GRAFENBERG. »Weniger Müll insgesamt«, so das Fazit vom Vorsitzenden der Ortsgruppe Grafenberg des Schwäbischen Albvereins am Wochenende beim Markungsputz; Sprecher des Vorstandsteams ist Joachim Defrancesco. Allerdings bedeute das Minus an Müll nicht unbedingt, dass weniger blaue Säcke benötigt wurden, denn »Kleinvieh macht auch Mist«, so seine Analyse des Abfallaufkommens. Beim Markungsputz wurden weniger vergleichsweise große Gegenstände wie Flaschen, Dosen oder Pappbecher gefunden, aber jede Menge kleine Plastikteile, Bonbonpapier, Scherben und Zigarettenkippen, »so das Übliche«. Sperrige Gegenstände, Grobmüll oder besondere Funde gab es weniger als bei früheren Aktionen. Fast alle Gruppen bestätigten das in der gemütlichen Runde nach Abschluss der Aktion beim Genuss der »Bürgermeister-Roten«, gegrillt vom Rathauschef Volker Brodbeck.
Während einige seiner Mitarbeiter in der Verwaltung Müll sammelten, übernahm er zusammen mit dem stellvertretenden Bauhofleiter Christoph Werner die Vorbereitungsarbeiten für das Abschlusstreffen und stellte etwa Tische und Bänke auf. Bei sonnigem Wetter saßen alle vor dem Feuerwehrgerätehaus statt drinnen und hatten sich viel zu erzählen.
Kuriose Funde
Die vom Albverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde organisierte Aktion trägt zum Gemeinschaftsgefühl im Ort bei, denn es beteiligen sich auch Bürger, die nicht Albvereinsmitglieder sind, und aus anderen Vereinen. »Der Musikverein konnte früher nie mitmachen, weil der Termin immer auf das Konzertwochen-ende fiel«, so Rainer Mayer vom Vorstand des Musikvereins, der seit vier Jahren zu den in diesem Jahr etwa 80 Teilnehmern gehörte. Schule und Naturkindergarten sammeln während der Woche.
»Der Müll hielt sich in Grenzen«, so Brodbeck. »Warum Unterwäsche am Berg gefunden wurde, bleibt wohl ein kleines Rätsel«, sagte er auf die Frage nach besonderen Funden. Eine der Gruppen hatte auf diese Frage eine hammerharte Antwort. »Das ist der Hammer«, rief einer der Finder und hielt dabei das gefundene Werkzeug hoch, was Anlass für allgemeine Heiterkeit war. Gestunken hat beim diesjährigen Markungsputz nur eine volle Windel als Fund.
Zur allgemeinen Zufriedenheit trug bei, dass es keine wilden Grobmüllablagerungen und deutlich weniger Flaschen und Dosen aufzusammeln gab als bisher. Lediglich an der Stelle im Wald auf der Straße Richtung Kohlberg, wo oft große Mengen Weinflaschen lagen. Jetzt waren es nur noch zehn.
Müll aus dem Auto geworfen
Unverständlich bleibt allerdings, warum genau an dieser Straße im Waldbereich das ganze Jahr über Müll wild entsorgt wird, den Bauhofmitarbeiter dann jeweils entfernen. Denn sobald dort etwas, vermutlich aus dem Auto Geworfenes, sichtbar am Straßenrand liegt, »vermehrt« sich der Müll schnell.
Erfreulich ist der allgemeine Rückgang der früher großen Mengen von Fastfood-Verpackungen und Kaffeebechern. »Das Pfandsystem bei den Bechern wirkt«, war ein Kommentar dazu. Ein weitere Erklärung ist, dass die B 313 keine Ortsdurchfahrt mehr ist seit es die Umleitung gibt. Trotz weniger Müllaufkommen wird es die Markungsputzaktion weiterhin geben. (GEA)