METZINGEN. In Metzingen geht in den nächsten beiden Schuljahren die Zahl der Kinder zurück, die in Kindergärten und Kitas betreut werden. Die Innenstadt ist der einzige Bereich im Stadtgebiet, in welchem die Zahlen signifikant steigen. Dennoch sind fast alle Einrichtungen in Metzingen weiterhin am Rand ihrer Kapazität. Lediglich in Neuhausen entspannte sich die Situation. Im nun beginnenden Kindergartenjahr können viele Kinder aus dem Bereich der Kernstadt nicht wohnortnah untergebracht werden.
In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag stellte die Stadtverwaltung ihre Bedarfsplanung für Kindertagesstätten zur Abstimmung. Mit Blick auf die Zukunft müsse man die Kapazitäten erweitern, über den ins Auge gefassten Neubau im Gebiet Neugreuth hinaus. Allerdings wird der Ausbau durch einen personellen Faktor erschwert: Es fehlt nach wie vor an Fachkräften. Laut dem bundesweiten Trend kann hier in den nächsten zwei Jahren nicht mit einer Entspannung gerechnet werden.
Keine Entspannung der Betreuungssituation - außer in Neuhausen
Diesbezüglich sind wir in der Bringschuld", sagte Patrick Hubertz, der Erste Bürgermeister. CDU-Fraktionschef Eckart Ruopp wollte von ihm wissen, wie es um Mängel in den zum Teil in die Jahre gekommenen Gebäuden stehe. Es gebe eine Mängelliste, die man abarbeite, versicherte Hubertz. Wo Reparaturen nur Makulatur wären "nehmen wir ein Gebäude außer Dienst. Mit dem Neubau im Neugreuth, anstelle des alten Gebäudes, tun wir das."
Die Verwaltung schlug vor, im nächsten halben Jahr »Betriebsplätze« für Kinder von in der Stadt arbeitenden Eltern in jenen Einrichtungen frei zu halten, in denen drei Krippenplätze nicht mit Metzinger Kindern belegt werden können. »Betriebsplätze sind ein wichtiger Standortfaktor«, betonte Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh. Der Gemeinderat nahm die Vorlage einstimmig an.
Einkommenorientiertes Elternentgelt sorgt für Entlastung
Mehr Diskussionen gab es um die geplante Erhöhung des seit 2018 unveränderten Elternentgelts für die Verpflegung. Dies sei deutlich gestiegene Lebensmittelpreise unabwendbar, so Peter Hubertz. Metzingen bleibe aber unter dem Landesrichtsatz von sieben Prozent Kostensteigerung. Hier habe sich ein System bewährt, das sich am Einkommen orientiert: »Tatsächlich haben wir fast die Hälfte der Eltern entlastet.« Die Oberbürgermeisterin verdeutlichte, ein Kindergarten-Platz koste durchschnittlich 18.000 Euro im Jahr. Metzingen trage rund drei Viertel der Kosten. »Ich wäre auch für kostenlose Kinderbetreuung. Das kann sich momentan keine Kommune leisten«, bedauerte Carmen Haberstroh.
»Die Anhebung finden wir richtig«, sagte Georg Bräuchle (Grüne). Seine Fraktion sehe allerdings die Belastung der unteren beiden von vier Beitragsstufen kritisch. Dagegen habe man die Beiträge für die oberste Gehaltsstufe um gut drei Prozent erhöht, entgegnete Sozialdezernent Peter Nißle: »Unsere Maßnahmen sind erfolgreich.« Die Kinder bekommen übrigens Tiefkühlkost, frische Waren, die sofort eingefroren wurden. »Damit können wir genaue Mengen kochen und haben kaum Speiseabfälle«, betonte Peter Nißle. Die Ernährung sei ausgewogen, vor allem aber, so der Sozialdezernent: »Den Kindern schmeckt’s!« (GEA)