METZINGEN. Einen »Übungsdienst der anderen Art« erlebten nach den Worten von Kommandant Hartmut Holder die Metzinger Feuerwehrleute zusammen mit ihren Angehörigen und Gästen: Für vier neue Fahrzeuge wurden große Schlüssel symbolisch an Bürgermeister Patrick Hubertz und Holder übergeben. »Für die Stadt ist das schon was ganz Besonderes, wenn gleich vier neue Fahrzeuge in Dienst genommen werden«, betonte Hubertz in seiner kurzen Ansprache.
Rund 1,75 Millionen Euro koste das Quartett, darunter zwei Löschfahrzeuge, der kleinere Einsatzleitungswagen sowie ein Wechsellader, der mit unterschiedlichen Containern bestückt werden kann. »Zusammen mit dem Drehleiterfahrzeug, das wir vor fünf Jahren angeschafft haben, steht unterm Strich ein Betrag von 2,5 Millionen Euro«, so der Bürgermeister.
Bei jedem Einsatz dabei
Gerade, weil es sich bei allen Fahrzeugen um sogenannte »Erstausrücker« handle (also um Fahrzeuge, die fast bei jedem Einsatz mit dabei sind), »ist dies eine Schlüsselinvestition in die Sicherheit der Stadt«, betonte Hubertz. Somit stehen alle Anschaffungen, die im Feuerwehrbedarfsplan angeführt waren, nun auch tatsächlich in den Garagen der Metzinger Brandbekämpfer.
Bevor der Kommandant auf die Fahrzeug-Details einging, stieg zunächst rot-weißer Disconebel auf. Theatralische Musik löste die gespannte Stille des Publikums ab, bis die Fahrzeuge eines nach dem anderen in einer inszenierten Formation durch den Rauch in den Hof fuhren. Natürlich mit Tatütata und Blaulicht.
Logisch sei nach den Worten des Bürgermeisters aber auch: »Um die neuen Fahrzeuge bedienen zu können, müssen sich die Zuständigen einarbeiten.« Und dazu müssten sie wiederum zusätzliche Zeit aufwenden. Der Dank an diesem Abend galt also auch den Angehörigen, die einmal mehr auf ihren Feuerwehrmann oder ihre Feuerwehrfrau verzichten müssten.
Plötzlicher Einsatz
Kaum hatte Hartmut Holder mit der Erläuterung der technischen Daten begonnen, ertönten jedoch Alarmzeichen: »Ein Fahrzeugunfall mit Rettung bei Glems«, hieß es. Ein größerer Teil des Feuerwehrteams demonstrierte live und hautnah die alltägliche Arbeit der »Floriansjünger«: In Sekundenschnelle waren die Feuerwehrleute in ihre Einsatzkleidung gesprungen und schwangen sich auf die beiden 21 Jahre alten Hilfeleistungslöschfahrzeuge. Im Handumdrehen waren sie verschwunden. Nur das Sirenengeheul war noch längere Zeit zu hören.
Währenddessen erläuterte Holder weiter die neuen Fahrzeuge: Der Einsatzleitwagen verfügt über 163 PS, Allrad, »damit wir auch über eine nasse Wiese fahren können«. In dem Fahrzeug sind zwei Arbeitsplätze. Die Löschfahrzeuge bringen jeweils 16 Tonnen Leergewicht auf die Waage, dazu 320 PS, einen Tank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen.
Dazu einen Hilfeleistungssatz, der etwa über ein Schneidegerät mit 28 Tonnen Schneidkraft bringt sowie einen »Spreizer«, der die unglaubliche Kraft von 180 Tonnen besitzt. Hinzukomme ein Lichtmast (mit enormem Leuchtvolumen) und noch viel mehr. »Das Wichtigste aber ist, dass Sie alle gesund von Ihren Einsätzen zurückkommen«, betonte Patrick Hubertz abschließend. Es folgte ein »wertschätzender Umtrunk«, wie Hartmut Holder betont hatte. (GEA)