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Metzingen beim Maus-Tag: So spannend kann Technik bei Lechler sein

Ungewohnter Betrieb beim Spritzdüsenhersteller Lechler in Metzingen: 25 Kinder in orangefarbenen T-Shirts nahmen am ersten »Maus-Tag« im Ermstal teil, um Technik zu entdecken. Vom Brandschutz bis zur Schneekanone – wo stecken die Düsen aus Metzingen überall im Alltag?

Der größte Spaß beim Maus-Tag der Firma Lechler in Metzingen war das Weitspritzen mit der aufgezogenen Wasserpistole: Anschaulic
Der größte Spaß beim Maus-Tag der Firma Lechler in Metzingen war das Weitspritzen mit der aufgezogenen Wasserpistole: Anschauliche Demonstration von Druck und Düse bei der Firma Lechler. FOTO: RUOF
Der größte Spaß beim Maus-Tag der Firma Lechler in Metzingen war das Weitspritzen mit der aufgezogenen Wasserpistole: Anschauliche Demonstration von Druck und Düse bei der Firma Lechler. FOTO: RUOF

METZINGEN. Ein ungewohntes Bild herrschte am Tag der Deutschen Einheit beim Spritzdüsenhersteller Lechler in Metzingen: 25 Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren in orangefarbenen T-Shirts warteten mit ihren Eltern gespannt auf den Beginn des »Maus-Tages«.

Die Sendung mit der Maus ist nicht nur eine der erfolgreichsten Kindersendungen im deutschen Fernsehen, sondern auch eine der ältesten und schlicht und einfach Kult. Im Jahr 1971 startete die Maus und hat mit ihren Lach- und Sachgeschichten Generationen von Kindern erfreut und Wissen vermittelt.

Janine Saupp und Jule Pfefferle, Mitarbeiterinnen bei Lechler, haben auf einer Weiterbildung, vom Maus-Tag erfahren, bei dem in diesem Jahr mehr als 850 Veranstalterinnen und Veranstalter ihre Türen öffnen. Bei ihren Chefs stießen sie auf offene Ohren, und Geschäftsführer Patrick Muff brachte am Freitagmorgen seine Tochter: »Die Idee war, Kinder für Technik zu begeistern. Schließlich ist unser Produkt, die Düse, in allen Alltagssituationen nicht wegzudenken.«

Technik spielerisch aufbereiten

»Der Maus-Tag ist dazu da, einen Blick hinter Türen zu werfen, die normalerweise verschlossen bleiben, und unser Ziel ist es, Technik und Wissenschaft kindgerecht, spannend und spielerisch aufzubereiten«, betonte Jule Pfefferle. Neben der Begeisterung für Technik gehe es auch darum, früh Interesse für naturwissenschaftliche Themen zu wecken. »Es ist eine gute Gelegenheit, unser Interesse an Technikvermittlung und Bildung nach außen zu tragen«, so Pfefferle.

Dementsprechend war der Andrang riesig groß, erzählt Jule Pfefferle. »Wir haben die Hälfte der Plätze für die Kinder an Mitarbeiter vergeben, die andere Hälfte über Social Media an Kinder aus der Umgebung.« Ein wenig stolz sind die beiden, dass Lechler das erste Unternehmen im Ermstal ist, dass an den Maus-Tagen teilnimmt. »Unseres Wissens haben bisher nur in Reutlingen, Pfullingen und Tübingen vereinzelt Firmen mitgemacht«, sagte Janine Saupp. Fast alles, was bei Lechler produziert wird, hat mit Druck zu tun und so erzählten sie, wo überall die Düsen von Lechler im Einsatz sind, etwa beim Löschen von Bränden: »Ich kenn mich mit Feuer aus«, rief ein Steppke dazwischen – zumindest hatte er schon einmal live ein richtiges gesehen.

Auf Feldern und in Waschanlage

Düsen von Lechler werden laut Janine Schaupp auch in Autowaschanlagen eingesetzt oder etwa in der Landwirtschaft, wenn die Felder gedüngt werden müssen. Fantaflaschen werden gereinigt, die riesigen Behälter, in denen Joghurt für die Fruchtzwerge drin ist, werden ausgespritzt. Und damit im Winter Ski gefahren werden kann, wenn nicht zu viel Schnee liegt, versprühen die Schneekanonen Wasser, das zu Schnee gefriert.

Derart vorbereitet wurden vier Gruppen ausgewählt, und es ging an die praktische Demonstration, was Druck und Düsen bewirken. Vorher allerdings hieß es Abschied zu nehmen von Vater und Mutter, wobei dies nicht zu hundert Prozent gelang. Den größten Spaß hatten diejenigen, die draußen, Wasserpistolen aufziehen und danach sich im Weitspritzen messen durften. "Einfach cool lautet die Aussage eines Mädchens, das locker über die gesteckte Grenze hinaus ihren Wasserstrahl aus der Pistole lenkte.

Was ein aufgeblasener Luftballon aufgesteckt an einem Spielzeugauto bewirkt, sorgte ebenfalls für Begeisterung: Vom Luftdruck angetrieben, sausten die kleinen Renner nach vorne. Nach einer Stärkung mit Butterbrezeln folgte der zweite Teil des Vormittags: »Mission Brandschutz« und »Mission Gummistiefel reinigen« lauteten die An-sagen. Bei letzterem war detektivischer Spürsinn gefragt.

Führung für Eltern

Kurz: Am Ende waren nur glückliche Kindergesichter zu sehen. Auch die Eltern waren zufrieden, denn sie durften im Anschluss an das Maus-Programm noch an einer Führung durch die Firma teilnehmen. Janine Schaupp und Jule Pfefferles Bilanz fiel sehr positiv aus: »Unser Ziel ist es, dass bei einem der nächsten Male die Maus aus dem Fernsehen persönlich bei uns vorbeikommt.« (GEA)