Nahversorgung ist nicht mehr gesichert: Demonstrationszug in Neuhausen mit rund 200 Beteiligten
NEUHAUSEN. Alt und Jung, Senioren mit Rollatoren, Kinderwagen schiebende Eltern und Menschen in Rollstühlen: Knapp 200 Protestierende hatten sich am Freitag zu einem Demonstrationszug durch das sonst eher beschauliche Neuhausen formiert. Ihr Unmut richtet sich gegen den Supermarkt vor Ort, im »Nahkauf« bleiben seit langem viele Regale leer – die Nahversorgung ist nicht mehr gesichert. Das wollen die Neuhäuser und Glemser – immerhin leben in den beiden Metzinger Teilorten rund 6000 Menschen – so nicht mehr hinnehmen. Der Supermarkt könne, so die Auskunft von Jacqueline Lohde bei der anschließenden Kundgebung, durchaus wirtschaftlich geführt werden: »Wir sind schon sehr lange an dem Thema dran«, sicherte die Erste Bürgermeisterin zu, immerhin handele es sich beim Thema Nahversorgung auch um einen wichtigen Standortfaktor. Doch der Verwaltung seien die Hände gebunden, da es sich um ein privatrechtliches Problem handele. Den Dialog gesucht mit der Rewe Group als Lieferant des »Nahkaufs« und der Pächterin hatten auch die Initiatoren der »Aktion Noikauf« geführt, doch bislang vergeblich: »Wir wollen nicht gegen etwas sein, sondern für etwas. Und zwar für volle Regale«, machte Marco Reichardt deutlich. 100 Personen hatten die Veranstalter für die von der Polizei begleiteten Protestaktion angemeldet, etwa doppelt so viele waren es letztlich: »Wir haben gar nicht damit gerechnet, dass sogar Plakate gebastelt werden«, freut sich Mitinitiatorin Monika Frischknecht. Ein deutliches Zeichen setzten die Bewohner der beiden Stadtteile nicht nur durch ihre Anwesenheit, in gerade Mal zwei Wochen haben sich 800 Personen auf eine Unterschriftenliste eingetragen. (GEA)