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Strickerilla macht's möglich: Palmen auf dem Bad Uracher Marktplatz

Gruppe möchte mit Gestricktem und Gehäkelten während der Gartenschau 2027 Laternen, Bäume, Treppengeländer und mehr entlang der Stuttgarter Straße bis zum Marktplatz aufpeppen. Stadt unterstützt das Projekt, das bei »Bad Urach blüht auf« erstmals öffentlich vorgestellt wird.

Alles handgestrickt und gehäkelt: Johanna Kugele (rechts) und Bärbel Grandke  mit riesigen Blüten  und einer Sonnenblume aus Wol
Alles handgestrickt und gehäkelt: Johanna Kugele (rechts) und Bärbel Grandke mit riesigen Blüten und einer Sonnenblume aus Wolle, die während der Gartenschaumonate Bäume, Laternen und mehr schmücken sollen. Foto: Kirsten Oechsner
Alles handgestrickt und gehäkelt: Johanna Kugele (rechts) und Bärbel Grandke mit riesigen Blüten und einer Sonnenblume aus Wolle, die während der Gartenschaumonate Bäume, Laternen und mehr schmücken sollen.
Foto: Kirsten Oechsner

BAD URACH. Wolle macht’s möglich: Blüten, deren Pracht nie vergeht. Sonnenblumen, die immer in sattem Gelb strahlen, und Palmen, die ab März 2027 bis in den Herbst hinein für südliches Flair auf dem Marktplatz sorgen. Dafür lassen die Mitmachenden bei Strickerilla jetzt schon die Nadeln klappern und wird eifrig gestrickt und gehäkelt, es mischen sich aber auch einige Makramee-Arbeiten sich ins Angebot. Ziel der im August gegründeten Gruppe ist, die Stuttgarter Straße bis in die Innenstadt mit Handarbeiten zu schmücken – damit Laternen, Zäune, Treppengeländer und Co während der Gartenschau in neuem, ungewöhnlichen Glanz erstrahlen.

Von textiler Umgestaltung spricht Initiatorin Johanna Kugele lachend: Dinge, die schön sind oder vielleicht auch nicht, werden kreativ aufgepeppt. Aber, das unterstreicht sie: Gestrickt und gehäkelt wird nach einem gemeinsam ausgetüftelten Konzept, keiner macht etwas nach seinem Gusto. Die Vorgaben sind klar, Ideen aber erwünscht, insofern sie zum Gesamtthema passen: So strickt eine Frau eine Schildkröte nach der anderen, der nächsten haben es Schmetterlinge angetan.

Gespräche mit Grundstückbesitzern

Die Gruppe hat bereits das Gespräch mit Bürgermeister Elmar Rebmann und Wolf Grünenwald gesucht, ausgestattet mit konkreten Plänen und einer Powerpoint-Präsentation wurde gezeigt, was machbar wäre. Das Konzept kam an, Strickerilla bekommt eine finanzielle Unterstützung von der Stadt, kann fertige Arbeiten im Gebäude der Gartenschau-Verwaltung unterbringen und der Bürgermeister selbst wird mit Grundstückbesitzern reden, deren Objekte geschmückt werden sollen. Dem Zufall jedenfalls wird nichts überlassen: Das Projekt solle laut Johanna Kugele ja seine Wertigkeit haben.

Die hatte eines morgens im August des vergangenen Jahres die Eingebung, diese weltweite Idee sozusagen nach Bad Urach zu bringen. Schnell wurden einige private Kontakt aktiviert und fand sich eine Gruppe von zehn Interessierten zusammen, das erste Treffen fand am 22. August vergangenen Jahres statt. Seitdem ging es Schlag auf Schlag.

Identität schaffen

»Eine Kleingruppe hat sich auf die Socken gemacht«, berichtet Kugele von der ersten Aktion, einem Sichtungsspaziergang entlang der Stuttgarter Straße von der Hochhauskreuzung bis zum Marktplatz. 20 Objekte wurden als schmückbar auserkoren. Bäume sollen beispielsweise mit Blüten dekoriert werden. In der Linde auf dem Hermann-Prey-Platz soll ein Banner mit Noten angebracht werden und aus den Berliner Lampen auf dem Marktplatz werden Palmen.

Johanna Kugele hatte sich genau informiert, was Gruppen und Privatpersonen in aller Welt bereits realisiert haben. »Vieles war grauenhaft«, gibt sie zu, sie habe aber auch tolle Sachen gesehen. Daran habe man sich orientiert. Entstanden ist daraufhin sozusagen der Bad Uracher Weg und der lasse sich laut Mitmacherin Bärbel Grandke nicht von der Gartenschau trennen: Strickerilla hoffe, dass durch die Aktion die Gartenschau tatsächlich zu einer Bad Uracher Sache werde und Identität geschaffen werden könne. Es wäre schön, wenn es ihnen gelingen würde, die Vorfreude auf die Gartenschau steigern zu können und später den ein oder anderen Besucher vom Gartenschaugelände durch die Aktion in die Innenstadt zu locken.

Mitstreiter gesucht

Gemeinsam etwas tun und Farbe in die Stadt bringen: Noch werden Mitstreiter gesucht, Strick- oder Häkelprofi muss niemand sein. Strickerilla arbeitet für die einzelnen Dinge Anleitungen aus und wer Probleme mit der Umsetzung hat, bekommt Unterstützung. Grundsätzlich handarbeitet jeder nach seinem Tempo zu Hause, regelmäßige Treffen finden jedoch statt. Der Kreis an Mitmachenden soll noch erheblich erweitert werden, das Pensum sei laut Bärbel Grandke nämlich enorm. In einem nächsten Schritt sollen deshalb auch die Schulen zum Mitmachen animiert werden.

Groß ist auch der Bedarf an Wolle, Strickerilla freut sich über Spenden. Am Sonntag, 6. April präsentiert sich Strickerilla im Rahmen von »Bad Urach blüht auf« am Stand der Gartenschau erstmals öffentlich. Eine Facebook-Seite ist bereits eingerichtet, über strickerilla-badurach@web.de können Interessierte den Kontakt zur Gruppe suchen. (GEA)