WALDDORFHÄSLACH. Musik bringt auch schon die Kleinsten zum Tanzen. Ob mit weitausgetreckten Armen durch den Raum wie ein Flieger gleiten oder wie eine Rakete in die Luft springen- die nappydancers-Tanzstunden bringen die Kinder zum Strahlen. Und nicht nur die Kinder, auch die Eltern oder Großeltern haben Spaß am gemeinsamen Tanzen. Nappydancers ist ein deutschlandweites Tanzangebot für Kleinkinder im Alter von 1,5 bis 3,5 Jahren. Seit einem Jahr gibt es die beliebten Tanzstunden auch in Walddorfhäslach. »Durch meine Tochter bin ich auf die nappydancers-Kurse aufmerksam geworden«, erzählt die Kursleiterin Carolin Schweiker.
»Ich habe nach Kursen geschaut, die speziell die motorischen Fähigkeiten von Kleinkindern fördern«, erzählt die Grundschullehrerin, die gerade in Elternzeit ist. Im Internet stößt sie auf die nappydancers-Angebote und ist vom Programm begeistert. Da es noch keinen Kurs in näherer Umgebung gibt, ergreift sie selbst die Initiative und lässt sich zur Kursleiterin ausbilden. Mittlerweile sind die Kurse stark nachgefragt: Allein in Walddorfhäslach gibt es drei und ab Juli folgen nochmal zwei in Filderstadt. Auch heute können es die Kinder kaum abwarten, dass die Tanzstunde beginnt. Schnell ziehen die Eltern ihren Kindern noch die rot-blauen Stoppersocken an und dann geht es auch schon auf die Tanzfläche.
Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung
Als erstes ist der Gleichgewichtssinn der Kinder gefragt. Über Holzbalken sollen sie balancieren. Gar nicht so einfach. Doch mit ausgestreckten Armen und ein wenig Hilfestellung von Mama oder Papa, halten die Kinder das Gleichgewicht. Die Begleitung der Eltern sei sehr wichtig für die Kinder, weiß die 36-jährige Kursleiterin. »Die Kinder werden immer aufgefangen. Es ist immer jemand da, der auf sie aufpasst«, sagt Carolin Schweiker. Die Tänze sollen auch die Eltern-Kind-Beziehung stärken. Auch für schüchterne und sensible Kinder kann die Anwesenheit der Eltern helfen. Hinzu kommt die überschaubare Größe des Kurses, die es den Kindern ermöglicht, gut in der Gruppe anzukommen. Maximal 12 Kinder nimmt Carolin Schweiker in den Kurs auf. »Die Tanzstunden können auch als Vorbereitung für den Kindergarten helfen, denn die Kinder lernen den Umgang mit anderen Kindern und lernen, auf Anweisungen zu hören«, erzählt Carolin Schweiker.
»Die Tänze sind sehr einfach und harmonisch«, sagt die Kursleiterin. So können sich die Kinder die Tänze einfach merken. Auch die Lieder sind speziell für nappydancers-Tanzstunden produziert. Carolin Schweiker zeigt die nächste Übung. Sie stampft mit der roten Socke am rechten Fuß auf den Boden. Dann machen die Kinder die Übung nach. Die Übung wiederholt sie mit dem blauen Socken am linken Fuß. Eine Riesenfreude kommt bei den Kindern auf, als Carolin Schweiker die bunten Rasseln zeigt. Diese sollen die Kinder vor ihren Eltern verstecken und wiederfinden. Auch die Kuscheltiere für das »Elefant- und Mauslied« werden von den Kindern geliebt. »Es gibt individuelle Tänze und Tänze mit Interaktion«, sagt Carolin Schweiker. Bei individuellen Tänzen können sich Eltern und Kinder frei als Flugzeug oder Rakete bewegen. Bei gemeinsamen Tänzen halten sich Eltern und Kinder an den Händen und bewegen sich zum Rhythmus.
Begeisterung bei Kindern und Eltern
Das gemeinsame Tanzen zu zweit gefällt auch Andrea Dehner und ihrer Tochter. Seit letztem Jahr ist sie bei den Tanzstunden dabei. »Wir singen die Lieder dann auch immer zu Hause«, sagt sie. Auch Ina und Jens Heine sind vom Kursangebot begeistert. Die Eltern sind heute beide zur Tanzstunde ihrer Tochter gekommen und genießen die gemeinsame Zeit mit ihrer Tochter. »Es ist so schön, dass alle so gut mitmachen«, sagt Ina Heine. »Man bekommt sonst durch den Beruf oft wenig von den Kindern mit«, erzählt auch Adrian Hönle, der heute mit seiner Frau Sarah die Tanzstunde der beiden Kinder begleitet. Deshalb sei es gut, mit den Kindern Zeit bewusst alleine zu verbringen, sagt er weiter.
»Die Kinder kommen gerne hier her«, sagt Kursleiterin Carolin Schweiker. »Hier kann jeder mitkommen und die Kinder können so sein, wie sie möchten«. (GEA)