WALDDORFHÄSLACH. Immer wieder wird in Walddorfhäslach die Straße kurz aufgegraben und werden Leitungen verlegt. Diese Wanderbaustellen ermöglichen perspektivisch schnelleres Internet in der Gemeinde. Die Arbeiten begannen im November 2023. »Der Breitbandausbau geht sehr gut voran«, sagt die Walddorfhäslacher Bürgermeisterin Silke Höflinger. Die beiden Orte Walddorf und Häslach sind in Bauabschnitte eingeteilt worden, die nun die beauftragte Firma KTS aus Heilbronn abarbeitet.
Begonnen haben deren Beschäftigte im Gewerbegebiet Bullenbank nahe der Auffahrt zur Bundesstraße 27. »Sie leisten sehr gute Arbeit und sind gut im Plan«, lobt Höflinger das Bauunternehmen. Bisher haben die Arbeiter bereits sechs Abschnitte beendet und sind nun im siebten und achten Bauabschnitt angelangt. Diese liegen im Osten von Walddorf. Es fehlt dann nur noch der Süden dieses Teilorts. Den werden die Bauarbeiter als nächstes angehen. Die dann folgenden Baustellen sind im benachbarten Teilort Häslach. Insgesamt ist das Gebiet der Gemeinde Walddorfhäslach in 15 Abschnitte aufgeteilt.
Weiße und hellgraue Flecken verschwinden
Das Ziel des Breitbandausbaus ist ein 100 MBit pro Sekunde, auch ein Gigabit genanntes, schnelles Internet. Aktuell lassen sich die Haushalte je nach Übertragungsgeschwindigkeit in weiße, hellgraue, dunkelgraue und schwarze Flecken einteilen. Dabei sind in den weißen Flecken nur bis zu 30 MBit pro Sekunde und in hellgrauen Flecken bis zu 50 MBit pro Sekunde möglich. Die dunkelgrauen Flecken bieten bereits mehr als 100 MBit und mehr, daher ist der Ausbau dort aktuell nicht mehr förderfähig. Die Geschwindigkeit in den schwarzen Flecken ist noch schneller und beträgt mindestens 265 MBit pro Sekunde. Auch diese bekommen keine Gelder. Die Bundesregierung hat die Förderung der dunkelgrauen Flecken eingestellt. Zudem sei das Programm ohnehin überzeichnet gewesen.
Wo das Internet wie schnell ist und sich somit welchen Flecken zuordnen lässt, hat eine Markterkundung der Gemeinde bei Telekommunikationsunternehmen ergeben, sagt Höflinger. Dabei gab es eine Überraschung: »Diese hat ergeben, dass Haushalte zum Teil doch nicht ausreichend mit schnellem Internet versorgt sind. Wir haben dann Aufstockungsanträge gestellt.« Für die Gemeinde bedeutet das, dass das finanzielle Ausbauvolumen von 16 Millionen Euro nun auf 20 Millionen Euro gestiegen ist. Das liegt auch an einem verbesserten Auskunftsbogen des Fördermittelgebers, sodass sich die Ergebnisse verändert haben und die Gemeinde mehr förderfähige Hausanschlüsse ermittelt hat.
Eigenbetrieb finanziert den Ausbau vor
»Wir als Gemeinde haben den Eigenbetrieb Breitband gegründet und Kredite aufgenommen, die wir für die Vorfinanzierung brauchen«, sagt die Bürgermeisterin. Allerdings bekommt Walddorfhäslach durchaus einen Großteil des Ausbaus gefördert. Die Gemeinde erhält im Nachhinein vom Nettobetrag 50 Prozent vom Bund und 40 Prozent vom Land Baden-Württemberg und zahlt nur zehn Prozent selbst.
Unklar ist gerade noch, was mit den nicht förderfähigen Hausanschlüssen in der Gemeinde geschieht. Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr beschlossen, dass die Kommune 25 Prozent der Herstellungskosten für die Hausanschlüsse zahlt, aber für jeden nicht mehr als 2.000 Euro. Nun ist das unklar wegen der verschlechterten finanziellen Lage der Gemeinde. (GEA)