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Aktuell Nahversorgung

Grafenberger bangen um Apotheken-Nachfolge

Hausarzt, Verwaltung und Krankenpflegeverein setzen sich für den Erhalt der Apotheke ein

Bürgermeister Volker Brodbeck (von links), Apothekenbesitzerin Stefanie Foster, Pfarrerin Hannah Häfele vom Krankenpflegeverein
Bürgermeister Volker Brodbeck (von links), Apothekenbesitzerin Stefanie Foster, Pfarrerin Hannah Häfele vom Krankenpflegeverein und Hausarzt Clemens Reiser. FOTO: SANDER
Bürgermeister Volker Brodbeck (von links), Apothekenbesitzerin Stefanie Foster, Pfarrerin Hannah Häfele vom Krankenpflegeverein und Hausarzt Clemens Reiser. FOTO: SANDER

GRAFENBERG. Kaum konnten die Grafenberger Bürger sich freuen mit Clemens Reiser endlich wieder einen Hausarzt im Ort zu haben, müssen sie jetzt um den Erhalt der Apotheke bangen, denn die bleibt nur erhalten, wenn jemand die bisherige Filial-Apotheke eigenständig übernimmt.

Stefanie Foster, Inhaberin der bisherigen Filialapotheke, nimmt das Auslaufen des Mietvertrags zeitlich zum Anlass die Apotheke abzugeben. »Ich verlange keine Ablösesumme, alles außer Warenbestand kann so übernommen werden«, sagt sie im Pressegespräch vor Ort.

Grund für die Schließung ihrer Filiale sei das Personalproblem, erklärt sie, denn zu jeder Öffnungszeit muss ein ausgebildeter Apotheker anwesend sein. Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), Apothekenassistenten, Apothekenhelfer und so weiter alleine reichen nicht.

Fachpersonal fehlt

Um das in allen drei Foster-Apotheken zu gewährleisten, gibt es nicht genügend Fachpersonal, so Frau Foster. Teilweise können die geplanten und an die Arztpraxis im gleichen Haus angepassten Öffnungszeiten nicht immer eingehalten werden. Dabei hatte sie mit ihren Angestellten die schwierige Zeit ohne Hausarzt in Grafenberg durchgestanden, als die Umsätze weniger wurden. Jetzt, da wieder mehr Rezepte eingelöst werden und der Grundumsatz wieder erreicht werde, fehle es an Fachpersonal.

»Die Apotheke zu erhalten ist sehr wichtig für uns«, sind sich Bürgermeister, Hausarzt und Pfarrerin als Vorsitzende des Krankenpflegevereins einig und unterstützen die Nachfolgesuche, soweit es in ihren Möglichkeiten steht.

Die Verwaltung hat wie bei der Hausarztsuche wieder ein Werbeplakat am Ortseingang Metzinger Straße aufgestellt, mit dem sichtbaren Angebot, eine voll ausgestattete Bestandsapotheke zu übernehmen. »Die Apotheke ist auch wichtig für Menschen aus umliegenden Orten, die keine Apotheke haben und zu uns kommen«, betont der Bürgermeister.

Die Hoffnung bleibt

»Insbesondere für die älteren Menschen, die nicht mehr mobil sind, aber auch für Familien«, pflichtet Pfarrerin Hannah Häfele aus Sicht des Krankenpflegevereins bei. »Alles, was vor Ort ist, hilft den Menschen sich wohlzufühlen.«

Für Hausarzt Clemens Reiser sind die unkomplizierte Zusammenarbeit, »das gute Miteinander« und der Service für die Patienten wichtig, gerade im Hinblick auf Medikamentenmangel und Ersatzmöglichkeiten.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich jemand findet, die oder der sich selbstständig machen möchte als Apotheker in der Bestandsapotheke in Grafenberg ohne viel investieren zu müssen. (mar)