GRAFENBERG. Die gute Nachricht ist, dass Grafenberg bis Ende 2026 eine flächendeckende schnelle Internetverbindung haben soll, nachdem die Vorvermarktungsquote von 40 Prozent der möglichen Anschlussinhaber weit übertroffen wurde. In einer Bauzeit von zwei Jahren soll die Highspeed-Verbindung an das weltweite Datennetz durch »gigabitfähige Zukunftstechologie« mit der Ausbauvariante FTTB (fiber to the building, was Glasfaser bis ans Haus heißt), wie Martin Boos von der NetCom BW am Dienstag in der öffentlichen Gemeinderatssitzung versicherte.
Mit hohem Aufwand verbunden
Eine andere Variante wäre die Brückentechnologie FTTC (fiber to the curb, was Glasfaser bis zum Verteiler bedeutet) mit wesentlich weniger Bandbreite. Die schlechte Nachricht ist, dass das kommunale Glasfasernetz nicht übernommen wird, in das die Gemeinde mehr als 200.000 Euro investiert hat, und das ein jährliches Minus von rund 11.000 Euro verursacht. »Technisch machbar, aber nicht wirtschaftlich«, brachte Boos auf den Punkt, dass es »ein hoher Aufwand ist, die Infrastruktur zu ertüchtigen. Neu ist es technisch sinnvoller.«
Im neuen Gewerbegebiet Trieb werde derzeit mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet, dass Aldi zur geplanten Eröffnung am 21. November rechtzeitig schnelles Internet durch eine Glasfaserverbindung über Großbettlingen nach Nürtingen erhält, notfalls wie bisher über Richtfunk als Zwischenlösung, informierte Boss außerdem.
Gemeinde muss nichts zahlen
»Zu den Zahlen sage ich erst mal nichts«, sagte er in Bezug auf die Investitionssumme der NetCom BW in Grafenberg. Bürgermeister Volker Brodbeck sprach von einer zweistelligen Millionensumme und betonte dabei, dass die Ge-meinde nichts zahlen müsse im Gegensatz zu anderen Modellen mit Förderungen, bei denen ein Eigenanteil von zehn Prozent von der Gemeinde geleistet werden müsse. Hochgerechnet wären das etwa 1,5 Millionen Euro, sagte Brodbeck auf die Nachfrage von Gemeinderätin Ute Grießinger, die neu im Gremium ist, warum man die Variante ohne Förderung gewählt habe. So erfolge ein Komplettausbau ohne Beteiligung der Gemeinde an den Kosten. Baustart soll im Frühjahr 2025 erfolgen, »gegebenenfalls erste Maßnahmen noch 2024«, so Boos. (mar)