Logo
Aktuell Jumelage

Mignaloux-Beauvoir und Walddorfhäslach gehen Partnerschaft ein

Deutsch-französische Freundschaft: Vertreterinnen beider Gemeinden unterzeichneten am Freitag in Walddorfhäslach die Partnerschaftsurkunde.

Gemeinsam einstehen für die deutsch-französische Freundschaft: Mitglieder der Partnerschaftskomitees und der Verwaltung von Mign
Gemeinsam einstehen für die deutsch-französische Freundschaft: Mitglieder der Partnerschaftskomitees und der Verwaltung von Mignaloux-Beauvoir und Walddorfhäslach. Foto: Veit Müller
Gemeinsam einstehen für die deutsch-französische Freundschaft: Mitglieder der Partnerschaftskomitees und der Verwaltung von Mignaloux-Beauvoir und Walddorfhäslach.
Foto: Veit Müller

WALDDORFHÄSLACH. Jetzt ist es soweit. Walddorfhäslach und die französische Gemeinde Mignaloux-Beauvoir nahe der alt-ehrwürdigen Uni-Stadt Poitiers sind seit Freitag freundschaftlich miteinander verbunden. Bürgermeisterin Silke Höflinger und ihre französische Kollegin Sophie Kemdji unterzeichneten im Denkmalgebäude »Ochsen« in Walddorf gegenseitig die Partnerschaftsurkunden. Danach folgte ein kleines Fest mit viel Musik (mit Band und Frauenchor des Liederkranzes) auf dem Molkereiplatz.

»Wir sind sehr dankbar und glücklich, dass wir unsere Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden nun vertiefen, weiter ausbauen und heute offiziell beurkunden und beschließen können«, erklärte Höflinger beim Festakt im »Ochsen«. Der Kontakt zwischen Walddorfhäslach und Mignaloux-Beauvoir besteht seit Sommer 2022. Im Vorfeld des Treffens am vergangenen Wochenende hatte es schon mehrfach gegenseitige Besuche gegeben.

Brücken statt Mauern

Die Europäische Union werde maßgeblich von der deutsch-französischen Freundschaft und Partnerschaft getragen, so Höflinger weiter in ihrer Ansprache. Diese Freundschaft sei das Fundament und der Motor der Europäischen Union. Es sei wichtig, dass gerade die Städte- und Gemeindepartnerschaften zwischen beiden Ländern die Wunden, die in der Vergangenheit die furchtbaren Kriege geschlagen hätten, wieder heilen könnten.

»Wir freuen uns, hier zu sein«, sagte auch Roselyne Hayet, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees von Mignaloux-Beauvoir. Es sei viel besser, dass »wir mit dieser Partnerschaft Brücken statt Mauern bauen«. Auch für Sophie Kemdji, die stellvertretende Bürgermeisterin von Mignaloux-Beauvoir, bedeutete es eine »große Freude und tiefe Emotion« zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde nach Walddorfhäslach zu kommen. Diese Unterzeichnung sei nicht nur symbolisch zu verstehen, sondern ein Versprechen an die Zukunft, diese Partnerschaft auch mit Leben zu füllen.

Es ist geschafft: Freude in den Gesichtern von Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger (rechts) und Sophie Kemdji, stel
Es ist geschafft: Freude in den Gesichtern von Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger (rechts) und Sophie Kemdji, stellvertretende Bürgermeisterin von Mignaloux-Beauvoir, nach der Unterzeichung der Partnerschaftsurkunde. Foto: Veit Müller
Es ist geschafft: Freude in den Gesichtern von Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger (rechts) und Sophie Kemdji, stellvertretende Bürgermeisterin von Mignaloux-Beauvoir, nach der Unterzeichung der Partnerschaftsurkunde.
Foto: Veit Müller

Musikalisch wurde der offizielle Akt der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde gemeinsam von Emil Veit, der sonst als Dolmetscher fungierte, und Gemeinderätin Roswita Decker-Röckel umrahmt. Sie spielten passend zum Anlass »Die Gedanken sind frei« sowie die europäische Hymne, beides auf Deutsch und Französisch.

Bürgermeisterin Höflinger legte in ihrer Präsentation den Blick allgemein auf den Beginn der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg, besiegelt durch den Vertrag von 1963, unterzeichnet im Pariser Elysée-Palast von Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer. Dieses Abkommen sei »eine bedeutsame und wichtige Grundlage für die Aussöhnung der beiden Nationen« gewesen.

Zehn Stunden Fahrt im Kleinbus

Mit Bildern von gegenseitigen Staatsbesuchen führte Höflinger vor, dass die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich bis heute andauert. Höflinger präsentierte zudem noch einmal ausführlich die Gemeinde Walddorfhäslach mit all ihren Facetten. Und die Gäste aus Frankreich zeigten ein YouTube-Video, das interessante Einblicke in die über 5.000 Einwohner zählende Gemeinde Mignaloux-Beauvoir gab. Der Ort liegt im Département Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine unweit des Atlantiks.

Die elfköpfige Delegation aus Mignaloux-Beauvoir kam am Donnerstag mit einem Kleinbus nach rund zehnstündiger Fahrt in Walddorfhäslach an. Danach wurden die Gäste auf die einzelnen Unterkünfte verteilt. Am Freitag folgte die gemeinsame Pflanzung eines Lindenbaums beim Sport- und Freizeitzentrum.

Schüleraustausch auf der Wunschliste

Später besuchten die Gastgeber und ihre französischen Gäste die Gustav-Werner-Gemeinschaftsschule. Dort existiert eine von Lehrerin Hadyce Ben geleitete Französisch-Gruppe, die sich aus Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 9 zusammensetzt. Die Jugendlichen stellten selbst verfasste und ins Französische übertragene Gedichte, frei vorgetragen, vor.

Danach führte Rektor Ralf-Michael Röckel die Delegation aus Mignaloux-Beauvoir durch die Schule. Hadyce Ben wie auch Rektor Röckel wünschen sich, dass es in Zukunft auch zu einem Schüleraustausch zwischen beiden Gemeinden kommt. Am Sonntag standen noch zwei Ausflüge nach Reutlingen und Tübingen für die französischen Gäste auf dem Programm. (GEA)