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Mit dem Fischmobil am Bach

WALDDORFHÄSLACH. In der vergangenen Woche gab es für Jungen und Mädchen der Häslacher Römerwegschule »Unterricht zum Anfassen« in einem Klassenzimmer am Wasser im Reichenbachtal.

Der Biologe Ruben van Treeck hatte dafür mit Sondergenehmigung das »Fischmobil« des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg mitten im Wald am Heckenklingenbach abgestellt und, während die Kinder dorthin wanderten, ein Klassenzimmer im Grünen mit Mikroskopen auf improvisierten Tischen in der Natur aufgebaut.

Individuell angepasst für jede Klassenstufe gestaltete er den Unterricht einmal anders, als es im normalen Klassenzimmer möglich ist, und brachte dafür neben seiner großen Erfahrung eine Top-Ausrüstung in seiner fahrbaren Natur-Schule mit. Ein präparierter Hecht und Wasservögel waren der erste Blickfang, um auf das Thema Leben im Wasser aufmerksam zu machen.

»Uns liegt daran, bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für die Natur zu entwickeln«
Nach spannend und kurzweilig vermittelter Theorie fing das Unterrichtsabenteuer mit einem kleinen Spiel an, bei dem die Kinder tierische Gruppen bildeten und pantomimisch darstellten, wer sie waren.

Da hüpften Frösche, flatterten Vögel oder krochen Schlangen am Boden, um sich ein Sieb und einen Behälter abzuholen und dann mit Gummistiefeln und wasserfester Kleidung in den kleinen Bach zu waten und nach den kleinen Lebewesen zu »fischen«.

Die wurden vorsichtig aus dem Sieb in den Behälter mit Wasser umgesiedelt und ins Klassenzimmer am Wasser transportiert, um dort unter dem Mikroskop betrachtet und dann wieder zurück in ihren angestammten Lebensbereich gesetzt zu werden.

»Ich möchte keinen reden hören, wenn ich rede«, stellte der junge Biologe als Wunsch voran und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Kinder gezielt auf die Vermittlung von Fachwissen über Gewässer und Fische, denn zum miteinander reden blieb auf dem Rückweg noch viel Zeit.

Außerdem werden natürlich in dieser Woche die Beobachtungen und Erlebnisse Thema in den Unterrichtsstunden sein. »Uns liegt daran, bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für die Natur, insbesondere für den Gewässer- und Artenschutz zu entwickeln«, so der Biologe zum Konzept von »Fisch on Tour« und den Unterricht zum Anfassen.

Für die Schulen ist der Unterricht kostenlos und bietet optimale Möglichkeiten, Kinder spielerisch für ökologische Zusammenhänge zu begeistern und bei den kleinen Entdeckern verantwortungsbewussten, nachhaltigen Umgang mit der Natur zu fördern.

Solch eine Unternehmung ist allerdings ohne großes Engagement der Eltern nicht möglich, denn neben den Fahrdienst hinaus ins Reichenbachtal zur kleinen Wanderung hin zum Fischmobil am Wasser gehörte auch das Waschen der »Matschhosen« und Säubern der Gummistiefel. (GEA)