WALDDORFHÄSLACH. »Hat Walddorfhäslach jetzt neuerdings einen Aussichtsturm?«, mag sich so mancher fragen, der in der Mitte vom Ortsteil Walddorf unterwegs ist. Das, was auf den ersten Blick wirkt wie eine neue Attraktion mit Ausblick über die Dächer des Ortes, ist aber schnell als Baugerüst um den Schornstein der alten Molkerei zu erkennen. Der Schornstein wurde im 19. Jahrhundert für die erste Dampfmaschine gemauert, die in der Molkerei Geräte beispielsweise für die Butterproduktion angetrieben hat.
Gleichzeitig ist das über 15 Meter hohe Baugerüst ein weithin sichtbares Zeichen dafür, was in der Ortsmitte von Walddorf gerade passiert: Ihre Neugestaltung nimmt richtig Fahrt auf.
Insgesamt soll die neue Ortsmitte, inklusive Straßenerneuerung mit neuen Plätzen und Bodenbelägen etwa 25 Millionen Euro kosten. Der Zeitplan ist ehrgeizig. Bereits 2020 soll alles fertig sein.
Im Ochsen sollen einmal Wohnungen entstehen. Im denkmalgeschützten Gebäude-Ensemble aus dem 18. Jahrhundert möchte die Gemeindeverwaltung unter anderem ihr Bürgerbüro und voraussichtlich auch ihr Trauzimmer unterbringen.
Im benachbarten ehemaligen Schweinmastbetrieb sind erste Vorarbeiten bereits abgeschlossen. Ein alter Schuppen wurde eingerissen, die Räume mit den Schweineställen und das dortige Fachwerk freigelegt. Im wuchtigen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sollen Arztpraxen und Wohnungen entstehen.
Und gleich nebenan in der alten Molkerei soll für etwa 1,2 Millionen Euro ein kulturelles Zentrum für Walddorfhäslach entstehen. (GEA)