RIEDERICH. Riederich startet durch und schaltet nach zwei Jahren des Quasi-Stillstands nun den Turbo ein: Noch vor der Verabschiedung des Haushalts für 2025 stimmten die Gemeinderäte der Fortschreibung des Lärmaktionsplans und damit einhergehend einer Verkehrszahlenerhebung zu. Auch Petra Bäuerles Antrag findet sich im Haushalt wieder: Die WC-Anlage in der Leichenhalle wird saniert, dafür sind 5.000 Euro eingeplant gewesen. Die Ausgaben vergrößern sich dadurch etwas, die Auswirkungen auf das Minus sind indes marginal: Das beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro.
2021 hat Riederich einen Lärmaktionsplan für die Bundesstraße 312 erarbeitet – das war eine Pflichtaufgabe und ist 2026 fortzuschreiben. Damals hatten die Gemeinderäte auch die Kür eingefordert und wollten Bereiche, die von erhöhtem Verkehrslärm belastet sind, zusätzlich untersucht haben. Im Fokus sollten dabei die Ortsdurchfahrtsstraßen Metzinger Straße, Mittelstädter Straße und Stuttgarter Straße stehen – die Verkehrszählung wurde jedoch nie durchgeführt. Zunächst sei in Coronazeiten, so Bürgermeister Tobias Pokrop, die Verkehrsbelastung geringer als üblich gewesen und später seien verschiedene Baumaßnahmen in der Umgebung mit Riederich als Umleitungsstrecke gefolgt – auch hier wäre das tatsächliche Bild verfälscht worden.
Nun steht ab diesem Sommer in der Nachbargemeinde Bempflingen wieder eine Sperrung der Ortsdurchfahrt an und damit wäre laut Prokop bis Ende 2026 wieder keine realistische Erhebung der Verkehrszahlen möglich, auf die dann bei der Fortschreibung des Lärmaktionsplans um die seit langem geforderten Ergänzung der Ortsdurchfahrten aufbauen könnte. Erst 2027 wäre es in Riederich dann wieder möglich, eine Verkehrszählung durchzuführen, die grundsätzlich nur im Sommer stattfinden. Bei einer Gegenstimme von Volker Koppitsch stimmte der Gemeinderat zum einen der Fortschreibung des Lärmaktionsplans zu. Die Kosten konnten vom Bürgermeister aufgrund der Eile noch nicht genau beziffert werden und würden bei etwa 12.000 Euro liegen, sie wurden auf Vorschlag von Petra Bäuerle auf 15.000 Euro gedeckelt. Knapp 4.000 kostet die Verkehrserhebung, sie soll noch vor Einrichtung der Baustelle in Bempflingen durchgeführt werden. Für Gemeinderat Ulrich Sensbach ist’s eine dringend notwendige Aktion, einen weiteren Aufschub um zwei Jahre sei nicht sinnvoll.
In der vorangegangenen Sitzung hatte Petra Bäuerle den Zustand der Toilette in der Leichenhalle bemängelt: »Der Zustand ist wirklich nicht berauschend«, bestätigte Gerd Bischoff, Leiter des Bauamts und präsentierte ein Sanierungskonzept – 5.000 Euro sollen die Komplettreinigung des Bodens und Malerarbeiten kosten. Ein bislang freistehender Wasserhahn, der von jedem bedient werden konnte, werde zudem sozusagen eingepackt. Willkürliches Abstellen des Wassers sei damit nicht mehr möglich. Geplant sei darüber hinaus, den Zugang zur Toilette über einen zeitgesteuerten Schließmechanismus zu regeln. (GEA)