GRAFENBERG. Auch das 20. Kulturwochenende des Grafenberger Musikvereins war wieder ein sprichwörtlich voller Erfolg, denn die Kelter war schon im Vorverkauf für »die schrillen Fehlaperlen« komplett ausgebucht, und auch am nächsten Tag gab es nur noch wenige Karten an der Abendkasse für »Frl. Wommy Wonder«.
Das jährliche Kulturwochenende in der Kelter im Januar hat sich zu einem Markenzeichen für die Grafenberger Musikanten etabliert. Es hat sich in den zwei Jahrzehnten zwar verändert, aber der Erfolg ist geblieben. »Die Schrillen Fehlaperlen« hätten, wie der Vorverkauf signalisierte, auch die Rienzbühlhalle gefüllt, wo sie auch schon aufgetreten sind, aber konzeptionell soll das Kulturwochenende in der Kelter stattfinden.
Internationale Abende
Das ursprüngliche Konzept für ein Zweitagesprogramm mit Themenabend samstags und Comedy wurde durch Corona ausgebremst und auf einen Tag verkürzt und teilweise in die Halle verlegt. Da allerdings die Themenabende mit Kultur aus jeweils anderen Ländern schon fast einmal um die Welt führten, soll statt Wiederholung der Schwerpunkt auf schwäbischem Humor am Sonntag bleiben.
Angefangen hat alles mit einer Idee von Vorstandsmitglied Rainer Mayer, wie generell Kultur im Ort gefördert werden könne durch den Musikverein. Klar war, dass Musik dazu gehört, aber eben nicht nur. So wurde 2005 der erfolgreiche Versuch gewagt, einen »Irischen Abend« mit landestypischen Informationen, Speisen und passender Musik, in diesem Fall »Killaloe«, zu gestalten und am zweiten Abend die »Stoiadler« aus Großbettlingen einzuladen.
Es folgten dann informative, musikalische und genussreiche Abende aus Ländern wie Mexiko, Frankreich, Ungarn, Portugal oder kontinental wie afrikanischer oder amerikanischer Abend. Selbstverständlich gab es auch regionale Varianten wie »Wiener Abend« oder kulturelle Impressionen aus Schwaben und Bayern.
Dann waren beispielsweise »Häm-merle und Leibssle«, Christoph Sonntag oder »Dui do on de Sell« und andere Künstler prominente Garanten für ein Lachmuskeltraining mit schwäbischem Humor.
»Die schrillen Fehlaperlen« haben diese Erfolgsserie jetzt fortgesetzt mit ihrem Programm »Sapperlot«. Dabei gab es für sie keine Tabuthemen aus der Alltagswelt, mit denen sie Lachsalven erzeugten. Das Publikum machte begeistert mit, wie Ausrufen, Applaus und Mienenspiel zu entnehmen war. Für die Fangemeinde war kein Weg zu weit nach Grafenberg um zu hören und sehen, wie kreativ und schrill die »Fehlaperlen« wieder sind.
Auch »Frl. Wommy Wonder« hat viele Fans, die gerne nach Grafenberg reisten, um den beliebten deutschen Travestiekünstler und Kabarettisten mit feinsinnigem Humor und berührenden Impulsen zu Themen der Zeit live zu erleben.
Doris Reichenauer hat zugesagt
Der Musikverein Grafenberg hat es bereits 20 Mal geschafft, schwäbischen Humor im Rampenlicht der Kelter zu präsentieren. Das wird auch so voraussichtlich bleiben, denn im nächsten Jahr ist »Marianne Schätzle« zuständig für Humorkultur in der Kelter.
Für das Jahr 2027 hat wieder Doris Reichenauer zugesagt, die Grafenberger und ihre auswärtigen Gäste zum Lachen zu bringen. (mar)