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Metzingen plant ein neues Kinderhaus mit 120 Plätzen

Wo genau es stehen und wie es gestaltet sein soll.

Zweigeschossig, ins Grün eingebettet, mit Rutsche nach unten: So könnte das geplante Kinderhaus Neugreuth aussehen.
Zweigeschossig, ins Grün eingebettet, mit Rutsche nach unten: So könnte das geplante Kinderhaus Neugreuth aussehen. Foto: Stadt Metzingen
Zweigeschossig, ins Grün eingebettet, mit Rutsche nach unten: So könnte das geplante Kinderhaus Neugreuth aussehen.
Foto: Stadt Metzingen

METZINGEN. Schön für Metzingen: Es kommen Kinder nach. Mehr allerdings, als die bisherigen Kinderhäuser und -gärten über kurz oder lang betreuen können. Derzeit vor allem aus der Kernstadt in den Wohngebieten rund um die Nürtinger Straße am Ortsausgang Richtung Grafenberg. Deshalb plant die Stadt recht nah dazu ein neues Kinderhaus. Das hat der Gemeinderat am auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Und ebenso, einen Bebauungsplan für das Gebiet mit dem neuen Haus aufzustellen.

Im Neugreuth wird der Zweigeschosser stehen, sechs Gruppen mit insgesamt 120 Plätzen beherbergen: vier für Kinder über und zwei für Kinder unter drei Jahren. Zwischen der Schönbein-Realschule und dem integrativen Kinderhaus der Körperbehindertenförderung Neckar-Alb (KBF) ist Platz für den Neubau, und mit der KBF wird die Stadt auch in mehrfacher Weise kooperieren.

»Es ist kein Low-Budget-Projekt, aber wir müssen auch andere Vorhaben finanzieren «

»Der Außenbereich wird von beiden Einrichtungen genutzt«, kündigte Baubürgermeister Markus Haas an. Die KBF mit derzeit fünf Gruppen gibt eine Kleinkindgruppe ohne sonderpädagogischen Betreuungsbedarf an die Stadt ab, baut bei sich aber zu den zwei Ü-3-Gruppen zwei weitere ein und behält die beiden sonderpädagogischen Gruppen. Unterm Strich haben die Stadt im Neubau und die KBF in ihrem Kinderhaus künftig je sechs Gruppen. Der bisher von der KBF mitgenutzte Kindergarten Neugreuth II wird genauso abgebrochen wie der Nachbar »Neugreuth I«. Beide sind sanierungsbedürftig. Zudem setzt die Stadt auf größere, statt kleinere Kinderbetreuungshäuser.

Das neue Kinderhaus kommt in vergleichsweise schnell zu errichtender Systembauweise daher. »Wir wollen aber nicht, dass auf Qualität verzichtet wird«, mahnte FWV-Rat Bernd Hettich. »Es ist kein Low-Budget-Projekt«, sicherte der Erste Bürgermeister Patrick Hubertz zu, »aber wir müssen auch andere Projekte finanzieren.« Ergo: »Es wird bei dem bleiben, was notwendig ist.« Das schließt den einen oder anderen kindgerechten Gimmick nicht aus: So wird es etwa aus dem Ü-3-Bereich im Obergeschoss per Röhrenrutsche in den Garten gehen und lockt im Haus ein Klettergerüst über zwei Stockwerke abenteuerlustige Jungs und Mädchen.

»Wenn 160 Kinder im Außenbereich sind, wird es schwierig mit Rückzugsräumen«

Die »große Lösung mit Kooperation zwischen Stadt und KBF« in einem zwölfgruppigen Neubau, die sich Robert Schmid (FWV) vorstellen könnte, wird es nicht geben. Hubertz zur Begründung: »Es sind verschiedene pädagogische Ansätze.« Zudem soll das neue Kinderhaus »spätestens 2027/28 fertig sein. Die Kinder sind schon da.« Sind sie drei Jahre oder älter, haben ihre Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Also wird kein aufwendiges Doppel-Haus mit zwei Trägern geplant.

CDU-Rätin Karin Theis warf ein Lob für den geplanten Neubau ein: »Ich freue mich über den großen Außenbereich.« Den es am auch noch recht jungen Kinderhaus Erms wegen der beengten Platzverhältnisse nicht geben konnte. Für Alexander Hack (SPD) wird es angesichts von gut 160 Kindern, die sich draußen am Kinderhaus Neugreuth tummeln konnten, indes »schwierig mit Rückzugsräumen«. Die von Grünen-Rat Klaus Rümmelin hinterfragte Energieeffizienz des Zweigeschossers beantwortete der Baubürgermeister so: »Es sollte möglichst in Richtung Klimaneutralität gehen.« Angedacht ist eine Versorgung über die Heizanlage in der benachbarten Schönbein-Realschule.

»Die Energieversorgung sollte möglichst in Richtung Klimaneutralität gehen«

Rund 8,4 Millionen Euro wird das Kinderhaus Neugreuth nach einer Schätzung der Verwaltung kosten. Die Schätzung beruht auf den Investitionen zuletzt in der Stadt gebauter Kinderhäuser, doch kann sich der Betrag noch verändern, wenn nach einem Ausschreibungsverfahren ein Bieter den Zuschlag bekommt. Die Stadt als Bauherrin wählt das sogenannte Totalunternehmer-Vergabeverfahren, bei dem ein Unternehmen oder eine Gemeinschaft von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe für alles zuständig ist und dafür von vornherein einen Gesamtpreis kalkuliert.

Die Arbeiten für das große Projekt vergeben wird der Gemeinderat nach dem Zeitplan der Stadtverwaltung im Januar 2026. Auf die Baustelle gehen soll es im September 2026, ein Jahr später wird das Kinderhaus Neugreuth Stand jetzt öffnen. (GEA)