HÜLBEN. Deshalb wurde sofort damit begonnen, das Leitungsnetz zu spülen und das Wasser zu chloren. Dennoch: Derzeit sollte das Wasser nur abgekocht zum Trinken, zur Nahrungszubereitung, zum Zähneputzen oder auch zum Auswaschen von Wunden verwendet werden – und für Säuglingsnahrung gar nicht. Eine entsprechende Mitteilung gab die Gemeinde am Samstagmittag heraus, die Einwohner wurden auch durch Lautsprecherdurchsagen informiert.
Das Chlor im Wasser ist gesundheitlich unbedenklich, es kann allerdings Geruch und Geschmack leicht verändern. Für Aquarien ist mit Chlor desinfiziertes Wasser ungeeignet. Wie lange die Hülbener das Wasser noch abkochen müssen, konnte Bürgermeister Siegmund Ganser gestern noch nicht sagen. Ein, zwei Tage werde es wohl noch dauern. Heute, Montag, werde man neue Proben nehmen. »Die Labore haben ja am Wochenende nicht gearbeitet.« Er hofft, dass die Gemeinde bald Entwarnung geben kann.
Ursache noch unklar
Welche Bakterien wurden im Trinkwasser festgestellt? Enterokokken, sagt Bürgermeister Ganser. Diese Bakterien kommen meist im menschlichen und tierischen Darm vor. Wie sie den Weg in die Leitungen fanden, ist noch unklar. Durch kleine Tiere möglicherweise, »aber das sind alles nur Vermutungen«. Verunreinigungen dieser Art ließen sich nie ganz ausschließen, sie passierten immer mal wieder. Der Fall in Hülben zeigt laut Ganser aber auch, dass »die Mechanismen funktionieren« und Verunreinigungen durch die engmaschigen Überwachungen rasch entdeckt werden.
Die Hülbener, sagt Ganser, nähmen das Ganze gelassen. Ihm sei auch bislang kein Fall bekannt, wo es durch die Bakterien zu gesundheitlichen Beschwerden gekommen wäre. (gv/sä)