PLIEZHAUSEN. Die Rathauskonzerte gehen weiter. In einer etwas anderen Form. Zwar ist die Gemeinde noch der Träger, hinter der Organisation steckt allerdings eine Bürgerinitiative Kulturgut Pliezhausen. Auch die Location hat sich geändert. Nicht mehr im Rathaus, sondern im großen Konzertsaal des Forum4P gibt es künftig die Kulturreihe.
Kulturgut Pliezhausen ist eine Initiative kulturinteressierter Pliezhäuser. Dazu gehören unter anderem: Manuela Harthauser, Ulrich Schneider, Dieter Alber-Bakonyi. »Insgesamt sind wir zehn Bürger, die sich aktiv einbringen«, sagt Ulrich Schneider. Der Cellist von der Musikhochschule Trossingen und der Musikschule Tübingen hat sich bisher beim LV Pliezhausen stark engagiert. »Beim Sport sind wir in der Gemeinde sehr gut aufgestellt«, meint er. In Sachen Kultur sei noch Luft nach oben.
Deshalb ist es das Ziel der Initiative, »eine breite kulturelle Vielfalt zu schaffen«. So wird es nicht nur Konzerte geben, sondern auch Filmvorführungen, Lesungen und Theateraufführungen. »Wir wollen einfach Leben reinbringen. Ein Forum schaffen, in dem Menschen sich für schöne Dinge treffen«, erklärt Manuela Harthauser, die in ihrem Beruf als Finanzberaterin eigentlich nichts mit Kultur zu tun hat. »Mein Sohn aber auch ich nehmen in der Musikschule Klavierunterricht. So kam ich dazu«, erläutert sie. Dieter Alber-Bakonyi ist als Klavierlehrer der örtlichen Musikschule und Pliezhäuser sowieso mit dabei.
Nicht alltägliche Dinge
Seit der Idee zur Initiative, die auf Schneiders Terrasse beim gemütlichen Zusammensein entstand, bis jetzt ist gut ein Dreivierteljahr vergangen. In dieser Zeit wurden Ideen gesammelt. »Wir haben überlegt, wer wen kennt, wer infrage kommt?«, so Schneider. Denn die Mitglieder legen Wert darauf, die Künstler, Musiker oder Schauspieler schon einmal gesehen zu haben. Dann mussten Termine gefunden werden. Außerdem gab es auch Gespräche mit der Gemeindeverwaltung und dem Bürgermeister. »Die haben das wohlwollend aufgenommen.«
»Wir sind hier im Bermudadreieck«, vergleicht Schneider die Herausforderung der Gemeinde. »Zwischen Tübingen, Reutlingen und Stuttgart.« Alle Städte bieten ein großes kulturelles Spektrum. »Deshalb müssen wir etwas anbieten, was es in der Gegend nicht gibt«, betonen die drei. Besonders seien etwa Koppellungen von Dingen, die nicht alltäglich sind. So ist etwa ein Abend mit finnischem Tango und argentinischem Wein geplant.
Vorerst stehen nun allerdings vier Veranstaltungen in der Reihe auf dem Programm. »Wir starten mir einem kleinen Kracher«, sagt Schneider. Dieser Kracher ist ein Sommer-Jazzabend mit »The Jakob-Manz-Project« am Freitag, 26. Juli, um 20 Uhr.
Jakob Manz kommt aus Dettingen und sei bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet worden, berichtet Schneider. Nach Pliezhausen bringt er seine Band mit. Das Rahmenprogramm beginnt um 19 Uhr mit dem Saxofonensemble der Musikschule. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 5 Euro. An diesem Abend wird sich außerdem die Bürgerinitiative kurz auf der Bühne vorstellen. Mitte Oktober folgt ein Lehrerkonzert. Im kommenden Jahr steht außerdem Mitte Februar ein Improtheater mit den Stuttgartern von Wildwechsel auf dem Programm. Deren Impro-Special widmet sich den beiden größten Randgruppen der Gesellschaft: Männern und Frauen. Im darauffolgenden April gibt es einen Kino-Sonntag mit dem Film »Wie im Himmel« von Kay Pollack. Der Film erzählt, wie Musik Lebensenergien freisetzt und das Leben verändert, heißt es auf dem Flyer.
Karten für die Veranstaltungen werden im Rathaus und im Sekretariat der Musikschule sowie an der Abendkasse verkauft. Mehr Infos gibt es per Mail. (GEA)