DETTINGEN. In den vergangenen Jahren wurde die Schlössleskurve zwischen Neuhausen und Dettingen immer wieder Schauplatz von Unfällen – zum Teil mit Schäden von mehr als 30.000 Euro und Schwerverletzten. Das für die Verkehrssicherheit zuständige Landratsamt Reutlingen reagierte erst mit neuen Warn- und Vorfahrtsschildern, dann vor zwei Jahren mit einer Reduzierung von Tempo 70 auf 50 Kilometer in der Stunde am Unfallschwerpunkt. Ursachen für Zusammenstöße waren häufig Autofahrer, die wiederholt das Vorfahrtsrecht und die sogenannten Lückenschlussampeln, die auf der vorfahrtsberechtigten Straße zwischen Dettingen und der B28 auf Gelb und Rot schalten, sobald der Querverkehr aus Neuhausen länger wartet, ignorierten. Das Polizeipräsidium Reutlingen wollte die Kreuzung weiter beobachten und nach spätestens drei Jahren neu beurteilen. Wie häufig kam es also nach der Geschwindigkeitsreduzierung im Februar 2023 noch zu Unfällen?
»In den vergangenen beiden Jahren haben sich insgesamt zwölf Unfälle an der Schlössleskurve ereignet«, teilt Kreissprecherin Anna Ioannidis mit. »Dabei handelte es sich ausschließlich um Vorkommnisse beim Einbiegen und Abbiegen«, sagt Ioannidis. Zum Vergleich: Allein im Jahr 2020 waren es noch 26 Vorfälle. Auch die Unfallfolgen sollen durch die niedrigere Geschwindigkeit abgemildert sein. Bei den zwölf Zusammenstöße gab es aber immer noch fünf leicht verletzte Verkehrsteilnehmer.
Neue Ampel für Linksabbieger Richtung Neuhausen
Die geringere Zahl an Unfällen ist für den Landkreis bei weiteren Verletzten also nur ein Teilerfolg: Die Zahlen und Unfallrisiken sollen weiter sinken. Dafür wurde »die Umrüstung der Lückenampeln zu einer Vollsignalisierung durch die Unfallkommission bereits beschlossen«, berichtet Ioannidis. In Zukunft zeigen die Ampeln an der Schlössleskurve also grün-gelb-rot an. Außerdem soll auch der Linksabbieger von der B28 nach Neuhausen mit einer separaten Ampel ausgestattet werden.
Bei einer Ampel mit dreifarbigen Lichtern befürchten langjährige Fahrer wohl die Bildung von Rückstaus zwischen Dettingen und Neuhausen – wie zu Zeiten vor dem Umbau am Unfallschwerpunkt. Wie genau das verhindert werden soll und wann die Lückenschlussampeln ersetzt werden, ist noch nicht bekannt. Die Planungen hierfür haben gerade erst begonnen und werden laut Kreissprecherin Ioannidis »noch einige Zeit in Anspruch nehmen«. (GEA)