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Neujahrsempfang Walddorfhäslach: Wenn nur die Tauben nicht wären …

Die Gemeinde Walddorfhäslach bietet einen vielfältigen Neujahrsempfang mit Rück-, Aus- und Einblicken sowie Hinweisen aufs Federvieh.

Silke Höflinger, die Bürgermeisterin von Walddorfhäslach, gibt einen Überblick über Aktivitäten in der Gemeinde 2024. Außerdem s
Silke Höflinger, die Bürgermeisterin von Walddorfhäslach, gibt einen Überblick über Aktivitäten in der Gemeinde 2024. Außerdem stellt sie Pläne für 2025 vor. Foto: Malte Klein
Silke Höflinger, die Bürgermeisterin von Walddorfhäslach, gibt einen Überblick über Aktivitäten in der Gemeinde 2024. Außerdem stellt sie Pläne für 2025 vor.
Foto: Malte Klein

WALDDORFHÄSLACH. Der Abend hat nach einem Musikstück mit Luftbildern und Fakten begonnen. Dann folgten Musikdarbietungen und sportliche Einlagen. Und am Ende gab es noch einen satirischen Höhepunkt. So lässt sich der dreistündige Neujahrsempfang von Walddorfhäslach am Freitag zusammenfassen. Und wie so oft hat die Satire mit der Realität einiges zu tun, greift diese auf und seziert sie. Das war am Abend des Neujahrsempfang von Walddorfhäslach die Aufgabe von Hans-Jörg Manz, der als Vorsitzender des Kulturausschusses die sehr zahlreichen Gäste zum Lachen brachte. Es ging unter anderem um Tauben, von denen die Gemeinde am Schulzentrum mehr als genug hat und die Population tierschutzgerecht ausdünnen möchte. Oder, wie es Manz satirisch politisch-unkorrekt ausdrückte, ging es ums »Taubenvergiften im Park«. Dabei hat Walddorfhäslach gar keinen Park.

Die Bürgermeisterin Silke Höflinger führte durch den Abend und ging locker-plaudernd auf die zahlreichen Bühnengäste ein, die den Anwesenden die vielen Facetten der beiden Dörfer Walddorf und Häslach zeigten. Ein Höhepunkt war etwa der Wettstreit im Blasrohrschießen zwischen Teams aus Bundes-und Landtagsabgeordneten. Im Mittelpunkt Höflingers Ansprache stand natürlich die Kommunalpolitik. Sie zeigte Luftbilder der Gemeinde mit den Dörfern, der Feldflur und Wäldern. »Es ist ein wahres Glück, hier zu wohnen und zu leben mit dem Naturpark Schönbuch direkt daneben. Was für eine herrliche Landschaft, was für eine wunderbare Naturpracht«, führte Höflinger ins Thema Flächenverbrauch ein. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde beschlossen, einige künftige Baugebiete nicht weiter zu entwickeln, weil manche Flächeneigentümer nicht dazu bereit waren. Doch das Wohngebiet Brunnfeld oberhalb von Häslach, will der Gemeinderat nun entwickeln.

Nur zehn Prozent Siedlungsfläche

Höflinger ordnete mit einer Grafik die Flächenstruktur der Kommune ein: »Bezogen auf die Gesamtfläche unserer Gemeinde von 1.444 Hektar entspricht der heutige Siedlungs- und Verkehrsflächenanteil lediglich rund 18 Prozent. Betrachten wir ausschließlich die Siedlungsfläche, dann entspricht das einem Wert von nur zehn Prozent.« Die größten Anteile hätten Landwirtschaftsflächen mit rund 50 Prozent und Waldflächen mit 35 Prozent der Gemarkung. Sie versprach, dass die Gemeinde weiterhin »sehr sorgsam mit den Grün- und Landwirtschaftsflächen umgehen« werde.

Höflinger zeigte auch die Planungen der beiden zuletzt verworfenen Baugebiete Gechelbank und Brühlstraße. »Gerne hätten wir ein weiteres Wohngebiet in unserem Ortsteil Häslach entwickelt, nämlich das Gebiet Gechelbank beziehungsweise Seestraße.« Die Bürgermeisterin zeigte einen Entwurfsplan mit etwa 3,8 Hektar Bruttofläche, einer aufgelockerten Bebauung und betonte, dass die Streuobstwiesen erhalten geblieben wären. Weil nicht alle Eigentümer ihre Grundstücke beplant sehen wollten, habe es eine reduzierte Variante gegeben. »Aber eine knappe Mehrheit hat diesem Lösungsvorschlag nicht entsprochen, und das ist so auch in Ordnung.«

Absage an 600 Einwohnern mehr

Auch für eine bereits um einen Hektar auf 2,8 Hektar reduzierte Entwicklung des Gebiets Brühlstraße gab es keine Mehrheit. Höflinger verwies auf die Bevölkerungprognose: »Wären diese drei Gebiete in der jeweils reduzierten Form umgesetzt worden, dann hätten wir einen rechnerischen Zuwachs von etwas mehr als 600 Mitbürgern bis zum Jahre 2040 erreicht.« Die Gemeinde hätte dann 6.100 Einwohner.

Die Bürgermeisterin blickte auf die energetische Zukunft des nun Machbaren: »Das zukünftige Wohngebiet Brunnfeld würden wir wärmeenergietechnisch gerne über ein Nahwärmenetz bedienen. Ausgehend von einer Heizzentrale, die beispielsweise aus einem holz- oder biogasbetriebenen Blockheizkraftwerk besteht, wird die dort erzeugte Wärme über ein besonderes Leistungssystem zu den Wohngebäuden geführt.« Die kommunale Wärmeplanung sei zwar noch kein Muss. Doch die Gemeinde habe sich bereits 2023 auf den Weg dahin gemacht. (GEA)