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Aktuell Historie

Schon 18.534 Euro Spenden für das Projekt Pliezhäuser Ortschronik

Die Summe stammt von 14 Bürgern. Den höchsten Anteil hat Paul Zimmermann beigetragen.

Der ehemalige Dorfladen aus den 1940er-Jahren im Dorfmuseum Ahnenhaus in Pliezhausen ist Teil der Dauerausstellung. Die Geschich
Der ehemalige Dorfladen aus den 1940er-Jahren im Dorfmuseum Ahnenhaus in Pliezhausen ist Teil der Dauerausstellung. Die Geschichte des Orts ist allerdings nicht systematisch und wissenschaftlich erforscht. Foto: Markus Niethammer
Der ehemalige Dorfladen aus den 1940er-Jahren im Dorfmuseum Ahnenhaus in Pliezhausen ist Teil der Dauerausstellung. Die Geschichte des Orts ist allerdings nicht systematisch und wissenschaftlich erforscht.
Foto: Markus Niethammer

PLIEZHAUSEN. Es gibt bereits einen ersten finanziellen Grundstock für eine künftige Ortschronik der Gemeinde Pliezhausen. In der vergangenen Gemeinderatssitzung ist dieser um 4.600 Euro gestiegen, als Bürgermeister Christof Dold von Spendern berichtete und das Gremium diese Gelder annahm. Sie sollen die wissenschaftliche Arbeit über die Geschichte und die Bücher als Ergebnisse finanzieren. Konkret haben die frühere Gemeinderätin Ursula Marschke und die jetzige SPD-Gemeinderätin Susanne Stetter jeweils 2.000 Euro für diesen Zweck gespendet und Dieter Schneider 500 Euro. Hinzu kommen jeweils 50 Euro Spenden von Nils Adam sowie von Ursula und Adolf Hahn.

Pliezhausens Kämmerer Markus Hillenbrand berichtet auf GEA-Anfrage von insgesamt 14 Spenderinnen und Spendern für das Projekt der Ortshistorie. Die größte Summe stammt vom Pliezhäuser Kunstschmied Paul Zimmermann, nachdem er einige seiner Objekte verkauft hatte. So kamen 11.185 Euro zusammen, die er in voller Höhe zweckgebunden für die Ortschronik gespendet hat. Von den übrigen 13 Spendern stammen weitere 7.349 Euro. Unter dem Strich summieren sich die Spenden derzeit auf 18.534 Euro, sagt Hillenbrand. Das Geld liegt nun auf einem Konto der Gemeinde.

Bisher kein Buch zur Geschichte Pliezhausens

Die SPD-Gemeinderätin Birgit Schoblocher hält die Summe für einen guten Anfang. Sie hat sich 2024 dafür ausgesprochen, die Geschichte Pliezhausens und die von deren Teilorten Rübgarten, Gniebel und Dörnach zu erforschen und die Ergebnisse als Buch zu veröffentlichen. Dazu hat sie mit dem Metzinger Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier gesprochen, der dem GEA über den Stand im Februar 2024 sagte: »Eine Broschüre mit Aufsätzen über Pliezhausen gab es 1992. Für eine Chronik müsste die Ortsgeschichte erst erarbeitet werden von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart.« Außerdem müssten sich die drei Teilorte im Buch wiederfinden. Dort sei die Geschichte nicht deckungsgleich. Um all das herauszuarbeiten, müssten die Historiker Quellen suchen und diese auswerten.

Birgit Schoblocher setzt sich nicht nur als Gemeinderätin dafür ein, sie ist auch lokale Buchhändlerin und hat immer mal wieder Kunden im Laden, die Bücher über die Ortsgeschichte Pliezhausens kaufen möchten. Doch aktuell gibt es dazu nichts.

Der Etat gibt Geld für das Projekt nicht her

Während der Haushaltsberatungen im Februar 2024 bezog Bürgermeister Dold Stellung und sagte, dass die schon damals klamme Gemeinde für das aktuelle Jahr ein Defizit von drei Millionen Euro ausweise. »Wenn wir dann solch ein Projekt wie eine Chronik über drei bis vier Jahre angehen und dafür 33.000 bis 40.000 Euro zahlen müssten, würden wir uns damit unglaubwürdig machen«, schätzte er es ein. Auch im aktuellen Etat ist kein Geld dafür da, weil sich die finanzielle Lage Pliezhausens nicht verbessert hat.

Schoblocher hat inzwischen noch eine gute Nachricht zu den Kosten: »Der Papierpreis ist gefallen. Daher werden die Gesamtkosten wohl niedriger ausfallen.« Derzeit könnten es etwa 75.000 Euro sein. »Dadurch rückt die Chronik mehr ins Realistische.« Aber natürlich seien weitere Spenden nötig. »Ich hoffe, dass noch etwas dazu kommt«, sagt Schoblocher. Im Februar diesen Jahres hatte sie noch mit Kosten zwischen 80.000 und 90.000 Euro gerechnet. Zusätzlich zu den Spenden von Privatleuten kommen auch noch solche von Unternehmen und Stiftungsgelder als Geldquellen in Frage. »Wir haben schon noch ein paar Möglichkeiten.« Und letztlich kommen später noch die Verkaufserlöse hinzu. Zunächst möchte sie nun noch bis in den Herbst um Spenden werben, sagte sie im Februar, und dann weiterschauen. (GEA)