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Iris Oettinger: Eine Frau trifft die »Heiligen drei Könige«

Schlagzeug-Ikone Iris Oettinger und die »Three wise men« spielen am 7. März im Metzinger Luna-Filmtheater

Eine Meisterin ihres Fachs am Schlagzeug: Iris Oettinger.  FOTO: PRIVAT
Eine Meisterin ihres Fachs am Schlagzeug: Iris Oettinger. FOTO: PRIVAT
Eine Meisterin ihres Fachs am Schlagzeug: Iris Oettinger. FOTO: PRIVAT

METZINGEN. Sie wohnt in Nürtingen, bekannt ist sie jedoch weit über das Ländle hinaus: Schlagzeugerin Iris Oettinger kommt am Freitag, 7. März, mit den Jazz-Größen Frank Roberscheuten, Rossano Sportiello und Frits Landsbergen nach Metzingen. Veranstalter ist das Kulturforum, gespielt wird live im Luna-Filmtheater. Beginn ist um 20 Uhr.

In Metzingen ist Iris Oettinger schon des Öfteren gewesen: »Bestimmt das vierte oder fünfte Mal. Ich bin einfach gerne hier, das Publikum ist toll, es ist ja quasi ein Heimspiel«, meint die wohl bekannteste Jazz-Drummerin. Wieder einmal hat Oettinger es geschafft, drei musikalische Koryphäen in die Sieben-Keltern-Stadt zu bringen: »Iris Oettinger meets the Three wise men« ist überall auf den Plakaten zu lesen.

Bewährte Zusammenarbeit

Das Ausweichen ins Luna-Filmtheater ist gewollt – und nicht zum ersten Mal. »Wir arbeiten schon lange mit Thorsten Hail (Chef des Luna-Filmtheaters) gut zusammen. Das Luna hat viel mehr Sitzplätze und wir hoffen auf starken Zuspruch nicht nur der klassischen Jazzfreunde«, erklärt Susanne Hoppenkamps vom Kulturforum.

Der Niederländer Frank Roberscheuten, sozusagen der Frontmann der »Three Wise men«, gilt als exzellenter Jazz-Saxofonist. Sein Stil repräsentiert nicht nur eine bunte Vielfalt an Einflüssen von New Orleans bis Bepop, er erinnert auch an Jazz-Giganten wie Coleman Hawkins, Jonny Hodges und Stan Getz. Er organisiert internationale Swing-Festivals und ist musikalischer Direktor von internationalen Jazz-Workshops.

Rossano Sportiello ist gebürtiger Italiener, studierte Klavier in Mailand und lebt mittlerweile in New York – der Jazzhauptstadt der Welt. Die New York Times schrieb kurz nach seiner Übersiedlung in den »Big Apple«, er sei der beste Import aus Italien seit dem Barolo. Sportiello gilt als Stride Piano-Virtuose – und das seit den 1990er-Jahren, als er mit der Milano Jazz Gang und bei Auftritten mit Barry Harris und Dan Barrett erstmals von sich reden machte. Aber auch jazzige Versionen der Musik Schuberts, Liszts und Chopins zählen zu Sportiellos Spezialitäten. Der Dritte im Bunde ist Frits Landsbergen, ebenfalls Niederländer wie Roberscheuten, ein international renommierter Jazz-Schlagzeuger und Jazz Vibraphonist, der unter anderem Mitglied der Dutch Swing College Band ist.

Netzwerk in der Jazz-Szene

Zu allen Dreien hat Iris Oettinger beste Kontakte, pflegt ein großes Netzwerk in der Jazzszene und kann immer wieder Kapazitäten für gemeinsame Auftritte gewinnen. Wenn sie wegen gemeinsamer Konzerte anfragt, sagt niemand Nein. Von Metzingen geht es direkt nach München, wo das nächste Konzert der Vier steigt.

Musik liegt Iris Oettinger im Blut. »Ich habe schon als Fünfjährige meine Eltern genervt, bis ich Klavierunterricht erhalten habe«. Folgerichtig studierte sie in Tübingen Musikwissenschaften. »Zum Jazz bin ich eigentlich über das Saxophon gekommen, aber auch das Schlagzeug hat mir schon immer als Instrument gefallen«, erzählt sie. Irgendwann musste sie dann die Entscheidung treffen, welches Instrument sie konzertant spielen wollte, und es wurde das Schlagzeug.

Warum sie eine der wenigen weiblichen Schlagzeugerinnen ist und sicher die renommierteste, kann sie sich auch nicht recht erklären. "Der Schlagzeuger bringt die Band zum Swingen. Ihr gefällt es: "Man hat unheimlich Macht", sagt Iris Oettinger. "Und wenn das Publikum dann mit den Füßen wippt, dann hat man alles richtig gemacht." Dass der Funke überspringt, liegt neben der technischen Perfektion und der überschäumenden Spielfreude auch am Repertoire, das vom traditionellen Hot Jazz über Swing bis hin zum Rhythm’n’Blues gepaart mit karibischem Feeling reicht.

Am 7. März gibt es im ersten Set die Präsentation des Gershwin-Programms. Im zweiten Set werden heiße Rhythmen nach dem Vorbild des Benny-Goodman Quartetts (Klarinette, Piano, Vibraphon, Drums) zu hören sein. »Die Besucher dürfen sich also auf mitreißenden Drive, überschäumende Spielfreude und brandheiße Rhythmen freuen, die keinen stillsitzen lassen«, verspricht Hoppenkamps.

Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es beim Kulturforum Metzingen. (ber)

 

https://kulturforum-metzingen.de