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Aktuell Rettungswesen

Montags und freitags sind die meisten Einsätze

DETTINGEN. Für Bürgermeister Michael Hillert gab es nur eine Erklärung: Die Freiwillige Feuerwehr Dettingen müsse attraktiver sein als die meisten anderen Wehren. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wurde im Jahr 2014 die Mitgliedermarke von 60 geknackt. Während in der 9 000 Einwohner großen Gemeinde die Einsatzabteilung wächst, zeigt der landesweite Trend einen Rückgang bei den Mitgliederzahlen der Feuerwehren.

Dass eine Truppenstärke in dieser Größenordnung auch benötigt wird, erläuterte Kommandant Rolf Schäfer bei der Jahreshauptversammlung. »Die Einsatzzahl liegt mit 78 auf dem Niveau der letzten Jahre, wobei es im vergangenen Jahr keine wetterbedingten Katastropheneinsätze gab«, berichtete Schäfer, der aber erklärte, dass das Aufgabenspektrum der freiwilligen Wehren in den vergangenen Jahren stets erweitert wurde.

Musste die Dettinger Feuerwehr im Jahr 2014 ausrücken, war es zu 32 Prozent ein Fehleinsatz, technische Hilfeleistungen (21 Prozent) und Brandeinsätze (19 Prozent) waren ebenso häufig Gründe. Viermal wurden die Dettinger zur Überlandhilfe gerufen, darunter fällt auch die Evakuierung des Pfadfinderlagers auf dem Schachen, an der Wehren aus dem ganzen Landkreis beteiligt waren. Dienstleistungen wie Arbeiten an Gemeindegebäuden, das Aufstellen des Maibaums oder das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung wurden ebenso erledigt.

Die meisten Alarmierungen gab es mit je 14 montags und freitags. »Entweder sind die Leute dann noch oder schon im Wochenende«, so Schäfer lachend, der keine ernsthafte Erklärung kennt, warum gerade an diesen beiden Tagen die meisten Einsätze sind.

Ein Mädchen in der Jugendwehr

Auch die Weiterbildung beschäftigte die Truppe 2014. An Ausbildungen für Führungskräfte, insgesamt 22 Übungsabenden an Fahrzeugen und Geräten sowie Seminaren auf Kreisebene nahmen die 60 Feuerwehrmänner teil, um im Ernstfall entsprechend reagieren zu können.

Darauf wird auch bereits der Nachwuchs eifrig vorbereitet. Aktuell besteht die Jugendfeuerwehr aus 15 Angehörigen, darunter ist auch das einzige weibliche Mitglied der Dettinger Wehr. »Davon könnte es ruhig noch mehr geben«, stellte Hartmut Holder, stellvertretender Kreisbrandmeister, am Freitagabend fest. Neben lobenden Worten für die interkommunale Zusammenarbeit und dem Hinweis, dass es relativ wenig Frauen bei der Feuerwehr gebe, sprach er auch das heikle Thema B 28 an. Die Bundesstraße, die von Reutlingen kommend durch das Ermstal auf die Schwäbische Alb führt, ist in den vergangenen zwei Jahren auf dem Abschnitt zwischen Metzingen und Bad Urach zum Schauplatz mehrerer Verkehrsunfälle geworden.

Schauplatz schwerer Unfälle

»Die Straße ist ein Desaster«, so Holder, der anmerkte, dass es dort mehrere Verletzte und Tote durch Unfälle gab und keine Besserung in Sicht sei. Mit diesem Brennpunkt werden sich Kommandant Rolf Schäfer und sein Stellvertreter Jochen Wurz mindestens noch fünf weitere Jahre auseinandersetzen müssen. Beide wurden bei der Jahreshauptversammlung mit überwältigender Mehrheit für eine weitere Amtsperiode gewählt. Seit 15 Jahren leiten sie nun die Geschicke der Dettinger Feuerwehr »im Team«, wie sie gerne betonen.

Für langjährige Treue wurden Steffen Fritz und Herbert Knapp ausgezeichnet, Fritz für 25-jährige Mitgliedschaft in der Dettinger Wehr, Knapp für 40-jähriges Engagement, wofür er das goldene Ehrenabzeichen bekam. (tbö)