GRAFENBERG/KLEINBETTLINGEN. Eindrucksvoll machten etwa 70 Radfahrer aus dem Radwanderverein Kleinbettlingen und der Radsportgruppe des Grafenberger Albvereins deutlich, wie wichtig das neue Teilstück von Kleinbettlingen bis Grafenberg als Teil der Radwegekonzeptionen beider Landkreise ist.
Für den Eröffnungstermin gab es keine großen Ankündigungen, umso überraschter und erfreut zeigten sich die offiziell Beteiligten. »Klasse, dass so viele Menschen hier sind. Das hätte ich nicht erwartet«, so Reutlingens Landrat Dr. Ulrich Fiedler, der mit dem Fahrrad aus Metzingen geradelt war. Diese neue Strecke sei ein Zeichen dafür, dass die Radwegkonzeption des Landkreises Stück für Stück umgesetzt werde.
300.000 Euro investiert
Besonderheit daran ist, dass dies gleichzeitig auch für die Radwegkonzeption des Landkreises Esslingen gilt. »Es war leicht zusammen zu arbeiten«, erklärte Fiedler zum Lückenschluss zwischen beiden Gemeinden und Landkreisen.
»Klasse, das war nicht immer so«, sagte er im Hinblick auf Landkreisübergreifende Entscheidungen, für die meist viele Einzelheiten abgestimmt werden müssen. In diesem Fall lag die Federführung beim Landkreis Esslingen, kürzlich bei dem Straßenprojekt Bempflingen/Mittelstadt sei es umgekehrt gewesen, so Fiedler. Alles sei »reibungslos und super« gelaufen, betonte er und dankte dabei auch denjenigen, die im Rahmen einer Flurbereinigung »ihren Grund zur Verfügung gestellt haben«. Nur so konnte diese lange gewünschte Verbindungsradstrecke realisiert werden.
Jetzt können Radfahrer, Fußgänger mit und ohne Kinderwagen oder Rollatoren sowie Rollstuhlfahrer ungefährdet vom Straßenverkehr zwischen beiden Landkreise und Gemeinden hin- und herfahren.
"Das zeigt, dass der Blick nicht an der Gemarkung endet sondern auch darüber hinausgeht", so Esslingens Landrat Heinz Eininger. Es seien zwar "nur 370 Meter, davon 300 auf der Gemarkung Kleinbettlingen und 70 Meter auf Grafenberger Gebiet, aber die 300.000 Euro seien gut investiert. "Das ist der richtige Weg, denn das Fahrrad wird nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag genutzt", sagte er im Hinblick darauf, dass dieser Radweg "gut angenommen wird und noch enger zusammenführen kann." Es sei auch ein Weg für ein gutes Miteinander. "Klasse, dass wir gemeinsam eröffnen können", so Eininger. Das neue Teilstück als Lückenschluss sei "ein großer Gewinn für die Bürger beider Landkreise."
Immer mehr E-Bike-Fahrer
Bempflingens Bürgermeister Bernd Welser, von dessen Gemeinde die Initiative für diesen Radweg ausging, wies darauf hin, dass damit auch eine landwirtschaftliche Verknüpfung verbunden sei, wobei Bempflinger Gütlesbesitzer Teile ihrer Grundstücke zur Verfügung gestellt haben.
Grafenbergs Bürgermeister Volker Brodbeck betonte ebenfalls, »dass wir alle gewinnen durch diese Verbindung«. Er wies drauf hin, dass es auch ein Weg zu Arbeitsplätzen sei und die VVS-Anbindung durch den Bempflinger Bahnhof.
CDU-Kreisrat und Bundestagsabgeordneter Michael Donth sagte im Ge-spräch abseits der offiziellen Reden mit Blick auf viele Elektrofahrräder, dass Fahrräder »der erfolgreichste Zweig der Elektromobilität« seien. Die elektrische Unterstützung beim Radfahren wissen immer mehr Menschen gerade im hügeligen Gelände zu schätzen. (mar)

