GRAFENBERG/GOMADINGEN/TÜBINGEN. Spaziergänger, die bei Grafenberg nicht so recht weiterwissen, bekommen wenigstens einen Wink aus der falschen Richtung: »Weg ohne Fortsetzung«, informiert ein Schild an einem versteckten Parkplatz an der B 313 zwischen dem Metzinger Neugreuth und der Gemeinde Grafenberg.
Weiter geht’s an einer Stelle bei Gomadingen, an der eine echte Schilderrarität steht: An der Ausfahrt eines Betriebsgeländes an die Verbindungsspange zwischen der L 230 und dem Gomadinger Ortseingang gebietet ein rot umrandetes blaues Dreieck »Halt«. Heutige Fahrschüler werden es nicht mehr kennen, die von vor fünfzig Jahren schon noch: Es ist der Vorgänger der rot-weißen »Stop«-Achtecke – und als solcher eigentlich längst aus der Straßenverkehrsordnung gewandert.
Nach wie vor drin ist das schwarz-weiße rechteckige »Zusatzschild«, das höchst flexibel und kreativ genutzt werden kann. Hinter dem Reutlinger Amtsgericht steht eins, das »Längsparken vor dem Baum« verbietet.
Das ist deutsche Gründlichkeit. Auf dem Spielplatz beim Naturfreundehaus Falkenberg oberhalb von Metzingen hängt ein weiteres Rechteck, das anzeigt, dass hier auf eigene Gefahr gespielt wird und Eltern für »Ihre« Kinder haften. Was ein einziger Groß-statt-klein-Buchstabe so alles anrichten kann …
Völlig korrekt und präzise in Wort und Bild durchgeregelt ist das sonst selten zu sehende FKK-Verbotsschild, das bestimmte Bereiche am Hirschauer Baggersee umfasst.
Während der Schwäbische Albverein auf einer Blechtafel im Lautertal die Wanderer süßsäuerlich darum bittet, ihren Müll nach der Rast zu Hause abzuladen: »Wir hoffen, dass das Vesper und anderes, das Sie auf der Wanderung mitnehmen, Ihnen wenigstens die Kraft verleiht, das Verpackungspapier u.a. wieder zurückzutragen.« Zu sehen am Parkplatz gegenüber dem Wolfstal.