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Aktuell Prävention

Schutz vor Starkregen: So rüstet sich Dettingen für den Notfall

Im Fall von Hochwasser greift ein Alarmplan. Gefahr lässt sich über Pegelstände und Wetterlage einschätzen

Baulich wurde in Dettingen bereits einiges getan, damit sich Starkregenereignisse nicht so fatal auswirken wie 2016. Hier wurde
Baulich wurde in Dettingen bereits einiges getan, damit sich Starkregenereignisse nicht so fatal auswirken wie 2016. Hier wurde eine Engstelle des Talgrabens beseitigt. FOTO: OECHSNER
Baulich wurde in Dettingen bereits einiges getan, damit sich Starkregenereignisse nicht so fatal auswirken wie 2016. Hier wurde eine Engstelle des Talgrabens beseitigt. FOTO: OECHSNER

DETTINGEN. Das verheerende Starkregenereignis vom 26. Juli 2016 ist in Dettingen unvergessen. Damals fluteten vor allem der kleine Talbach und Unmengen von Hangwasser in kürzester Zeit unzählige Privathäuser, aber auch die Schiller- und Neuwiesenhalle – beide waren danach monatelang wegen der Sanierungsarbeiten gesperrt. Für einen ähnlichen Fall wollte die Gemeinde künftig gerüstet sein und rief ein Starkregenrisikomanagement auf den Plan. Das beinhaltet vor allem bauliche Veränderungen an Engstellen der Bäche, einige Arbeiten wurden bereits ausgeführt und weitere werden noch folgen. Zum Starkregenrisikomanagement gehört auch das Erstellen eines Alarm- und Einsatzplanes zum Katastrophenschutz, der wurde bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellt.

In Dettingen funktioniert die Zusammenarbeit von Freiwilliger Feuerwehr, Bauhof und auch der Gemeinde im Notfall. Aber bislang ist nicht dokumentiert, wer bei Entscheidungen die Schlüsselpersonen sind, wie die Abstimmung zwischen den Beteiligten abläuft und wer letztlich den Krisenstab bildet. Das Thema ist komplex und reicht von der Verteilung von Sandsäcken bis zur Bereitstellung von Notunterkünften. Nicht zuletzt ist die Zusage von Fördermittel für Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen des Starkrisikomanagements an die Existenz eines Alarm- und Notfallplanes gebunden.

Für den Notfall gerüstet

Den stellten Christoph und Jürgen Steinbrink vom Planungsbüro »Spem« den Gemeinderäten bei ihrer jüngsten Sitzung vor, gegliedert ist er in einen Plan für Hochwasserereignisse und Starkregen. Im Fall von Hochwasser gibt es einen vierstufigen Alarmplan, die Gefahr lässt sich über die stete Beobachtung der Pegelstände und der Wetterlage relativ gut einschätzen und es bleibt, so die Fachleute, Zeit zum Reagieren. Bei Starkregen könne man jedoch nur noch agieren nicht reagieren, deshalb auch sei ein dokumentiertes Handlungskonzept auch so wichtig. Das liegt nun für beide Bereiche vor, es basiert auf Gesprächen der Fachleute mit Vertretern der Feuerwehr, des Bauhofs und der Gemeinde. Auch wurden sämtliche Unterlagen gesichtet, die kritische Infrastruktur besichtigt und Kartenmaterial ausgewertet. Immerhin, das machten die beiden Referenten deutlich, sei Dettingen zuständig für den Schutz der eigenen Infrastruktur wie die Trinkwasserversorgung, die Brücken, die Abwasserentsorgung und es muss die Handlungsfähigkeit der Behörden, der Feuerwehr und der Rettungsdienste garantiert sein. »Dieses Gerüst müssen wir nun mit Leben füllen, jetzt kommt das Feintuning«, erklärte Hochbauamts-Leiter Michael Gutmann. Dazu gehört auch, dass alle Beteiligten den Alarm-Einsatzplan üben. Für den Notfall sei die Gemeinde Dettingen dann gerüstet, so Hauptamtsleiter Manuel Höllwarth: »Den Plan legen wir uns unter das Kopfkissen und hoffen, dass wir ihn nie brauchen.« (GEA)