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Riesiger Aufwand für Willkuer-Heimspiel in Hülben

»Heimspiel 2024« von Donnerstag bis Samstagnacht der Hülbener Deutschrock-Band Willkuer mit riesiger Unterstützung

Fünf nette Jungs aus der Nachbarschaft rockten am Samstagabend mit Willkuer das Publikum beim »Heimspiel«-Festival in Hülben.
Fünf nette Jungs aus der Nachbarschaft rockten am Samstagabend mit Willkuer das Publikum beim »Heimspiel«-Festival in Hülben. Foto: Norbert Leister
Fünf nette Jungs aus der Nachbarschaft rockten am Samstagabend mit Willkuer das Publikum beim »Heimspiel«-Festival in Hülben.
Foto: Norbert Leister

HÜLBEN. Es war am Wochenende schon das vierte »Heimspiel« der Hülbener Band Willkuer auf dem Segelflugplatz. Rund 2.500 Fans waren am Samstagabend gekommen, um die mittlerweile bundesweit bekannte Deutschrock-Band zu sehen. Die Aufregung war zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich groß bei den Band-Mitgliedern. »Es ist doch was Besonderes, hier vor der eigenen Familie, Freunden und Nachbarn zu spielen«, sagte Drummer Florian Söll.

Natürlich war Willkuer der absolute Höhepunkt des Festivals am Wochenende. Schon am Donnerstagabend hatten zwei Bands ausschließlich für die Willkuer-Supporter gespielt. Die Unterstützer der Band haben sich sogar in einem eigenen Verein zusammengeschlossen, »das sind mittlerweile mehr als 1.000 Leute«, freute sich Maxi Meng, der Technik-Chef dieses Großspektakels auf dem Hülbener Segelflugplatz. »Ohne die Unterstützung all der Supporter beim Auf- und Abbau, aber auch der Feuerwehr, der Segelflieger, des SV Hülben bei der Bewirtung und vieler anderer Leute aus dem Ort wäre das Festival hier gar nicht möglich«, so Meng.

Der Willkuer-Sänger Moritz Hermle inmitten der rund 2500  begeisterten Fans am Samstagabend.
Der Willkuer-Sänger Moritz Hermle inmitten der rund 2500 begeisterten Fans am Samstagabend. Foto: Norbert Leister
Der Willkuer-Sänger Moritz Hermle inmitten der rund 2500 begeisterten Fans am Samstagabend.
Foto: Norbert Leister

Für das Festival gab es jede Menge zu organisieren, zu managen, zu bedenken – vor allem an dieser Örtlichkeit: Etwa »dass die Strom- und Wasserversorgung hier oben ganz schlecht ist«, sagte der Chef-Organisator. Drei große Generatoren mussten her, dazu ein 40-Tonner voll mit 23.000 Litern Wasser. Nicht zu vergessen das tägliche Abpumpen der Toiletten, das ein Landwirt übernahm.

Jedes Jahr werden es mehr

Ganz zu schweigen von der riesigen Bühne, den Lautsprecher- und Lightshow-Anlagen, dazu Pyrotechnik, Spezial- und Knalleffekten, Feuerwerk, Sicherheitsvorkehrungen und noch viel, viel mehr. Dass alles funktionierte, dafür war Maxi Meng zuständig. Kaum verwunderlich dürfte sein, dass er quasi dauer-aufgeregt sein musste.

»Wer wäre denn verantwortlich, wenn beim Konzert auf einmal kein Ton mehr zu hören wäre«, sagte Meng und schmunzelte. Aber: Dass alles funktionieren kann, war ja schon am Donnerstag und Freitag bewiesen worden, als jede Menge andere Bands auf der Bühne standen. Rockwasser, Maerzfeld, Neurotox, Lustfinger, Shark, Jean Luc, William T Ampex und Deaf Autumn waren ihre Namen, »das sind alles befreundete Bands von uns«, sagte Söll.

Am Freitagabend wollten rund 800 Gäste die Bands sehen, am Samstag zum Willkuer-Auftritt kamen etwa 2.500 Fans. "Jedes Jahr werden es mehr", sagte Florian Söll. "Beim ersten Heimspiel waren um die 500 Leute da." Gegründet hatte sich die Hülbener Band im Übrigen schon 2007, "Moritz Hermle, Julian Kuder und Andreas Weible kannten sich schon von der Schule her, etwas später kamen Florian Söll und Tobias Röschl dazu. Zunächst coverten sie andere Songs. "Seit 2018 schreiben wir eigene Lieder."

Bunte Mischung, kein Einheitsbrei

Und Willkuer ist damit durchaus erfolgreich. »Wenn wir mit unseren beiden ersten Alben durch Deutschland getourt sind, füllten wir schon die kleineren Clubs«, sagt Söll. Ihre eigene Musik bezeichnen die fünf Jungs von Willkuer als »modernen Deutschrock«. Also Rock, ein bisschen Punk und Pop mit deutschen Texten. Die seien ihnen sehr wichtig. Alle seien an den Songs beteiligt, »wir verarbeiten das, was wir erleben«, so Söll. Also auch Tod und Verlust genauso wie Party und Spaßhaben. Manchmal auch provokant, aber: Politisch wollen sie nicht sein, auch wenn ihr wohl bekanntester Song »Bevor hier alles hochgeht« durchaus so klingt. Trotz aller Katastrophen einfach Augen zu und durch, Party bis zum Abwinken?

»Die Songs vom zweiten Album, das sind Rundumschläge durch unser Leben, wir sind ja mittlerweile alle über 30 Jahre alt, die Themen sind eine bunte Mischung, kein Einheitsbrei«, sagte Florian Söll. »Wir haben sogar einen Text darüber gemacht, dass wir eine anti-politische Band sind.« Sie würden sich weder rechts noch links verorten, »bei uns geht es um das gute Miteinander in einer Gesellschaft, die sich spaltet«, so Söll.

Dass sie das vierte »Heimspiel« in Hülben überhaupt gestemmt haben, so betonte Maxi Meng, sei auch der ländlichen Region von Hülben zu verdanken. »Hier kennt man sich, hier hilft man sich.« Und den netten Jungs von nebenan, die neben der Musik alle einen Vollzeitberuf ausüben, denen hilft man doch völlig selbstverständlich. Immerhin hatte der Aufbau schon am Sonntag vor dem ersten Auftritt begonnen. Mit jeweils einem 12- bis 14-Stunden-Tag bis hin zum großen Auftritt Samstagnacht. Die Musiker hätten überall völlig selbstverständlich mit angepackt. Und die Fans dankten es ihnen mit viel Begeisterung. (GEA)