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Minigärtner von der Metzinger Siebenkeltern-Schule pflanzen Apfelbaum

Metzinger Sieben-Kelternschule macht mit bei europäischer Initiative von Gräfin Bernadotte von der Insel Mainau.

Gruppenbild mit Minigärtnern, Sponsoren und Initiatorin Isabel Aurenz (hintere Reihe, Zweite von links) auf dem Bongertwasen.  F
Gruppenbild mit Minigärtnern, Sponsoren und Initiatorin Isabel Aurenz (hintere Reihe, Zweite von links) auf dem Bongertwasen. FOTO: RUOF
Gruppenbild mit Minigärtnern, Sponsoren und Initiatorin Isabel Aurenz (hintere Reihe, Zweite von links) auf dem Bongertwasen. FOTO: RUOF

METZINGEN. Mit sichtlicher Freude und Wissbegier versammelten sich 14 Schülerinnen und Schüler am Montagnachmittag auf dem Streuobstwiesengelände hinter dem Ferientagheim, um gemeinsam mit Martin Nagel vom städtischen Obstbaubetrieb einen Apfelbaum in die Pflanzgrube zu setzten, Erde aufzufüllen und hinterher zu gießen.

Die »Minigärtner« wie sie sich nennen, rekrutieren sich aus den Zweit- und Drittklässlern der Metzinger Siebenkeltern-Schule. Entstanden ist sie aus einer Initiative der Gräfin Bettina Bernadotte, Geschäftsführerin der Insel Mainau, die sich »Europa Minigärtner« nennt und das Ziel hat, Kinder durch regelmäßige Besuche in Profibetrieben des Gartenbaus an die Natur, das Gärtnern und eine gesunde Ernährung heranzuführen.

Sponsoren vor Ort gefunden

Aufgegriffen hat die Idee die FDP-Gemeinderätin Isabel Aurenz: »Ich bin vor einem Jahr auf das Projekt gestoßen und habe überlegt, ob das nicht etwas für meine alte Schule wäre«, erzählt Aurenz. »Bei meiner früheren Lehrerin und heutigen Schulleiterin Stephanie Püchner bin ich auf offene Ohren gestoßen. Sie hat mich von Anfang an unterstützt.«

Damit die Kinder unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund kostenlos an diesem praxisnahen Natur-Lehrgang teilnehmen können, war es ihren Worten zufolge jedoch wichtig, Sponsoren vor Ort zu finden, was gut gelang. Mit Gerda Ott und Susanne Karwounopoulos fanden sich zwei ehrenamtliche Teamleiterinnen, die die Kinder während der monatlichen Treffen betreuen.

Gestartet wurde nach den Sommerferien. Nach einem ersten Kennenlerntreffen im September 2024 besuchten die Minigärtner die Firma ZinCo in Nürtingen, die Dachbegrünungen vornimmt.

Einladung auf die Mainau

Bei der Baumpflanzung im Bongertwasen war auch Projektleiterin Solveig Wappler-Niemeyer von der Insel Mainau dabei. Sie dankte für das Engagement der Sieben-Kelternschule und lud alle Kinder zum Schuljahresende auf die Mainau ein, um über dort ihre Erfahrungen zu berichten. »Wir wollen Kinder raus in die Natur bringen, wir wollen ihnen bei den Profis zeigen wie gegärtnert wird: Die Kinder sollen lernen Gemüse zu säen und zu ernten, wenn es reif ist, eine Kräuterschnecke anzulegen, Stauden zu teilen, Sträuße zu binden oder Bäume zu schneiden.«

Mit einem echten Profi und einem Kardinal Bea ging es weiter: Martin Nagel, Leiter der städtischen Obstbaubetriebe, hatte den jungen Apfelbaum als Geschenk mitgebracht. Er erzählte den Kindern von den Streuobstwiesen hier im Ermstal und den vielen Bäumen, die aber teilweise zu alt sind und ersetzt werden müssen. Und so einen galt es nun zu pflanzen.

Dass sich die meisten schon gut auskennen, zeigten die Antworten auf Nagels Fragen, was denn so eine Apfelbaum alles braucht. Wasser, Licht, Pflege, ein Gitter gegen Rehverbiss und genügend Erde ringsum. Nachdem die Pfosten in die Erde gerammt wurden, um den jungen Apfelbaum anzupflanzen, durfte jeder mit Hand anlegen und mit der Schaufel Erde ins Loch füllen.

Auch aktiv mitmachen

Die nächsten Termine stehen nach den Worten von Teamleiterin Susanne Karwounopoulos schon fest: Beim nächsten Mal geht es in die Baumschule Handel, dann lernen die Zweit- und Drittklässler bei der Gärtnerei Weibeln wie pikiert wird, außerdem steht noch der Besuch bei einem Imker auf dem Programm.

»Die Kinder sollen nicht nur zusehen, sie sollen aktiv mitmachen, was lernen«, betont Gerda Ott. Dass viele Grundschüler nur noch über rudimentäre Naturkenntnisse verfügen bestätigt auch Schulleiterin Stephanie Püchner.

Der Wunsch vom selbst gepflanzten Kardinal Bea rote Äpfel zu ernten, wird allerdings für die Schülerinnen und Schüler, die in einheitlichen Shirts und Mützen mit der Aufschrift »Gartenchecker« antreten, in der Grundschulzeit nicht in Erfüllung gehen. Nach den Worten von Martin Nagel dauert es rund fünf Jahre und bedarf guter Betreuung ehe die ersten Früchte am Baum reifen. (ber)