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Nach dem Bürgerentscheid von Wannweil: Wahre Sieger sehen anders aus

Wir alle kennen Siegerposen: Usain Bolt, der den Arm in den Himmel reckt, oder Christiano Ronaldo, der mit überschwänglichen Gesten Torerfolge zelebriert. Siegesjubel in Wannweil blieb dagegen aus.

Die Wahlurnen wurden geleert und dann ging es an die Stimmauszählung.
Die Wahlurnen wurden geleert und dann ging es an die Stimmauszählung. Foto: Ralf Rittgeroth
Die Wahlurnen wurden geleert und dann ging es an die Stimmauszählung.
Foto: Ralf Rittgeroth

Hier und da ein Lächeln, ein Gläschen Sekt zum Anstoßen auf den Erfolg beim Bürgerentscheid. Manch ein Anhänger der Bürgerinitiative gegen das Bauprojekt im Unteren Haldenweg blickte sogar richtig nachdenklich. Vielleicht lag das auch daran, dass sie darüber nachdachten, was mit dem Sieg beim Bürgerentscheid erreicht worden ist.

Die anschließende Pressemitteilung der Nachbarschaftsinitiative stellte es so dar: »Beachtenswertes Signal für bessere Bürgerbeteiligung«, stand da. »Mehr nicht?«, könnte so mancher gedacht haben. Tatsächlich wird der Neubau nicht verhindert, sondern nur irgendwann anders aussehen.Da die Gegner aber immer betont hatten, nichts gegen Sozialwohnungen zu haben, wäre jetzt für sie die Gelegenheit da, sich beim Neubau einzubringen. Gleichzeitig könnten die Gemeinde und der Investor ihre bisherigen Kritiker bei einer möglichen Neuauflage des Wohnbauprojekts mit ins Boot holen und so einen erneuten Streit verhindern. Dann könnte es nach einem wirklichen Sieg für alle aussehen.

 

Ralf.Rittgeroth@gea.de