und Gäste aus Mably sind sich beim Boule noch näher gekommen

Das Wannweiler Partnerschaftskomitee ist einen neuen Weg gegangen: Weg vom traditionellen Festabend hin zum Boule-Turnier. Gewonnen hat die deutsch-französische Spielgemeinschaft Böhm

Ein Hoch auf die deutsch-französische Freundschaft: Beim Boule kamen sich die Wannweiler und ihre Gäste aus Mably noch näher als
Ein Hoch auf die deutsch-französische Freundschaft: Beim Boule kamen sich die Wannweiler und ihre Gäste aus Mably noch näher als sonst bei ihren Treffen. Foto: Kirsten Oechsner
Ein Hoch auf die deutsch-französische Freundschaft: Beim Boule kamen sich die Wannweiler und ihre Gäste aus Mably noch näher als sonst bei ihren Treffen.
Foto: Kirsten Oechsner

WANNWEIL. Mehr Frankreich geht eigentlich kaum: Auf sechs Bahnen fliegen die Boule-Kugeln, mal mehr oder weniger nah ans »Schweinchen« ran. Es wird lebhaft und manchmal sogar etwas hitzig über Abstände diskutiert, teilweise hilft nur noch das Maßband. Doch das Nachbarland ist weit weg, statt Merguez liegen Rote auf dem Grill und getrunken wird frisch gezapftes Bier, Wein hat das Nachsehen. Denn gespielt wird auf dem Wannweil Sportplatz, das Partnerschaftskomitee hat am Samstag zum Boule-Turnier eingeladen und 20 Teams haben sich angemeldet – darunter acht aus der Partnerstadt Mably.

Es ist geliebte Tradition, dass seit Beginn der Partnerschaft im Jahr 2003 um Himmelfahrt herum die offiziellen Treffen stattfinden. Von beiden Seiten sei der Wunsch aufgekommen, das Zusammensein etwas lockerer zu gestalten, erzählt der Wannweiler Komiteevorsitzende Dieter Prausch. Weg von dem traditionellen und eher steifen Festabend hin zum Boulespiel hieß deshalb dieses Jahr die Devise. Denn: »Gemeinsames Spielen verbindet, man muss sich unterhalten«, beschreibt Prausch die Intention. Das Konzept kam an, in legerer Runde kam man sich näher als sonst: »Man hat tatsächlich mehr Zeit fürs familiäre Miteinander«, bilanziert Prausch bereits zu einem Zeitpunkt, an dem bei großer Hitze noch die Vorrundenspiele stattfanden. Da hatte Wannweils Bürgermeister Dr. Christian Majer bereits zwei Niederlagen gegen Frauenteams einstecken müssen. Die seien verdient gewesen, meint er lachend und für ihn zähle sowieso der olympische Gedanke: »Sie waren einfach besser.« Was ihm und dem Rathausteam blieb, war die Rolle des Zuschauers.

Chancen auf den Sieg

Sein französischer Kollege Eric Peyron hatte den Einzug in die nächste Runde geschafft und sprühte vor Optimismus. Die Deutschen hätten durchaus Chancen auf den Sieg, meinte er lachend, das Aber folgte: Die Franzosen hätten wohl einen Vorteil. Der ein oder andere Gast aus Mably gehört sogar einem Verein an, er selbst spiele regelmäßig. Doch es sollte anders kommen als erhofft, sein Rathausteam landete auf Platz drei. Auf Platz zwei kam das rein deutsche Team der Freizeitbouler mit Joachim Hespeler, Dieter Bernhardt und Helmut Notter. Und den Sieg holte sich die deutsch-französische Spielgemeinschaft Böhm zu der Maya und Stefan Böhm sowie Francois Collonge gehören.

Die Partnerschaft spielt in beiden Gemeinden eine große Rolle, wie beide Bürgermeister übereinstimmend bestätigen. Die Verbindungen sind zum Teil sehr eng: Viele Familien sind von Anfang an dabei und leben die Gemeinschaft über die offiziellen jährlichen Treffen hinaus. »Die Sprache darf dabei kein Problem sein«, betont Eric Peyron, der selbst kein Deutsch kann und es bedauert, dass in den französischen Schulen das Interesse an Deutsch-Unterricht zunehmend schwindet. Er wisse sich zu helfen, mit seinem deutschen Kollegen Majer unterhalte er sich in einem spanisch-portugiesischen Mix mit dem ein oder anderen deutschen oder französischen Wort. »Das klappt«, meint Dr. Christian Majer grinsend und lobt das deutsch-französische Miteinander. Das Boule-Turnier habe laut Eric Peyron dazu beigetragen, dass es noch intensiver werde: »Die Idee ist einfach toll«, meint er und hofft, dass dadurch die Franzosen liebste Freizeitbeschäftigung in Deutschland noch bekannter wird. In Frankreich jedenfalls, das weiß Dieter Prausch werde, wo nur möglich Boule gespielt. In Wannweil gibt’s beim Gemeindehaus übrigens eine Boulebahn, wo er immer wieder spiele.

Die Gäste aus Mably, unter ihnen auch Bürgermeister Eric peyron (rechts) fühlten sich einmal mehr wohl in Wannweil
Die Gäste aus Mably, unter ihnen auch Bürgermeister Eric peyron (rechts) fühlten sich einmal mehr wohl in Wannweil Foto: Kirsten Oechsner
Die Gäste aus Mably, unter ihnen auch Bürgermeister Eric peyron (rechts) fühlten sich einmal mehr wohl in Wannweil
Foto: Kirsten Oechsner

Ein fester Stamm an Familien trage die Partnerschaft, immer wieder kommen laut Prausch sogar neue hinzu. Insgesamt könne man also durchaus zufrieden sein, wenn nicht hier wie auch im 600 Kilometer entfernten Mably der Nachwuchs fehlen würde. Im Rahmen der Partnerschaftstreffen findet immer auch eine Sitzung des Komitees statt, wichtiges Thema war einmal mehr, Jugendliche für die deutsch-französische Partnerschaft zu begeistern und die Schulen noch mehr mit einzubinden. Immerhin waren unter den 45 Gästen aus Mably dieses Jahr sieben Schüler des örtlichen Collèges dabei. Damit sei laut Eric Peyron wenigstens ein Anfang gemacht und daraus könnten sich, so seine Hoffnung, Kontakte zwischen den jungen Franzosen und Wannweilern entwickeln. (GEA)