METZINGEN. Bis zu 60 Flüchtlinge werden auf engem Raum unterkommen: In der dreigeschossigen Modul-Anlage, die in der Friedrich-Münzinger-Straße an der Metzinger Nordtangente gebaut wird. Die Stadtverwaltung hat die Hoffnungsträger Projektentwickler GmbH mit dem 2,8-Millionen-Euro-Bauwerk beauftragt. Weitere Bieter gab es nicht. Den Bau der Flüchtlingsunterkunft an sich hatte der Gemeinderat in einer früheren Sitzung einstimmig beschlossen.
Die künftigen Bewohner werden in sehr überschaubaren Zimmern unterkommen, die in Reih und Glied angeordnet sind. 450 Quadratmeter Wohnfläche bieten die drei Holzgeschosse insgesamt, gut 90 Quadratmetern pro Acht-Personen- oder 122 Quadratmeter pro Zehn- oder Zwölf-Personen-Einheit. Je Stockwerk sind vier Bäder und Toiletten geplant.
»Gibt es Gemeinschaftsräume?«, fragte Peter Hild (Grüne) in Richtung Stadtverwaltung. »Im Plan sind keine vorgesehen«, machte Andreas Tröster vom Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung und Immobilien deutlich, »aber es gibt in den Wohngruppen recht große Wohnküchen.« Zudem wird die neue Unterkunft in Verbindung mit den beiden bestehenden gedacht. Für alle zusammen gibt es gemeinsame Freiflächen, und auch der Integrationsmanager des Landkreises wird für alle Flüchtlinge vor Ort da sein.
Umwandlung in günstige Wohnungen denkbar
Die 60 beengten im Neubau Plätze ausreizen möchte die Stadtverwaltung um OB Carmen Haberstroh nur im Notfall: wenn die Fluchtbewegungen aus anderen Ländern wieder stark zunehmen. Aber auch eine Alternative für global ruhigere Zeiten ist denkbar: »Wir könnten das Gebäude in Wohnungen umwandeln«, warf die Rathauschefin eine andere Idee ins Ratsrund. »Relativ günstig könnte man Balkone anbauen«, skizzierte Frank Uwe Geyer, Chef des Fachbereichs Liegenschaften, für den Holzmodulbau ein freundlicheres mittelfristiges Gepräge.
Erstmal geht's aber um die nahe Zukunft: Die Hoffnungsträger GmbH hat der Stadt vertraglich zugesichert, dass die Flüchtlingsunterkunft im Februar 2025 bezugsfertig ist. Es könnte aber auch schon Ende 2024 klappen, hat Geyer aus einem Gespräch mit dem Investor erfahren. 2,2 der 2,8 Millionen Euro hat die Stadt Metzingen zu schultern, der Rest sind Zuschüsse. (GEA)