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Grünes Licht in Dettingen: Neubau für Flüchtlinge

Dettingen reagiert auf erwarteten Anstieg an Zuweisungen und schafft Platz für die Anschlussunterbringung von geflüchteten Menschen.

Neben der bestehenden Unterkunft für Flüchtlinge plant Dettingen einen Neubau.
Neben der bestehenden Unterkunft für Flüchtlinge plant Dettingen einen Neubau. Foto: Kirsten Oechsner
Neben der bestehenden Unterkunft für Flüchtlinge plant Dettingen einen Neubau.
Foto: Kirsten Oechsner

DETTINGEN. Wir werden uns nicht um die Flüchtlingsunterbringung drücken", machte Bürgermeister Michael Hillert bei der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag deutlich und das Gremium folgte seiner Ansicht bei einer Gegenstimme: Dettingen wird in der Hülbener Straße eine Unterkunft für Flüchtlinge bauen, ein entsprechender Zuschussantrag ist bereits gestellt. Der Neubau befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Kinderhaus Walter Ellwanger und einer bestehenden Unterkunft für geflüchtete Menschen – die mache laut Hillert keine Probleme und damit auch nicht die Akzeptanz.

Mit dieser Entscheidung reagiert Dettingen auf eine zu erwartende steigende Zahl an Flüchtlingen mit Folgen für die Gemeinden, die Kapazitäten für die Anschlussunterbringung vorhalten müssen. Diese sind jedoch in Dettingen ausgeschöpft, laut Prognose des Landratsamtes muss die Kommune allein im nächsten Jahr 72 Personen zusätzlich in der Anschlussunterbringung aufnehmen. Die Gemeinde plane deshalb ein Neubau, der über Zuschüsse und Gebühren refinanziert werden könne.

Diskussion um Größe des Neubaus

Noch votierte der Gemeinderat lediglich für den Bau, nicht für einen Baubeschluss. Da eine vorläufige, nicht verbindliche Planung vorliegt, diskutierte das Gremium dennoch bereits über bauliche Details. Der Neubau soll analog zum bereits existierenden Gebäude in Holzbauweise erstellt werden und ist dem auch optisch angepasst. Bei einem zweistöckigen Bau würden sich die Kosten auf rund 1,7 Millionen Euro belaufen, hier könnte ein Zuschuss von mindestens von 400.000 Euro generiert werden. Diese Variante favorisierte die Freie Wählervereinigung aus städtebaulichen Gründen, wie der Fraktionsvorsitzende Dr. Rolf Hägele ausführte. Man sei in Bezug auf die Anschlussunterbringung zwar in Zugzwang, aber die Gemeinde solle seiner Ansicht nach nicht auf Vorrat Platz schaffen: »Das schafft Begehrlichkeiten.«

Alternativ könne ein dreistöckiger Neubau entstehen, der laut Archibald Fritz von der Unabhängigen Liste städtebaulich vertretbar sei. Die Baukosten sind mit rund 2,3 Millionen Euro angesetzt, es ist mit einem Zuschuss in Höhe von mindestens 780.000 Euro zu rechnen. »Wir sind finanziell schlecht beraten, wenn wir uns aus wirtschaftlichen Gründen nicht für diese Variante entscheiden würden«, erklärte er, das Gebäude sei deutlich schneller refinanziert. Und, was auch zu bedenken sei: Die Gemeinde könnte sich dadurch eventuell von angemieteten Unterkünften trennen. Auch CDU-Gemeinderat Simon Nowotni plädierte aus wirtschaftlichen Gründen für die dreistöckige Lösung: Gerade mal 220.000 Euro würde diese Variante der Gemeinde mehr kosten, dafür werde Platz für 24 weitere Menschen geschaffen. »Dettingen wird weiter wachsen und damit auch die Zuweisungen«, meinte er. (GEA)